Martin Baart, der Chef des Solarstromlieferanten Ecoligo, hat mit uns über seine Art der Crowdinvestments gesprochen. Von Bernhard Bomke
€uro am Sonntag: Herr Baart, Sie beliefern Betriebe in Chile, Costa Rica, Ghana, Kenia, Thailand und Vietnam mit Solarstrom und finanzieren die Anlagen mit Geld deutscher Crowdinvestoren. Warum?
Martin Baart: Die Solaranlagen kosten in der Regel fünf- oder sechsstellige Euro-Beträge, eine hohe Hürde für viele Unternehmen vor Ort. Für Großinvestoren wie Pensionsfonds jedoch zu wenig. Daher kamen wir auf die Idee, die Crowdinvesting-Plattform Ecoligo.Investments zu initiieren und die Projekte mit Geld von Kleininvestoren zu finanzieren.
Was haben Anleger davon?
Sie können sich mit Beträgen ab 100 Euro beteiligen, ihr Geld ist zumeist zwei bis zehn Jahre gebunden, und wir schütten fünf bis sieben Prozent im Jahr aus.
Die Anleger finanzieren nachrangige Darlehen für Projekte in fernen Ländern mit fremden Rechts- und Steuersystemen. Riskanter geht es kaum. Welche Sicherheiten bieten Sie?
Die Crowd finanziert über die Plattform Projekte, die jeweils im Besitz der Ecoligo- Landesgesellschaften sind. Von den Projekten hat Ecoligo nur etwas, wenn sie gut laufen, also wenn wir Strom verkaufen. Wir und die Anleger verfolgen die absolut gleichen Interessen. Die Nachrangdarlehen haben quasi erstrangige Qualität, weil es keine ergänzenden Kredite gibt.
Wer sind Ihre Stromkunden?
Die Anlagen installieren wir direkt auf den Gebäuden oder Grundstücken der Unternehmen. Darunter sind auch Produktionsstätten, die Konzerne wie Ikea, Rewe, Coca-Cola oder Nike beliefern. Es sind Betriebe, die wir zuvor ausgiebig auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft haben.
Und wenn so eine Firma pleitegeht?
Dann bauen wir die Solaranlage ab und beim nächsten Kunden wieder auf.