€uro am Sonntag: Sie waren kürzlich in Deutschland, um für die Clean-Network- Initiative der USA zu werben. Was steckt dahinter?
Keith Krach: Clean Network ist ein umfangreiches Projekt, mit dem wir die langfristigen Bedrohungen durch die kommunistische Partei Chinas ansprechen: für die Privatsphäre, die Datensicherheit, die Menschenrechte und die internationale Zusammenarbeit. Die Initiative, die auf den internationalen Digital Trust Standards basiert, ist angelegt als mehrjährige langlebige Strategie und baut auf einer Koalition verlässlicher Partner auf. Sie wurde im Lauf der Zeit ausgeweitet und umfasst nun unter anderem saubere Apps, eine saubere Cloud und saubere IT-Infrastruktur wie Datenkabel.
Wer macht mit?
Zuletzt haben sich mehr als 25 EU- und NATO-Länder der Initiative angeschlossen und weitere werden folgen. Aktuell sind etwa 40 Staaten, 50 Telekommunikationsgesellschaften sowie weitere Unternehmen wie Oracle, Cisco, Hewlett-Packard, Fujitsu und Softbank im Clean Network verbunden. Auch Deutschland steht kurz davor, Regulierungen zu erlassen, die Hochrisiko-Lieferanten vom Ausbau des 5G-Netzes ausschließen.
Sie fordern, speziell das chinesische Unternehmen Huawei vom Ausbau des neuen Mobilfunknetzes auszuschließen. Warum?
Huawei ist das Rückgrat des chinesischen Überwachungsstaats. Mithilfe von chinesischen Apps, Datenleitungen, Rechenzentren und vielem mehr sammelt China Daten von Milliarden von Menschen. Das Land erweitert fortlaufend seine riesige "Firewall", die nur in eine Richtung funktioniert: Die ganzen Daten fließen nach China, um dort missbraucht zu werden, aber keine gehen raus. Und all die Propaganda kommt aus dem Land heraus, doch die Wahrheit gelangt nicht hinein.