INGO SPEICH, FONDSMANAGER BEI UNION INVESTMENT:
"Matthias Müller ist einer der wenigen, die den Konzern kennen und der vermutlich nicht in den Skandal verwickelt ist. Somit kam die Ernennung nicht überraschend. Er muss nun die volle Unterstützung vom Aufsichtsrat bekommen, damit er den desaströsen Vorgang aufklären und endlich die verkrusteten Strukturen bei VW aufbrechen kann. Dabei darf es keine Tabus geben. Deswegen ist es entscheidend, dass sich Martin Winterkorn auch als Vorstandsvorsitzender der einflussreichen Porsche Automobil Holding SE zurückzieht. Ansonsten kann es keine glaubwürdige Aufarbeitung geben."
FRANK BILLER, ANALYST LBBW:
"Das war einer der Kandidaten, den wir als geeignet ansehen. Seine Berufung ist ein Schritt zur Bewältigung von Unsicherheiten. Die Spekulation über die Personalien ist damit vom Tisch. Das ist begrüßenswert."
HENNING GEBHARDT, AKTIEN-CHEF DER DEUTSCHE-BANK-VERMÖGENSVERWALTUNG:
"Mit der Berufung von Herrn Müller hat Volkswagen eine Chance verpasst. Herr Müller kennt das Unternehmen gut und hat einige Erfolge vorzuweisen. Er ist mit 62 aber sicher kein Nachwuchstalent. Er wird das Unternehmen alleine aufgrund seines Alters nicht zehn Jahre lang führen können. In absehbarer Zeit wird es wieder zu Nachfolgediskussionen kommen. Das ist für jemanden, der jetzt die langfristige Strategie von VW nun ausrichten soll, nicht hilfreich. Volkswagen muss nach dem ganzen Theater um Herrn Piech im Frühjahr wieder zur Ruhe kommen. Wenn es jetzt noch mal eine Übergangsphase gibt, wäre das nicht gut für das Unternehmen.
Volkswagen steht vor großen Herausforderungen: Das Unternehmen muss schauen, wie es am schwächelnden chinesischen Markt zurechtkommt. In Amerika, wo das Unternehmen schon bisher nicht richtig zum Zug kam, steht VW nach dem Abgasskandal vor riesigen Herausforderungen. Auch bei den Themen E-Mobilität und autonomes Fahren muss man jetzt die richtigen Weichen stellen - ich habe das Gefühl, dass andere Autokonzerne da weiter sind."
FRANK SCHWOPE, ANALYST NORDLB:
"Es ist wichtig, dass ein Neuanfang kommt und der alte Vorstandschef nicht die Aufräumarbeiten macht. Müller kennt den Konzern, er ist über 60 Jahre alt und muss auf keine Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Denn er wird vermutlich keine zweite Amtszeit anstreben und kann daher rücksichtslos aufräumen. Das ist ein Vorteil. Ob er ein guter Chef ist oder nicht, das wird sich erst hinterher zeigen."
FRANK BILLER, ANALYST LBBW:
"Das war einer der Kandidaten, den wir als geeignet ansehen. Seine Berufung ist ein Schritt zur Bewältigung von Unsicherheiten. Die Spekulation über die Personalien ist damit vom Tisch. Das ist begrüßenswert."