Hersteller von Windkraftanlagen hatten in letzte Zeit aus unterschiedlichen Gründen nicht viel zu lachen. Für zwei in der Branche tätige Energieunternehmen könnte dieses Jahr aber wieder viel besser werden.
Engpässe bei Lieferketten, Inflation und schleppende Genehmigungsverfahren. Bauer und Betreiber von Windkraftanlagen hatten zuletzt mit allerhand Problemen zu kämpfen. Mit der Aussicht auf sinkenden Zinsen in diesem Jahr und der damit verbundenen Hoffnung auf eine Kostenbremse könnte sich das Blatt für einige Energieunternehmen aber wieder wenden. Zuletzt konnten Siemens Energy und Vestas Wind zudem mit positiven Nachrichten Anleger neugierig machen.
Siemens Energy verzeichnet Gewinn und einen Rekord
Im ersten Geschäftsquartal 2024 konnte der Energietechnikkonzern Siemens Energy nach eigenen Angaben einen Gewinn nach Steuern von knapp 1,6 Milliarden Euro erzielen. Im Vorjahr verzeichnete der Konzern noch einen Verlust von 598 Millionen Euro. Dazu muss gesagt werden, dass für den Gewinn nicht ein plötzlicher Aufschwung bei der Windkraft verantwortlich war, sondern das Unternehmen von dem milliardenschweren Verkauf von Anteilen seines Indien-Geschäfts an den früheren Mutterkonzern Siemens profitierte. Zudem liefen den Angaben zufolge vor allem die Geschäfte rund um Gas, Netze und Industrietransformation gut, während die Windkrafttochter Siemens Gamesa weiter einen Verlust auswies. Dieser hatte sich mit etwa 426 Millionen Euro aber fast halbiert. Außerdem erreichte Siemens Energy beim Auftragsbestand mit 118 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Seit Jahresbeginn legte die Aktie um mehr als 20 Prozent zu. Top-Analysten der Wall Street sehen bei dem Kurs noch ein mittelfristiges Upside-Potenzial von etwa zehn Prozent. BÖRSE ONLINE empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 14,80 zum Kauf. Da die Aktie dieses Ziel aber schon fast erreicht hat, können Anleger kurzfristig noch auf Rücksetzer warten oder längerfristig abwarten, wie sich das Windkraft-Geschäft bei Gamesa weiterentwickelt.
Vestas Wind zurück in Gewinnzone
Schwarze Zahlen schrieb im vergangenen Jahr wieder Vestas Wind. Nach einem Verlust von 1,15 Milliarden Euro im Vorjahr hatte der Betreiber von WIndkraftanlagen 2023 ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 231 Millionen Euro gemeldet. Die entsprechende Marge lag bei 1,5 Prozent und übertraf die Erwartungen der Analysten. Vor allem das Servicegeschäft war den Angaben zufolge überdurchschnittlich gewachsen. Im neuen Geschäftsjahr soll die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf vier bis sechs Prozent steigen, wie das in einigen Bereichen mit Nordex und Siemens Energy konkurrierende Unternehmen mitteilte. Der Umsatz soll auf 16 Milliarden bis 18 Milliarden Euro zulegen. Der Markt erwartet bislang rund 17 Milliarden Euro. Die Aktie konnte nach dem Ausblick zwischenzeitlich um über sechs Prozent zulegen. Seit Oktober befindet das Wertpapier im Aufwind, korrigierte zuletzt etwas, konnte jetzt aber wieder die 50-Tage-Linie von unten kreuzen. Die US-Bank JP Morgan beließ unterdessen die Einstufung für Vestas auf "Neutral". Auf den ersten Blick sei das vierte Quartal ein guter Jahresabschluss gewesen, schrieb Analyst Akash Gupta in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Auf längere Sicht konnte sich die Vestas-Aktie übrigens mit einem Plus von über 80 Prozent ganz gut behaupten. Anleger sollten das Papier im Auge behalten.
Mit Material von dpa-AFX
Wer aber seinen Fokus übrigens nicht nur auf eine grüne Aktie legt, sondern etwas breiter von den Entwicklungen am Markt der erneuerbaren Energien profitieren will, der sollte sich den Grüne Zukunft Index von BÖRSE ONLINE genauer anschauen. Der Index umfasst 16 Aktien von Unternehmen, die vom ökologischen und energetischen Umbau der europäischen und globalen Wirtschaft profitieren.
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