Allein Schäden rund um die Corona-Krise - von der Absage von Großveranstaltungen bis zu Lebensversicherungen in den USA - schlugen von Juli bis September mit 800 Millionen Euro zu Buche. Insgesamt haben die Pandemie und ihre Folgen den Konzern damit rund 2,2 Milliarden Euro gekostet. Dennoch kommt die Münchener Rück in den ersten neun Monaten auf einen Gewinn von rund einer (Vorjahr: 2,5) Milliarden Euro. Rivalen wie Swiss Re schreiben dagegen in der Coronakrise tiefrote Zahlen.
Entsprechend erleichtert zeigte sich die Börse über die vorläufigen Quartalszahlen. Die Aktie der Münchener Rück drehte ins Plus. Vorstandschef Joachim Wenning hatte kürzlich für den Herbst eine vage Gewinnprognose in Aussicht gestellt. Die detaillierten Quartalszahlen will die Münchener Rück am 5. November bekanntgeben.
Die Corona-Infektionswelle trifft den Rückversicherer vor allem durch die Absage von Veranstaltungen wie Popkonzerte oder die Olympischen Spiele, aber auch durch die Absicherung gegen vorübergehende Fabrikschließungen infolge der Pandemie. Dagegen fallen Auszahlungen aus Lebensversicherungen, für die die Münchener Rück vor allem in den USA einstehen müsste, kaum ins Gewicht. "Wir sind von unerwartet hohen Opferzahlen weit entfernt", hatte Wenning gesagt. "Was seine Letalität angeht, ist das Coronavirus vergleichsweise milde."
Zudem bahnt sich in diesem Jahr eine ungewöhnliche Häufung von Hurrikanen an. Die Schäden durch Wirbelstürme, Waldbrände und andere Katastrophen wie die Explosion im Hafen von Beirut seien im Quartal überdurchschnittlich hoch gewesen, erklärte die Münchener Rück. Sie kalkuliert damit, dass sie für Großschäden zwölf Prozent ihrer Prämieneinnahmen aus der Rückversicherung verwenden muss. Im ersten Halbjahr waren es schon 18 Prozent. Die Erstversicherungs-Tochter Ergo habe dagegen erneut gut abgeschnitten
rtr