von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis

Inzwischen hat der DAX alle Zonen unterschritten, an denen in den vergangenen Wochen noch gekauft wurde. Dadurch ist der Weg nun frei bis an die seit 2013 im Tageschart erkennbare Unterstützung bei rund 8900 Punkten. Erst dort dürfte die Nachfrage wieder anziehen. In einem Rutsch werden die Kurse aber vermutlich nicht nach unten durchbrechen, da der Markt bereits leicht überverkauft ist: Der Abstand zur 21-Tage-Linie beträgt bereits vier Prozent. Sicherheit schafft dies aber nicht - in Extremfällen sind sechs Prozent möglich, der DAX könnte also auch ohne Atempause weiter an die 9000er-Marke fallen, wenn alle Stricke reißen.

Insbesondere die US-Börsen sorgen für Verkaufsdruck: Sobald die Wall Street in den vergangenen Tagen eröffnete (graue, senkrechte Linien im Ein-Minuten-Chart), ging es intraday auch mit dem DAX noch einmal deutlich abwärts. Im Vormittagshandel ohne Einfluss von S&P 500, Dow Jones und Co. (rote Linien) hat der Markt dagegen immer eine Erholung versucht, die leider nur nie von Dauer war. Somit müssen Anleger auch hierzulande auf eine Bodenbildung in den USA hoffen. Dort zeigten sich zuletzt ein paar Entspannungssignale die auf eine wieder erstarkende Nachfrage hindeuten, aber für eine Entwarnung ist es noch viel zu früh. Immerhin scheint der Fall unter den langfristigen Aufwärtstrend vorläufig nur ein Ausrutscher gewesen zu sein. Der Markt war aber vielleicht nur kurzfristig zu überverkauft um weiter zu fallen (siehe Indikatoren unter dem Chart), und wird die nächste Abwärtswelle nun starten.

Kommt es anstatt dieses Schreckensszenarios zu einer Erholung, dürfte auch der DAX profitieren, sie sollte den Kurs derzeit maximal in Richtung 9320/9340 Zähler führen, die darauf folgende Verkaufszone bei 9400/9420 Zählern ist angesichts der unsicheren Rahmenbedingungen dann gerade noch so vorstellbar, ein Ausbruch nach oben aber eher nicht.

NEU +++ NEU +++ NEU +++ Für alle skizzierten Fälle finden Anleger auf Seite 6 eine Auswahl an Zertifikaten, mit denen auf die entsprechende Marktentwicklung spekuliert werden kann. Wir stellen sowohl kurzfristig als auch längerfristig geeignete Papiere vor, beispielsweise das Turbo Bear-Zertifikat der Citi, das seit unserer ersten Besprechung Ende September bereits von 5,21 auf aktuell 8,41 Euro an Wert gewonnen hat. Hält die Abwärtsbewegung des Marktes an, verwandelt das Papier jeden Prozentpunkt, den der DAX verliert um das zwölffache in einen Gewinn.

Chart 2 - DAX- Ein-Stunden-Chart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist das jüngste auffällige Ereignis das Abprallen der Kurse am ehemaligen Aufwärtstrend bei aktuell 9900/9950 Zählern. Aus der Position dieser Trendlinie (unterer Rand des grün markierten Korridors) lassen sich dadurch auch für die nähere Zukunft Kursziele ableiten. Negativ ist das Signal aber nicht, denn auch ein flacherer Anstieg der Kurse würde letztendlich zu Gewinnen führen, und gleichzeitig das Risiko einer schnellen Marktüberhitzung senken. Denn davor waren die Notierungen zu schnell geklettert, um nachhaltig noch weiter steigen zu können - diese Gefahr besteht nun nicht mehr, der Markt muss ein neues Aufwärtstempo erst noch finden, wenn es mittelfristig überhaupt aufwärts geht.

Pendelt der DAX sich eher in einer Seitwärtsbewegung ein, was nach dem Rückfall unter die 200-Tage-Linie die leicht wahrscheinliche Option darstellt, ist die Zone um 8900 Zähler als Unterstützung ins Auge zu fassen. Solange hier - wie schon seit Ende 2013 - weiter gekauft wird, droht kein neuer Abwärtstrend.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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