Die überraschende Einführung von Negativzinsen in Japan hat am Montag den Tokioter Aktienmarkt beflügelt. Der Nikkei-Index schloss knapp zwei Prozent im Plus bei 17.865 Punkten. Der breiter aufgestellte Topix legte 2,1 Prozent zu auf 1462 Zähler. Die japanische Notenbank hatte am Freitag bekanntgegeben, dass Geschäftsbanken einen Strafzins zahlen müssen, wenn sie Geld bei den Währungshütern parken. Damit soll die Kreditvergabe angekurbelt werden. Händler sagten, der Schritt sei ein willkommenes Signal an Investoren und Unternehmer.
Vor allem Immobilienunternehmen profitierten davon. Papiere von Mitsubishi Estate stiegen um 2,7 Prozent. Bei Mitsui Fudosan betrug das Plus sogar mehr als sieben Prozent und bei Sumitomo Realty & Development sechs Prozent. Verlierer waren dagegen Banken wie Mitsubishi UFJ mit 5,5 Prozent und Sumitomo Mitsui mit 7,6 Prozent.
Die größten Gewinner an der Börse in Tokio waren die Stahlkonzerne. Mitten in einer massiven Stahlschwemme in Asien will Nippon Steel den kleineren Rivalen Nisshin Steel übernehmen. Die Papiere von Nippon Steel gewannen mehr als zehn Prozent, die von Nisshin Steel sogar 15 Prozent. Allerdings macht den Stahlkochern in Japan die Wirtschaftsabkühlung in China zu schaffen.
In der Volksrepublik ist auch zu Jahresbeginn die Industrie geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank im Januar überraschend stark auf 49,4 und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2012. Auch der Index der Mediengruppe Caixin, der die Privatwirtschaft stärker berücksichtigt, zeigte ein Schrumpfen der Branche an. Er lag allerdings höher als von vielen Experten befürchtet.
In Shanghai schloss die Börse 1,8 Prozent niedriger. Ebenfalls im Minus tendierte der Hang-Seng-Index in Hongkong. Der MSCI-Index asiatisch-pazifischer Aktien außerhalb Japans lag 0,1 Prozent im Plus, nachdem er im Januar acht Prozent verloren hatte.
An den Devisenmärkten legte der Euro leicht zu und wurde mit 1,0853 Dollar bewertet. Der Dollar kostete 121,21 Yen. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,1088 und zum Dollar mit 1,0216.
Reuters