Im Gespräch mit €uro am Sonntag unterstreicht Zastrau aber, dass seine Entscheidung nichts mit der Entwicklung der Firma zu tun habe,der er als Berater verbunden bleibt. Neu besetzt wird der Posten nicht, die Vorstände Götz Gollan und Robert Wittmann übernehmen die Aufgaben ihres Ex-Chefs. An der Strategie zur Restrukturierung ändert sich daher nichts, trotz jüngster Erfolge bleibt Nanogate eine riskante Turnaround-Wette.
Bei Francotyp-Postalia soll Rüdiger Günther entmachtet werden. Begonnen wurde der Kampf gegen den Vorstandschef von Großaktionär Rolf Elgeti. Der Investor, der 20,71 Prozent an dem Frankiermaschinenhersteller hält, forderte vergangenes Wochenende eine außerordentliche Hauptversammlung (HV). Einziger Tagesordnungspunkt: Günther das Vertrauen entziehen. Elgeti hatte bereits Ende 2019 den langsamen Firmenumbau kritisiert. Nur Tage nach dem HV-Verlangen hat nun der Aufsichtsrat beschlossen, Günther wegen Differenzen über die Umsetzung der Unternehmensstrategie einen Aufhebungsvertrag anzubieten, und zusätzlich Carsten Lind als potenziellen Nachfolger in den Vorstand berufen. Vorerst unklar bleibt, was Lind anders oder besser machen soll. Sicher ist hingegen, dass bei Francotyp ein handfester und bisher kurssteigernder Machtkampf tobt.
2019 lief für Mensch und Maschine besser als ohnehin erwartet. Bei 245 Millionen Euro Umsatz steigerte der Spezialist für Konstruktionssoftware sein operatives Ergebnis um 35 Prozent auf 27 Millionen Euro. Die Dividende soll mit 0,65 bis 0,83 Euro je Aktie etwas höher ausfallen als prognostiziert. Der Umsatz soll in den kommenden zwei Jahren um je zehn bis zwölf Prozent und der Gewinn jeweils um 18 bis 24 Cent je Aktie steigen. Wegen der hohen Bewertung dürfte das Kursplus zunächst allerdings deutlich geringer ausfallen.