Seien es edle Schokoladenkreationen, feine Spirituosen oder auserlesene Teespezialitäten: In der Vorweihnachtszeit verwöhnen sich die Menschen gern mit kulinarischen Genüssen. Entsprechend wichtig ist die Adventszeit für den Nahrungsmittelsektor. Dieser ist aber nicht erst seit Kurzem auf dem Erfolgspfad, bereits das ganze Jahr über entwickelt sich die Branche besser als der Gesamtmarkt. Eine wichtige Rolle spielt dabei Nestlé. Als sich die Stimmung an den Börsen in den vergangenen Wochen eintrübte, zog das Branchenschwergewicht kräftig nach oben und kratzte sogar an seinem Allzeithoch.

Neue Wachstumschancen



Die Relative Stärke hat einen Grund: Bei Nestlé beginnt der Umbau Früchte zu tragen. In den ersten drei Quartalen verbuchte der Weltmarktführer ein bereinigtes organisches Wachstum von 2,8 Prozent und konnte damit die Steigerungsrate aus dem Vorjahr übertreffen. Chef Mark Schneider zeigt sich zufrieden: "Unser Wachstum stützte sich auf die disziplinierte Umsetzung unserer Strategie und schnellere Innovation." Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren richtet der Manager Nestlé zielstrebig auf wachsende Geschäftsfelder wie Gesundheitsprodukte oder Kaffee aus. Weniger profitable Aktivitäten werden dagegen abgestoßen.

2018 peilt Schneider ein organisches Wachstum von drei Prozent an. Mit Blick auf 2020 gilt die Devise, die früheren Raten von rund fünf Prozent zu erreichen. Auf dem Weg dorthin setzt das Unternehmen auch auf Preiserhöhungen. Per 30. September trugen diese 50 Basispunkte zur Expansion bei. Schneider hofft, dass die Inflation in Zukunft wieder zu einem echten Wachstumsfaktor wird.

Von steigenden Preisen würde auch Konkurrent Danone profitieren. Die Franzosen sind zudem gerade dabei, neue Wachstumsfelder auszumachen. Dazu zählt neben Wasser auch der Trend zu gesünderer Nahrung. Chef Emmanuel Faber möchte daher den "Functional Food"-Bereich, also Lebensmittel, die einen gesunden Mehrwert bieten, stärker vorantreiben. Zudem sollen Bioprodukte künftig eine wichtigere Rolle im Portfolio spielen.

Eine diversifizierte Anlage in die Branche bietet der Tracker auf den Stoxx Europe 600 Food & Beverages Index. In dem Index sind 23 europäische Nahrungsmittel- und Getränkehersteller enthalten. Mit einem Anteil von zwei Dritteln geben die Schweiz, Großbritannien und Frankreich den Ton an. Die Gewinnausschüttungen werden berücksichtigt. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 2,6 Prozent.