Nestlé: Robuste Beimischung in unruhigen Zeiten
Der Nahrungsmittelriese Nestlé hat mit seinen Jahreszahlen enttäuscht. Der Umsatz fiel um 3,1 Prozent auf 88,8 Milliarden Franken, der Gewinn schrumpfte von 14,9 auf 9,5 Milliarden Franken. Die Rückgänge sehen aber wegen Währungs- und Sondereffekten dramatischer aus, als sie sind. Eigentlich hat sich der Maggi-Hersteller ordentlich geschlagen. Das Betriebsergebnis stieg dank niedrigerer Produktions- und Vertriebskosten um fast 14 Prozent, die Dividende wurde erhöht. Für 2016 rechnet der Konzern mit einem stagnierenden organischen Wachstum von 4,2 Prozent. Das ist weit von den ursprünglich angepeilten fünf bis sechs Prozent entfernt, allerdings hat das Unternehmen diese Zielmarke bereits dreimal verfehlt. Nestlé bleibt sich also treu. Hoffnung machen dagegen die florierenden Geschäfte in Nord- und Südamerika, Europa und Nordafrika. Zudem ist der Nudelskandal in Indien endlich abgehakt.
NH
Auf Seite 2: Lotto24
Lotto24: Aktienmarkt erkennt langsam das Potenzial
Die Aktie von Lotto24 hat sich sehr gut entwickelt. Selbst die Marktschwäche ist an dem Wert spurlos vorübergegangen. Kein Wunder: Dem Anbieter von Lottospielen über das Internet gelingt es immer besser, Marktwachstum und effizienten Kapitaleinsatz zu kombinieren. Das Geschäftsmodell ähnelt dem des Online-Tierbedarfhändlers Zooplus. Doch die Skalierbarkeit ist größer. Außer Marketingkosten hat Lotto24 nur geringe laufende Aufwendungen. Deshalb bringt jeder neue Kunde hohe Deckungsbeiträge. Die Wachstumschancen liegen in der noch geringen Online-Durchdringung des Lottogeschäfts, im Zusatzverkauf anderer Glücksspielprodukte und im Servicegeschäft. Lotto24 baut seine Position als Marktführer mit viel Werbung aus. Deshalb stehen unterm Strich rote Zahlen. Vor Marketingkosten schreibt das Unternehmen aber schon schwarze Zahlen. Die Aktie hat das Potenzial, sich zu verdoppeln.
LA
Auf Seite 3: Ströer
Ströer: Wachstumsstarker Firmenwandel
Der Außenwerber Ströer ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Das MDAX-Unternehmen steigerte seinen Umsatz organisch um zehn Prozent auf 824 Millionen Euro. Das Ebitda erreichte mit 208 Millionen Euro ein Plus von gut 40 Prozent, während sich der Gewinn mit 106 Millionen Euro fast verdoppelte. Als Gründe für das deutlich überproportionale Gewinnwachstum nennt das Unternehmen seine wachsende Digitalsparte, gute Ergebnisse im Kernmarkt Deutschland, aber auch eine bessere Auslastung seiner klassischen Plakatwerbeflächen. Mit den Zahlen sieht sich Ströer weiter erfolgreich auf Kurs beim Wandel zu einem Werbevermarkter, der Außen- wie Onlinewerbung mit lokaler bis nationaler Reichweite anbietet. Die klassische Plakatfläche spielt dabei mit einem erwarteten Umsatzanteil von 15 Prozent in diesem Jahr eine immer kleinere Rolle. Das digitale Wachstum scheint somit weiter ungebremst.
PRL
Auf Seite 4: Swiss Re
Swiss Re: Neuer Chef und ein Milliardenrückkauf
Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re bleibt auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr steigerten die Eidgenossen ihren Nettogewinn um 31 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, obwohl es weltweit mehr Großschäden gab. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich zwar von 84 auf 86 Prozent, liegt aber nach wie vor weit unter der kritischen 100-Prozent-Marke. Die reguläre Dividende soll von 4,25 auf 4,60 Franken steigen, auf eine Sonderzahlung wie im Vorjahr müssen Aktionäre heuer jedoch verzichten. Der Versicherer will stattdessen bis April 2017 eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Franken zurückkaufen und seine Anteilseigner so belohnen. Ab Juli steht der Leiter der Rückversicherungssparte, Christian Mumenthaler, an der Spitze des Gesamtkonzerns. Er löst den bisherigen Vorstandschef Michel Liès ab, der in Ruhestand geht. Die Aktie bleibt ein solides Standardinvestment.
RED
Auf Seite 5: MSCI World Consumer Staples
ETF MSCI World Consumer Staples: Auf den starken Konsum setzen
Gegessen und getrunken wird immer, heißt es. Konsumaktien sind daher die klassischen defensiven Investments. Momentan konsumieren die Verbraucher in einigen Bereichen sogar mehr als sonst. Denn die Verbraucher in den Industrieländern, allen voran in den USA, haben nach einigen wirtschaftlich guten Jahren mehr Geld in der Tasche. In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Januar auf 4,9 Prozent gefallen - den tiefsten Stand seit acht Jahren. Die niedrigen Ölpreise wirken sich ebenfalls positiv aus, wenn auch nicht so deutlich, wie Ökonomen es gewohnt waren. Ihren Ruf als sicherer Hafen für Anleger können Konsumaktien deshalb wohl trotz teils hoher Bewertungen weiterhin verteidigen. Im MSCI World Consumer Staples sind alle großen Namen von weltweit agierenden Konzernen enthalten wie Nestlé, Procter & Gamble oder Coca-Cola. Etwas mehr als die Hälfte des Portfolios entfällt auf Unternehmen aus den USA.
JGR