. Allein der Taifun "Jabi" in Japan und der Hurrikan "Florence" in den USA kosteten sie 1,1 Milliarden Dollar. In den ersten neun Monaten lägen die Schäden aber weitgehend im Rahmen der Erwartungen, teilte Swiss Re am Donnerstag in Zürich mit. Auch Marktführer Münchener Rück blieb von den Naturkatastrophen nicht verschont. Sie passten aber ebenfalls noch in das Großschadenbudget, das der Gewinnprognose zugrunde liege, sagte ein Insider.

Von Menschen verursachte Katastrophen schlugen bei Swiss Re zwischen Juli und September mit 300 Millionen Dollar zu Buche. Geradestehen müssen die Schweizer nicht nur für den Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua, wo sie das Versicherer-Konsortium des Betreibers anführten, sondern auch für den Brand der Bremer Lürssen-Werft im September, der laut "Weser-Kurier" mehr als 600 Millionen Euro Schaden verursacht hat. Am teuersten waren für die Swiss Re aber die Folgen von Überschwemmungen beim Bau des Ituango-Staudamms in Kolumbien, gefolgt vom Werftbrand und der Brücke in Genua, wie ein Swiss-Re-Sprecher sagte.

Der Einsturz der Autobahnbrücke dürfte die Versicherer und Rückversicherer nach Branchenschätzungen 400 Millionen Euro kosten. An dem Konsortium sind auch die Allianz sowie Branchenkreisen zufolge Talanx und Münchener Rück beteiligt. Bei dem Unglück waren Mitte August 43 Menschen ums Leben gekommen. Der Einsturz hatte eine Diskussion um die Verstaatlichung des Autobahnbetreibers Autostrade per l'Italia ausgelöst.

Deutlich stärker treffen die Rückversicherer allerdings Naturkatastrophen: Rund 1,1 Milliarden Dollar muss allein die Swiss Re für den Taifun "Jabi" zahlen, der Anfang September über Japan fegte, und den Hurrikan "Florence", der South und North Carolina Mitte September mit Sturmfluten, schweren Regenfällen und Überschwemmungen traf.

Die Schadenschätzungen beruhigten die Anleger eher: Swiss-Re-Aktien drehten in Zürich nach anfänglichen Kurseinbußen ins Plus und notierten um 0,9 Prozent höher. Münchener Rück legten in Frankfurt 0,6 Prozent zu. "Die Bilanzstärke und die Dividendenfähigkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt", erklärte Georg Marti, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank, mit Blick auf Swiss Re.

rtr