Ob Glas, Textil, Kunststoff, Metall oder Beton - einfach zu reinigende Oberflächen machen den Alltag leichter. Von der wasser- und schmutzabweisenden Schutzschicht für Schuhe, Fleckschutz für Autositze bis hin zur leichter zu reinigenden Duschkabinen bietet Nanogate ein breites Sortiment an. Sogar die Wände von Straßentunneln bleiben länger hell mit einer besonderen Beschichtung des Unternehmens aus Quierschied-Göttelborn bei Saarbrücken. Die Liste an Möglichkeiten, wo die antihaftenden, kraftfesten, keim- und fingerabdruckfreien sowie korrosionsschützenden Funktionen eingesetzt werden, lässt sich beliebig fortsetzen. Die Saarländer decken die komplette Wertschöpfungskette der Oberflächenbeschichtung vom Rohstoff bis zur Aufbringung der Hochleistungsbeschichtung ab und können ihren Kunden daher Komplettlösungen anbieten. Dank des breiten Portfolios mit Fokus auf Automobil/Transport, Maschinen-/Anlagenbau, Gebäude/Interieur und Sport/Freizeit wird zugleich eine Vielzahl an unterschiedlichen Branchen bedient. Inzwischen verfügt das Unternehmen über erstklassige Referenzen. Dazu zählen Airbus, Audi, BMW, Siemens Hausgeräte, Daimler und FILA. Mit der starken Kundenbasis im Rücken und lang laufender Verträge liegt zugleich eine hohe Visibilität des Geschäftsverlaufs vor.

Da die speziellen Hochleistungsapplikationen bislang noch nicht so sehr verbreitet sind, gibt es nur überwiegend kleine Wettbewerber sowie privat geführte Unternehmen mit eingeschränktem Zugang zum Kapitalmarkt. Perfekte Voraussetzungen somit für Nanogat, die bereits starke Markstellung weiter auszubauen und neue Märkte ins Visier zu nehmen. Gut die Hälfte der Umsätze wurde im vergangenen Geschäftsjahr in Deutschland erwirtschaftet, rund 40 Prozent entfällt auf die anderen Euro-Länder. Auch wenn Nanogat bereits in rund 30 Ländern aktiv ist, besteht somit noch viel Expansionspotenzial.

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Investitionen in die Zukunft

Bereits jetzt kann sich die Geschäftsentwicklung sehen lassen. Zwischen Januar bis Ende Juni kletterte der Umsatz um gut zwölf Prozent auf die Rekordmarke von 27,2 Mio. Euro, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) legte überproportional um knapp 17 Prozent auf 3,5 Mio. Euro zu.

Unter dem Strich fiel der Nettogewinn hingegen um 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 0,42 Mio. Euro. Auf den ersten Blick wenig erfreulich, hier gilt es allerdings zahlreiche zukunftsweisende Investitionen sowie die Übernahme des Oberflächenspezialisten Vogler zu berücksichtigen. Nanogate ist voll auf Wachstum ausgerichtet, und dies spiegelt sich natürlich auch in der Bilanz nieder. Positiv sind vor allem die stetig guten Nachrichten. Früher als erwartet wurde der Ausbau des Kompetenzzentrums für Glazing-Anwendungen, also Kunststoffkomponenten mit glasähnlichen Eigenschaften, abgeschlossen. Derzeit befindet sich die zweite Produktionslinie, mit der die verfügbaren Kapazitäten am Standort Bad Salzuflen mehr als verdoppelt werden, bereits in der Anlaufphase. Die Serienproduktion dürfte bald beginnen und auch die Effizienz weiter verbessern. Gleiches gilt für die Inkjet-Produktion, mit der kleine Kunststoff-Bauteile auch ohne Maskierung partiell in optischer Qualität beschichtet werden - Nanogate hat hier europaweit ein Alleinstellungsmerkmal. Wegen der ungebrochen hohen Nachfrage sollen die Kapazitäten bis Sommer 2015 verdoppelt werden.

Natürlich werden die umfangreichen Wachstumspläne zunächst spürbar das Ergebnis über Abschreibungen und damit die Marge belasten. In den kommenden Jahren dürfte es daher zu einem starken Aufbau von bilanziellen Stillen Reserven kommen, zulasten des ausgewiesenen Ebit. Anleger sollten daher längerfristig denken. Mit der beschleunigten Expansion schafft sich Nanoate eine starke Ausgangsbasis, um die aus dem vorhandenen technologischen Know-how bestehenden Potenziale noch schneller zu erschließen.

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Klare Ziele

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Strategieprogramms "NEXT" startete im Februar die Wachstumsagenda "Phase5". Ziel ist es, die nächste Umsatzschwelle von 100 Mio. Euro zu erreichen und zugleich die Profitabilität auszubauen. Ein wichtiger Schritt dafür war die im Juni erfolgte Übernahme von Vogler. "Mit der Akquisition haben wir uns zum einen technologisches Know-how eingekauft. Zum anderen hilft uns Vogler bei der Beseitigung unserer derzeitigen Kapazitätsengpässe", hieß es bei Nanogate. Für das Gesamtjahr wollen die Saarländer natürlich neue Rekordmarken erreichen und wollen beim Umsatz deutlich mehr als 60 Mio. Euro erzielen. Zum Vergleich: 2013 gingen 53 Mio. Euro durch die Bücher, 2010 waren es noch 15,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll von 6,3 Millionen auf rund sieben Mio. Euro steigen.

Organisches Wachstum kombiniert mit einer verstärkten internationalen Expansion sowie der Ausbau des Technologie- und Anwendungs-Portfolios lassen am Wachstumstrend keine Zweifel aufkommen. Nach den massiven Kursgewinnen in 2012 und 2013 war das vergangene Jahr von einer breiten Konsolidierungsbewegung gekennzeichnet. Die Papiere des mit einer Marktkapitalisierung von 107 Mio. Euro bewerteten Small Caps pendelten in einer Range zwischen 30 bis 40 Euro, aktuell liegt der Kurs in der Mitte. Analysten sehen noch reichlich Potenzial. SMC Research gibt ein Kursziel von 48,50 Euro aus, Warburg Research erwartet einen Anstieg bis 49,50 Euro.