Der Nachfolger soll demnach in den eigenen Reihen gekürt werden, der Aufsichtsrat könnte darüber schon am kommenden Dienstag entscheiden - einen Tag vor der Jahrespressekonferenz. Als Favorit gelte der für das Geschäft mit Spezial- und Finanzrisiken zuständige Vorstand Thomas Blunck. Die Munich Re wollte sich dazu nicht äußern.
Von Bomhard wird dieses Jahr 60. Dem Bericht zufolge will der Manager spätestens zur Hauptversammlung 2017 gehen und liebäugelt mittelfristig mit dem Aufsichtsratsvorsitz beim weltgrößten Rückversicherer. Nach der vorgeschriebenen zweijährigen "Abkühlungsphase" könnte er diesen Posten 2019 von Bernd Pischetsrieder übernehmen. Auch die Commerzbank hätte sich von Bomhard für den Posten des Chefkontrolleurs vorstellen können, wie Insider berichten. Hier habe der Manager aber schon vor geraumer Zeit abgelehnt.
Der Nachfolger an der Spitze der Munich Re übernimmt ein gut bestelltes Haus, wie sich im Februar bereits mit den vorläufigen Zahlen für 2015 und der Ankündigung einer Rekord-Dividende zeigte. Der Nettogewinn schrumpfte allerdings leicht auf 3,1 (Vorjahr: 3,2) Milliarden Euro, auch weil neue Anbieter den Preiskampf im Stammgeschäft anheizen.
Sollte Blunck das Rennen machen, würde ein ausgewiesener Kapitalmarktexperte im Chefsessel Platz nehmen. Der 51-Jährige gehört dem Vorstand seit 2005 an und ist dort unter anderem für die Verbriefung von Versicherungsrisiken in Form von Katastrophenbonds zuständig. Dieses Thema wird am Markt immer wichtiger. Chancen - wenn auch geringere - werden dem Magazinbericht zufolge ebenfalls Vorstand Joachim Wenning zugeschrieben. Der 51-Jährige ist nicht nur Personalchef, sondern auch zuständig für das Lebensrückversicherungsgeschäft. Dem Vorstand gehört er seit 2009 an.
Reuters