€uro am Sonntag: Sie wollen per Kampfabstimmung bei der Aareal-Bank-Hauptversammlung am 18. Mai drei neue Aufsichtsräte durchsetzen. Mit welchem Ziel?
Till Hufnagel: Der Aareal-Aufsichtsrat hat beim Vergütungsmodell versagt und beim Thema nachhaltige Strategie zu wenig erreicht. Darüber hinaus treibt Aareal die Abspaltung der Softwaretochter Aareon viel zu zögerlich voran. Vor allem aber ist die Cheffrage zu klären, denn wir glauben nicht, dass der seit sechs Monaten erkrankte Vorstandschef Hermann Merkens noch mal zurückkommt.
Wo brennt es denn am schlimmsten?
Absolute Priorität hat die Chefsuche, die wir natürlich dem Aufsichtsrat überlassen. Wir präferieren eine externe Nachfolge für Herrn Merkens, da wir in der Bank kein solches Managementpotenzial sehen und ein Externer die Aufgaben auch besser umsetzen kann. Es haben sich auch bereits Kandidaten gemeldet, Ex-Bankvorstände aus Deutschland und dem Ausland.
Chefaufseherin Marija Korsch verweigert den Rücktritt. Was macht sie falsch?
Wir haben versucht, sie zum Rücktritt zu bewegen, sind aber nicht überrascht von ihrer Entscheidung. Regelmäßig hat uns ihr Handeln ebenso enttäuscht wie ihre fehlende Kompetenz. Wir wünschen uns im Aufsichtsrat auch mehr Teamgeist. Deshalb wollen wir, dass sie abgewählt wird.
Petrus Advisers hält knapp zehn Prozent an der Aareal Bank. Wie sind Ihre Chancen?
Wir haben das im Vorfeld analysiert und sind zuversichtlich, dass andere Aktionäre unseren Argumenten folgen werden.
Wollen Sie bei Aareal auch aufstocken?
Ich denke nicht, dass wir unsere Beteiligung an der Aareal Bank deutlich aufstocken werden. Wir fühlen uns dort signifikant investiert. Und sehen gute Chancen, unsere Vorschläge durchzusetzen.