Die Vorzeichen für Biotech-Aktien scheinen sich laut Experten für die zweite Jahreshälfte 2024 stark zu verbessern. Welche Aktien aus der Branche sollten Anleger jetzt im Blick haben? Und für wen eignen sich die Papiere?

Noch im letzten Jahr war die Lage bei Biotech-Aktien recht trostlos. Viele Unternehmen aus der Branche, die noch keine Gewinne erzielen, kamen aufgrund hoher Zinsen besonders heftig unter die Räder und bis heute müssen sich Konzerne wie BioNTech oder Moderna mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie herumschlagen – beziehungsweise mit der sinkenden Nachfrage nach den hauseigenen Impfstoffen. Laut Experten könnte sich die Situation aber in der zweiten Hälfte schon drastisch verbessern. Erste Hinweise gibt es jetzt schon.

Viele Faktoren sprechen jetzt für Biotech-Aktien

Laut Andy Acker und Dan Lyons von der Investmentgesellschaft Janus Henderson stehen die Zeichen für Biotech-Aktien in der zweiten Jahreshälfte 2024 gut. Hauptgrund sind natürlich die schon für September erwarteten Zinssenkungen, die gerade kleinen und mittleren Unternehmen die Finanzierung der eigenen Forschungsprojekte erleichtern würden. Aber schon jetzt scheint die Grundstimmung bei Biotech-Aktien eine andere zu sein als noch im letzten Jahr. Laut den Experten fielen nach positiven Nachrichten die Kurssteigerungen im zweiten Quartal bei Biotech-Werten signifikant höher aus als noch im Vorjahreszeitraum.

Zudem ließ die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA in der ersten Jahreshälfte schon zwei Dutzend neue Medikamente zu, in den kommenden Monaten könnten aber noch 41 weitere Wirkstoffe unter anderem gegen Krebs, Schizophrenie und Leberkrankheiten folgen, denen teilweise Blockbusterpotenzial bescheinigt wird.

Gehören diese Biotech-Aktien jetzt ins Portfolio?

Für spekulative Anleger eröffnen diese Aussichten zahlreiche Möglichkeiten, denn gerade bei mittelgroßen oder in Deutschland noch unbekannten Biotech-Konzernen könnte es in Zukunft viel Potenzial geben. Im stetig wachsenden Markt der Abnehmpräparate spielen neben Novo Nordisk und Eli Lilly beispielsweise auch andere Unternehmen wie Viking Therapeutics oder das „zweite Novo Nordisk“ Zealand Pharma aus Dänemark eine wichtige Rolle.

Ebenfalls interessant: Vertex Pharmaceuticals. Der Konzern befindet sich auffällig oft in einigen der besten Biotech-Fonds und wurde in einer Kolumne des „Manager Magazin“ von Finanzexperte Hendrik Leber als eine der „heißesten Aktienwetten der Pharmaindustrie“ bezeichnet. 

Das Unternehmen bekam Anfang des Jahres von der Europäischen Kommission die Zulassung für die erste auf CRISPR/Cas9-Geneditierung basierende Therapie zur Behandlung der Sichelzellkrankheit. Anleger könnten hier eine große Chance wittern. Wie immer gilt aber besonders bei Biotech-Aktien: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Biotech-Titel sind meist anfällig für Schwankungen und können nach Fehlschlägen in der Medikamentenforschung ganz schnell böse abrutschen. Anleger sollten mit ihrem Geld hier vorsichtig umgehen und gegebenenfalls mit kleinen Positionen einsteigen.

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