Mit seinem neuen geplanten Sparprogramm hat der Volkswagen-Konzern eine echte Bombe platzen lassen. Die Aktie reagiert zunächst positiv. Ist das Wertpapier jetzt für Anleger wieder interessanter?
Bereits in der vergangenen Woche haben wir von BÖRSE ONLINE über die Gerüchte berichtet, dass der Volkswagen-Konzern noch mehr sparen muss als zunächst erwartet. Gestern wurde es bei den Autobauern dann konkreter. Wie das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mitteilte, schließt VW im Rahmen dieses Sparprogramms auch Werkschließungen in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus.
Für die Angestellten ist das ein schwerer Schlag, kündigte der Konzern damit doch die seit 1994 bestehende Beschäftigungssicherung auf. Dass der Konzern sparen muss und Umstrukturierungen nötig sind, ist dabei unbestritten.
Unternehmen reagiert auf Geschäftsprobleme, Aktie steigt
Unter anderem die momentan schwache Nachfrage nach E-Autos, die wachsende Konkurrenz im für VW so wichtigen China-Geschäft und die Verschiebungen neuer Automodelle wie dem Elektro-Golf Trinity dürften Volkswagen jetzt zum Handeln gezwungen haben.
Volkswagen muss wieder mehr mit seinen Autos verdienen, um Schulden abzubauen. Kosteneinsparungen an sich ist dabei positiv zu werten, weil der Konzern an sich durch seine Größe viel Sparpotenzial hat und die Weltuntergangsszenarien einiger Anleger bei der gerade taumelnden Aktie übertrieben scheinen. So reagierte die Aktie von Volkswagen auf die Sparmaßnahmen zunächst positiv. Am Montag schossen die Vorzüge des DAX-Wertpapiers zwischenzeitlich um fast drei Prozent nach oben und beendete den Handel mit einem Plus von 1,25 Prozent bei 97,38 Euro. Dass der Titel am Ende nicht stärker stieg, hat jedoch auch Gründe.
Sparpotenzial von VW mit fadem Beigeschmack
Sparen bei VW finden die Anleger gut. Doch einige Experten ließen schon durchblicken, dass sie sich unsicher seien, ob Volkswagen mit den Angestellten am richtigen Ende spart. Zumindest ist aber dadurch das Image des Autoherstellers angekratzt, zumal aktuell auch die Rolle des damaligen Konzernchefs Martin Winterkorn in der VW-Dieselaffäre vor einem deutschen Strafgericht wieder aufgerollt wird.
Ein positives Marktumfeld fördert das alles nicht, trotz allem bleibt die Volkswagen-Aktie mittel- und langfristig für Anleger interessant. Im Schnitt trauen Analysten dem Titel laut der Plattform „MarketScreener“ noch ein Upside von über 36 Prozent zu und es scheint sich abzuzeichnen, dass die Volkswagen-Aktie langsam den Tiefpunkt erreicht hat. Trotzdem muss sich der Konzern neben eingesparten Mitarbeitenden in Zukunft mehr einfallen lassen, damit es nicht zum Motorschaden kommt.
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