Mynaric wurde 2009 von Mitarbeitern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt gegründet. Die entwickelten Laserterminals und Bodenstationen werden verwendet, um Kommunikationsnetze mithilfe von Flugzeugen oder Satelliten aufzubauen. Tests zeigten, dass damit große Datenmengen über große Distanzen übertragen werden können. Die Datenmenge beträgt ein Vielfaches dessen, was etwa mit Mobilfunknetzen möglich ist. Mit dieser Technologie ließen sich auch Probleme wie die Internetversorgung an abgelegenen Plätzen lösen.
Gewinnschwelle weit entfernt
Das klingt alles recht gut. Allerdings wird die Technologie bis dato nicht in größerem Umfang eingesetzt. Mynaric ist aktuell noch ein Entwickler, der neue Anwendungsbereiche für seine Terminals, wie etwa in der Präzisionslandwirtschaft, zu finden versucht. Zudem will das Unternehmen auch seine regionale Präsenz etwa nach Asien ausdehnen. Mit der Serienproduktion von Bodenstationen wurde erst im September 2018 begonnen. Mynaric hat viele Bälle im Spiel, wird aber wohl vor 2020 keine schwarze Zahlen schreiben können. Dazu müsste sich die für 2018 geplante Betriebsleistung von neun Millionen Euro noch einmal vervielfachen. Es ist zudem sehr wahrscheinlich, dass die Firma zur Finanzierung das Kapital noch einmal erhöhen muss. Deshalb hat sich die Aktie seit dem Börsengang im Oktober 2017 auch nicht gut entwickelt.
Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass per Datenübertragung aus der Luft ein Milliardenmarkt entsteht. Große Internetkonzerne wie Google, Facebook und Amazon, aber auch Luftfahrtfirmen wie Boeing oder Airbus sehen offensichtlich Zukunftspotenzial. Daher ist es vorstellbar, dass die gemessen daran recht kleine Gesellschaft Mynaric in den Fokus der Großen geraten könnte. Aus taktischen Gründen kann es deswegen sinnvoll sein, kleinere Positionen aufzubauen. Nur risikobereite Anleger wagen die Wette, ziehen aber knapp unter dem Jahrestief einen Stoppkurs ein.