Durch die Senkung des Leitzinses im September durch die Fed und weitere geplante Maßnahmen könnte sich die Rallye an den Aktienmärkten noch beschleunigen. Anleger sollten diese Statistik aber kennen, um keine böse Überraschung zu erleben.

Im September fand in der Weltwirtschaft ein besonderer Vorgang statt: eine Zinssenkung. Die hatte zuvor vier Jahre lang nicht mehr gegeben. Stattdessen waren die Leitzinsen seit März 2022 durch die amerikanische Notenbank Fed immer weiter angehoben worden, bis der Wert im August 2023 mit sagenhaften 5,33 Prozent so hoch lag wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. 

Ziel war eine Abkühlung der Inflation nach den schwierigen Pandemie-Jahren. Dabei sind für die Aktienmärkte aber vor allem niedrige Zinsen wünschenswert, da sie Unternehmen die Aufnahme von Krediten erleichtern oder Zinsschulden drücken. Zudem werden risikoarme Anlagen wie Tagesgeldkonten im Vergleich zu Wachstumsaktien unattraktiver, da weniger Rendite mit den Bankprodukten erwirtschaftet werden kann. Entsprechend erleichtert reagierten viele Aktionäre, als vor einem Monat dann der Leitzins gesenkt wurde.

Weitere Zinssenkungen könnten noch 2024 kommen

Neben der Senkung um 50 Basispunkte, die die Fed im September beschloss, könnte es laut Finanzexperten außerdem zu einer weiteren Zinssenkung um 50 Basispunkte bis Ende 2024 kommen. Im Jahr 2025 sollen dann Kürzungen von insgesamt 125 Basispunkten folgen und im Jahr 2026 25 Basispunkte nach unten nachgelegt werden. Klingt für Börsianer so, als wären die dauerhaft sinkenden Zinsen ein Garant für weiter steigende Kurse. Das muss aber nicht so sein.

Sinkende Zinsen lassen Aktienmärkte oft – kurzfristig - fallen

Eine Statistik zum amerikanischen Index S&P 500, der auch für Deutschland als ein wichtiger Gradmesser für die Entwicklung von Aktien gilt, zeigt, dass etwa seit dem Jahr 2000 Zinssenkungen oft mit einem Rückgang der Aktienkurse einhergehen. Erwähnt werden muss dazu aber, dass beispielsweise Zinssenkungen in den frühen 2000er-Jahren meist auf wirtschaftliche Krisen wie das Platzen der Dotcom-Blase folgten und der Abfall nicht lange dauerte.

Ungebremsten Wachstum an den Aktienmärkten?

So schlecht wie damals steht es heute um die Wirtschaft zudem nicht, obwohl in Amerika die Arbeitslosenrate seit Beginn des Jahres von 3,7 Prozent auf 4,1 Prozent gestiegen ist, was ein Vorbote für fallende Konsumausgaben sein kann. Anleger sollten also aufmerksam bleiben, aktuell sieht es aber eher danach aus, dass die fallenden Zinsen weltweit schon unmittelbar für steigende Kurse verantwortlich sind. Viele Indizes feierten zuletzt neue Rekordstände und es spricht vieles dafür, dass Anleger bis zum Ende des Jahres eher positiv überrascht werden. 

Sollten sich die wirtschaftlichen Umstände nicht wesentlich verschlechtern, könnten dann logischerweise auch die weiteren geplanten Zinssenkungen sofort zu Kurssprüngen führen. Vor Jahresende könnte die Wirtschaft also noch einmal einen echten Schub bekommen. Und selbst wenn nicht: Über einen langen Zeitraum hat beispielsweise der S&P 500 Anlegern mit Geduld statistisch noch immer eine ordentliche Rendite gebracht. 

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