Wer auf der Online-Plattform Mytheresa shoppt kann es sich leisten. Im Schnitt kommt eine Bestellung auf 600 Euro. Die wohlhabende Käuferschicht kann aus rund 200 Top-Marken, darunter Gucci, Off-White, Prada oder Brunello Cucinelli wählen. Einzig die legendären Schuhe von Manolo Blahnik sucht man im Online-Shop vergeblich. Die Luxusschläppchen bietet Mytheresa exklusi v im einzigen Store in München an. Dort begann 1987 die Historie des Modegeschäfts.
2014 verkaufte das Gründer-Ehepaar das Unternehmen für 150 Millionen Euro an die Neiman Marcus Group in den USA, einen Betreiber von Luxuskaufhäusern, der allerdings 2020 Pleite ging. Finanzinvestoren übernahmen Mytheresa und brachten die Firma Ende Januar an die Börse. Mit einem Teil der Erlöse wurden die Gesellschafterkredite zurückbezahlt. Die Firma ist nun schuldenfrei und hat Mittel seinen Wachstumskurs zu finanzieren. Rund 60 Prozent des Umsatzes erzielen die Münchner in Europa. Vor allem USA und China sollen stärker ausgebaut werden.
Im letzten Quartal verzeichnete Mytheresa den Rekordzuwachs von 100.000 neuen Kunden. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember legte der Umsatz um ein Drittel auf knapp 159 Millionen Euro zu. Insgesamt werden für das im Juni endende Geschäftsjahr 2020/21 zwischen 565 und 580 Millionen Euro angepeilt. Beim bereinigte Betriebsergebnis werden bis zu 48 Millionen Euro anvisiert.
Die Aktie hat sich in der kurzen Börsenhistorie gut entwickelt. Der Ausrutscher Anfang März wurde schnell wieder ausgebügelt, was auf ein reges Interesse hindeutet. MYT Netherlands Parent ist profitabel und wird weiter vom Trend zum Online-Shoppen profitieren. Anleger mit einem langen Horizont bauen erste Positionen auf.
Unsere Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 30 Euro
Stopp-Kurs: 19 Euro