"Wir werden die MTU auch im laufenden Geschäftsjahr auf Rekordkurs halten", versprach Vorstandschef Reiner Winkler auf der Bilanzpressekonferenz in München. Vor allem das Geschäft mit Antrieben für Passagierjets laufe gut. Die Einnahmen aus der Wartung von Militärmaschinen stiegen entgegen den Erwartungen 2014 sogar leicht. Vor allem der Service für die Triebwerke des Eurofighters trug dazu bei. MTU habe allerdings auch stark vom schwachen Euro profitiert, räumte der Firmenchef ein.
Die Aktionäre spannte das Unternehmen unterdessen auf die Folter. Sie sollen erst am 3. März erfahren, wie viel Dividende sie im April zu erwarten haben. Analysten lobten die Ergebnisse derweil. "Insgesamt sieht das alles sehr vielversprechend aus und der schwache Euro wird sich erst noch in einigen Jahren voll auszahlen", urteilte Andy Chambers von Cantor Fitzgerald. An der Börse wurden die MTU-Titel dennoch verkauft, sie waren mit einem Minus von 4,7 Prozent das Schlusslichtern im MDax.
Für das neue Jahr verbreitete Vorstandschef Winkler Optimismus. Es sei damit zu rechnen, dass der Passagierverkehr 2015 überdurchschnittlich zunehme. "Von diesem positivem Umfeld profitiert auch die MTU", erklärte er. Der Umsatz soll 2015 auf 4,4 (2014: 3,9) Milliarden Euro zulegen, der vergleichbare Gewinn 285 (253,3) Millionen Euro erreichen. Vor allem der Auftragsbestand für die Turbinen des Airbus A320 und seines Nachfolgers A320neo stimmten den MTU-Chef zuversichtlich. Die Triebwerke seien auch die zukünftigen Wachstumsträger. Durch neue Modelle werde sich die Zahl der ausgelieferten Triebwerke und Module bis 2019 in etwa verdoppeln, sagte Vorstand Rainer Martens voraus. Die Gewinne würden durch das anlaufende Wartungsgeschäft ab 2018 deutlich stärker ansteigen als in der näheren Zukunft. MTU erzielt den Großteil seiner Einnahmen mit der Wartung seiner Antriebe, die jahrzehntelang im Einsatz sind.
Von den Problemen des Kunden Airbus mit seinem Militärtransporter A400M sieht sich MTU als Mitlieferant des Turboprop-Triebwerks kaum betroffen. "Wir erwarten keine Auswirkungen auf uns", sagte Vorstand Michael Schreyögg. Von den mehr als 100 ausgelieferten Antrieben gingen keine Probleme aus. Neue Triebwerkstechnik für den Riesenlinienflieger A380, über dessen Zukunft der Großkunde Airbus brütet, beschäftigt den bayerischen Ausrüster bislang nicht. "Wir sind aktuell nicht in Diskussionen mit Airbus über einen A380neo", sagte Schreyögg.
Reuters