Die Commerzbank-Aktie kam zuletzt deutlich unter die Räder. Was steckt dahinter und sollten Anleger schnell sein, weil die Aktie eventuell um 70 Prozent steigen könnte?
Die Aktie der Commerzbank hat deutlich korrigiert. Auslöser ist eine Offerte von Unicredit für den lokalen Wettbewerber Banco BPM. Über einen Aktientausch soll die Mailänder Bank im Gegenwert von zehn Milliarden Euro übernommen werden.
Offensichtlich glauben die Investoren nun, dass die Italiener sich bei der Commerzbank zurückziehen werden. Das ist allerdings wenig wahrscheinlich. Klar ist jedoch, dass die deutschen Pläne bei Unicredit im Moment in der Warteschleife sind. Die Italiener halten unter zehn Prozent und könnten inklusive der über Derivate gehaltenen Anteile auf 21 Prozent aufstocken. Die Genehmigung hierfür durch die EZB steht noch aus. Das Gleiche gilt für die Pläne zur Aufstockung auf 29,9 Prozent, also auf etwas unter der Quote von 30 Prozent, ab der eine Übernahmeofferte verpflichtend ist. Dazu kommt: Der Bund mit einem Anteil von zwölf Prozent wird ein Wörtchen mitreden wollen. Die aktuelle Regierung ist aber in der Abwicklungsphase. Eine Entscheidung zu dem Deal wird es frühstens nach der Bildung einer neuen Regierung geben.
Commerzbank-Aktie – darum sind jetzt so hohe Kurschancen drin
Wer ans Ruder kommt und wann das sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Das eröffnet der Commerzbank allerdings die Chance, die Eigenständigkeit zu verteidigen.
Der Weg dahin ist klar: Die Bank muss ihr Eigenkapital so teuer wie möglich machen. Die Bank kann dem entgegenwirken, indem sie die Kostenquote weiter senkt und Aktien zurückkauft. Mit zweistelligen Eigenkapitalrenditen würde die Aktie dann zum Buchwert oder gar mit einer Prämie handeln, und ein Deal wäre für Unicredit sehr teuer. Die Redaktion sieht deshalb im Fall einer Übernahme, aber auch im Fall einer erfolgreichen Verteidigung der Unabhängigkeit ein Kursziel um den Buchwert pro Aktie für erreichbar. Kursziel: 25 Euro – über 70 Prozent Kurschance!
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neue Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.