Die BASF-Aktie sprang diese Woche aufgrund des Sondervermögens der Regierung kräftig an. Doch der Einstieg lohnt noch immer.

Die BASF-Aktie kennt aktuell nur eine Richtung – nach oben! Angetrieben von Friedenshoffnungen in der Ukraine, Milliarden für den Wiederaufbau und dem geplanten Sondervermögen für Infrastruktur und Bau schoss das Papier am Mittwoch um zehn Prozent auf 53 Euro. Damit erreicht es Kurse, die zuletzt vor einem Jahr gesehen wurden.

Besonders profitiert BASF von staatlichen Investitionen: Als Lieferant für die Rüstungs- und Bauindustrie erschließt sich ein neuer Markt, der frischen Schwung bringt. Kurzfristige Rücksetzer sind möglich, doch langfristig könnte sich ein Einstieg lohnen.

BASF (WKN: BASF11)

BASF: Das macht die Aktie so attraktiv

Als Chef des weltgrößten Chemiekonzerns kennt sich Markus Kamieth mit komplexen Strukturen und hartnäckigen Problemen aus. Für die kommende Bundesregierung hat der 54-Jährige einen Rat aus der Praxis: „Wenn Sie von allem ein bisschen machen, dann verändern Sie nicht genug. Mein Anspruch wäre, sich auf weniger Themen zu fokussieren, die dann aber signifikant genug zu ändern, dass sich wirklich etwas tut.“

Eine der wichtigsten Stellschrauben bei BASF sind die Kosten: Man sei auf gutem Weg, die angestrebten jährlichen Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erreichen, berichtet Finanzchef Dirk Elvermann. Auch die Aktionäre müssen verzichten. Erstmals nach 14 Jahren mit mindestens konstanter Ausschüttung kürzt BASF die Dividende um rund ein Drittel auf 2,25 Euro je Aktie. In der Summe ist das eine Milliarde Euro weniger. Umsatz und Gewinn von BASF lagen im vierten Quartal im Rahmen der Analystenerwartung. Der operative Gewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen, bei BASF die zentrale Kennziffer, stieg im vergangenen Jahr immerhin um etwas mehr als zwei Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro.

BASF-Aktie: Noch immer zweistellige Kurschancen möglich

Für das neue Jahr stellt der Konzern eine Spanne von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro in Aussicht. Das zeigt: Es geht aufwärts, wenn auch in kleinen Schritten. Wichtig auch für die langfristige Zukunft ist der neue Verbundstandort im Süden Chinas. Ab der zweiten Jahreshälfte soll dort die Produktion hochgefahren werden. Die Kosten des Megaprojekts dürften im vergangenen Jahr mit drei Milliarden Euro den Höhepunkt erreicht haben.

Die Redaktion sieht gute Chancen, dass die Aktie die Talsohle durchschritten hat. Zieht die Konjunktur in Europa an, ist das Aufholpotenzial deutlich. Ein Kursziel von 61,80 Euro bietet jetzt 13 Prozent Luft nach oben.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.