Bisher hatte MTU dafür 480 Millionen Euro veranschlagt. Der Nettogewinn solle 340 statt 330 Millionen Euro betragen. "Unsere Ergebniswerte haben sich in den ersten neun Monaten besser entwickelt als erwartet", sagte Vorstandschef Reiner Winkler. Vor allem die Instandhaltung ziviler Antriebe sorgte bei der MTU für Schub.

Die Umsatzprognose blieb mit 4,7 Milliarden Euro unverändert. MTU profitiert zumindest kurzfristig von den Verzögerungen beim Bau des neuen Triebwerks für den beliebten A320neo von Airbus. Der Konsortialpartner Pratt & Whitney kämpft mit technischen Problemen. Dadurch verschob sich der Umsatzmix bei den Bayern zugunsten der ohnehin margenstärkeren Instandhaltung. Triebwerke werden in der Regel von einem Herstellerkonsortium gebaut, dass sich die hohen Entwicklungskosten und das Marktrisiko teilen. Während der Verkauf der Triebwerke an Flugzeugbauer wie Airbus, Boeing oder Bombardier nicht sonderlich rentabel ist, verdienen die Lieferanten vor allem an der folgenden Wartung ihrer Technik.

MTU geht trotz der Probleme beim amerikanischen Partner davon aus, noch im diesem Jahr Triebwerke für 40 A320neos auszuliefern. Im kommende Jahr sollen dann bis zu 130 Maschinen des neuen, spritsparenden Modells von Airbus bestückt werden, sagte Vorstand Michael Schreyögg in einer Telefonkonferenz. Strafzahlungen wegen der technischen Pannen machen Winkler nicht bange. "Unsere Guidance ist deswegen nicht in Gefahr", sagte er. Einen ersten Ausblick auf 2017 will er an einem Investorentag am 14. Dezember wagen.

Im abgelaufenen Quartal legten die Einnahmen im Vorjahresvergleich um gut vier Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Das Betriebsergebnis kletterte um ein Sechstel auf 139,7 Millionen Euro, der Überschuss im gleichen Umfang auf 97,3 Millionen Euro. MTU lag damit deutlich über den Schätzungen der Analysten. "Wir haben für das dritten Quartal mit einem überzeugenden Zahlenwerk gerechnet, dies wurde jedoch übertroffen", urteilte DZ-Bank-Experte Alexander Hauenstein. Die Luft nach oben werde für die Aktie jedoch dünner, da sie bereits vergleichsweise hoch bewertet sei. Trotz der höheren Prognose büßten die Titel im MDax rund vier Prozent ein. Börsianer sagten, bei der Aktie würden nun Kursgewinne mitgenommen.

rtr