Tesla-Chef Elon Musk hat mit einem Tweet vom vergangenen Sonntag Kryptowährungen Auftrieb verliehen. Zuletzt habe Tesla die Zahlungen mit Bitcoin ausgesetzt, da das Unternehmen von dem steigenden Verbrauch fossiler Brennstoffe für das Bitcoin-Mining beunruhigt ist. Bitcoin-Mining beschreibt die Produktion - das "Schürfen" - einzelner Bitcoins. Dennoch halte Musk die Cyber-Devise für eine gute Idee auf verschiedenen Ebenen. Der Autobauer würde daher keine Bitcoins verkaufen, erklärte Musk in seinem Tweet. Zudem würden, sobald sich das Mining hin zu erneuerbarer Energie entwickle, wieder Zahlungen in Bitcoin eingeführt. Der Bitcoin reagierte am Montag mit einem Kursplus von über zwei Prozent. Neben der bekannten Internet-Währung stiegen auch die Preise für Dodgecoin und Ethereum um über zwei Prozent.

Ein zweiter Tweet hat von Tesla und dem weiteren Musk-Unternehmen SpaceX gehandelt. So hat der Tesla-Chef auf Twitter bekannt gegeben, dass seine beiden Konzerne unter starkem Inflationsdruck bei Rohstoffen und Logistik leiden würden.

Hintergrund zum Bitcoin-Mining


Hinter einer Kryptowährung wie dem Bitcoin steht die Blockchain. Das ist eine Datenbank, welche nicht bei einem Unternehmen liegt, sondern auf verschiedene Computer verteilt ist. Jeder einzelne Nutzer besitzt eine vollständige Kopie davon. Die Blockchain ist aufgrund ihrer Verteilung auf Millionen Rechnern nahezu fälschungssicher und die Transaktionen sind unveränderlich.

Damit das ganze System funktioniert, müssen die Listen mit den Transaktionen, sobald sie "voll" sind, bestätigt werden. Hierzu wird die Information des ganzen Blocks zu einem Code zusammengefasst. Die Abfolge der Codes ist dann die eigentliche Blockchain. Diese Bestätigung der Transaktionen nennt man "Mining" also "Schürfen". Die "Miner" errechnen die Codes und werden mit neu geschaffenen Bitcoins entlohnt.

Ist die Rede vom Bitcoin-Mining denken Menschen zunächst an die Auswirkungen auf das Klima. Viele Hochleistungs-Computer müssen weltweit die Bitcoins schürfen. Der sogenannte Proof-of-Work-Algorithmus verbraucht dabei so viel Strom wie ganze Nationen, etwa Finnland. Daher steht das Mining immer wieder in der Kritik. So hatte jüngst die "Wirtschafts Woche" berichtet, dass die Europäische Union (EU) über ein Verbot gewisser Kryptowährungs-Dienstleistungen nachdenkt. So sollten Krypto-Dienstleistungen, die nicht auf nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen, verboten werden. Dazu gehört auch der Bitcoin. Die Abstimmung wurde jedoch abgesagt. Man solle den Vorschlag nicht als de-facto Bitcoin-Verbot verstehen, hatte der Ausschuss-Berichterstatter Stefan Berger (CDU) gegenüber der Wirtschafts Woche betont.

Ein Land, welches den Schritt bereits gegangen ist, ist China. Dort ist seit vergangenem Jahr das Mining verboten.

Wie der europäische Vermögensverwalter Coinshares in einer Studie vom Januar mitteilte, seien die tatsächlichen CO2-Emissionen von Bitcoin aber deutlich geringer als die von anderen Branchen, wie etwa der Goldindustrie.

Einschätzung zu Bitcoin


Neben dem Regulierungs-Hammer, welcher über den Kryptowährungen schwebt, sind auch geopolitische Spannungen ein großes Problem für die Anlageklasse. Es handelt sich bei den Cyber-Devisen um eine sehr riskante Anlage. In unsicheren Zeiten werden die Coins massiv abverkauft. So auch im Zuge des Ukraine-Kriegs. Es ist ungewiss, wie sich die Lage in der Ukraine weiterentwickelt. Im Falle einer schlechten Nachrichtenlage könnte der Bitcoin weiter verlieren. Wir sind daher noch zurückhaltend und empfehlen, die Internet-Währung weiter zu beobachten.

lb