Doch diese Zeit soll bald Vergangenheit sein. "Wir sind dabei, von einem Hersteller für Forschung und Entwicklung zu einem Systemlieferanten in der industriellen Produktionskontrolle zu werden", ist Finanzvorstand Joachim Sorg überzeugt.
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Chips für den Umsatzsprung
Das soll ab 2016 zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg führen, ausgelöst durch eine steigende Nachfrage aus Halbleiter- und Automobilindustrie. Bei den Chips macht die nächste Generation von Prozessoren feinste Oberflächenkontrollen unerlässlich, während in der Autobranche etwa Zylinderwände immer genauer vermessen werden müssen.
Als Erstes will Nanofocus den Sprung in die Chipbranche schaffen. Hier sind die Produkte so gut wie marktreif. Auf diesem Gebiet, in dem etablierte Wettbewerber dreistellige Millionenumsätze machen, ist Nanofocus einer der jüngsten Anbieter. Und mit einem Umsatz von zuletzt 11,2 Millionen Euro auch einer der kleinsten. Doch bei der benötigten Technologie ist Nanofocus weiter als viele andere. So zählt Epcos bereits zu den Kunden, Samsung hat erste Testanlagen geordert, Intel könnte folgen, und auch aus Taiwan werden erste Bestellungen erwartet. Diese Pilotanlagen müssen sich nun in der Serienproduktion beweisen. Ab 2016 sollen Großaufträge folgen. "Zu Beginn hat jeder Kunde ein jährliches Umsatzpotenzial von einer Million Euro. Wenn dann die Orders für neue Werke und Produktionsstraßen hochlaufen, liegt das Umsatzpotenzial in der Spitze bei bis zu zehn Millionen Euro", so Sorg.
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Zukauf für schnelleren Markteintritt
Für den Automarkt sind noch einige Zertifizierungen nötig, doch auch hier sind, etwa mit VW oder Porsche, große Partner an Bord. Durch eine Übernahme könnte der Schritt auf den Automarkt zeitlich verkürzt werden. Nanofocus schaut sich zwei profitable Kandidaten mit Umsätzen unter fünf Millionen Euro an. Käme es zum Kauf, würde die Firma frisches Geld benötigen. Eine Kapitalerhöhung wäre dann denkbar. Nanofocus ist laut Sorg auf steigende Aufträge dank neuer Produktionsflächen sowie dem bereits aufgebauten Partner- und Servicenetzwerk gut vorbereitet. Skaleneffekte durch höhere Stückzahlen und sinkende Investionskosten sollen ab 2016 die Ebit-Marge von zuletzt drei auf knapp zehn Prozent steigern.