Die negativen Nachrichten und Stimmen rund um die Bewertung des Aktienmarktes häufen sich. Nun gibt es von einer Ökonomin und Investmentexpertin die nächste Warnung, dieses Mal sogar vor einer möglichen Finanzkrise 2.0. Gibt es vielleicht im Hintergrund der Wirtschaft eine Blase, die kaum ein Experte erkennen kann?
Es kommt immer wieder vor, dass sich Bewertungsblasen an den Börsen entweder durch Hypes oder undurchsichtige Strukturen in der Wirtschaft bilden. Bestes Beispiel dafür ist die Finanzkrise 2008, als Subprimes im Hintergrund eine Blasenbildung lostraten, die letztlich in einer globalen Rezession mündete.
Doch nun warnt die Ökonomin und Investmentexpertin Dambisa Moyo (ehemals Goldman Sachs) vor einer neuen Krise, die im Hintergrund beginnt anzuschwellen.
Nächste Warnung vor einer Blase am Aktienmarkt
So schrieb Moyo kürzlich in einem Gastbeitrag, dass die USA auf eine der schlimmsten Formen einer potenziellen Schuldenkrise überhaupt zusteuern würde. So würden viele Unternehmen ihrer Meinung nach nur noch von Kreditverbindlichkeiten zusammengehalten werden, während die Hoffnung auf Künstliche Intelligenz & Co. zu steigenden, statt angesichts der schlechten Situation, fallenden Kursen führen würde.
"Die Anzeichen für die Entstehung von Blasen an den Finanzmärkten sind deutlich zu erkennen", schrieb Moyo. "Solche Trends rechtfertigen zweifellos die Sorge vor neuen Börsenblasen."
Außerdem warnte die Expertin mehrfach vor der Intransparenz des Finanzsystems, wodurch eine potenzielle Blasenentstehung nicht immer absehbar sein könnte. Sie schrieb:
"Während ein Verlust, den jemand durch die Nutzung angesparter Ersparnisse erleidet, nur begrenzte Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft hat, könnten Verluste bei ‚geliehenem‘ Geld, insbesondere bei hohem Fremdkapitalanteil, ansteckend wirken. Ein System mit geringer Transparenz hinsichtlich der Quellen und Formen des Kapitals, das vielen Investitionen zugrunde liegt, ist riskant. Um eine Finanzkrise zu vermeiden, ist eine genauere Prüfung unproduktiver, fremdkapitalbelasteter Vermögenswerte von entscheidender Bedeutung."
Finanzkrise 2.0 oder nur Schwarzmalerei?
Für Investoren stellt sich allerdings angesichts dieser sehr starken Thesen die Frage: Muss man sich tatsächlich vor der Finanzkrise 2.0 Sorgen machen oder ist das alles nur Schwarzmalerei?
Grundsätzlich sollten Anleger dabei beachten, dass die Entstehung von Blasen stets unbeobachtet entsteht und die Feststellung, ob es sich um eine Spekulationsblase gehandelt hat oder nicht, meist erst nach dem Platzen gemacht wird.
Dementsprechend kann die Frage, ob wir vor einer Finanzkrise 2.0 stehen oder nicht, nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden. Allerdings sollten sich Anleger vor Augen rufen, dass manche Experten jährlich eine Blase am Aktienmarkt ausrufen und damit in der Mehrheit der Fälle falschliegen.
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