Zudem konzentriert sich die Nestle-Kaffeemarke Nespresso künftig stärker auf Standorte in Südeuropa, wovon weitere 80 Stellen betroffen sind. Insgesamt stehen damit knapp sechs Prozent der insgesamt 10.100 Nestle-Stellen in der Schweiz zur Disposition.
"Mit dieser Reorganisation beabsichtigt Nestle, den digitalen Wandel im Unternehmen zu beschleunigen und der rasanten Entwicklung im Technologiebereich rascher zu begegnen", erklärte der Konzern. Zudem werden Effizienzsteigerungen angepeilt; Technologiezentren in Barcelona und an anderen Standorten sollen besser genutzt werden. Schweizer Produktionswerke dagegen sind von den Plänen nicht betroffen. Nestle werde hierzulande weiter investieren, versicherte Personalchef Peter Vogt. "Nestle bleibt seinem Heimatstandort Schweiz voll und ganz verbunden."
Das Kaffeekapsel-Geschäft Nespresso setzt künftig allerdings einen Schwerpunkt in Südeuropa. In Spanien und Portugal sollen Zentren entstehen, aufbauend auf bereits existierenden Einrichtungen für E-Commerce und Lieferketten. Das Boutiquen-Geschäft der Marke soll künftig von Italien aus gesteuert werden.
Der Konzern - bekannt für Marken wie Maggi, KitKat oder Nescafe - steht unter Druck, das zuletzt verhaltene Wachstum anzukurbeln. Jüngst baute Nestle mit einem milliardenschweren Zukauf das zum Wachstumsfeld erklärte Kaffeegeschäft aus: Für 7,15 Milliarden Dollar sicherten sich die Schweizer die weltweiten Rechte für die Vermarktung von Starbucks-Produkten im Einzelhandel. Auch bessere Gewinnmargen hat sich der seit 2017 an der Nestle-Spitze stehende ehemalige Fresenius-Chef Schneider auf die Fahne geschrieben. Im Nacken sitzt ihm dabei unter anderem der Hedgefonds Third Point des streitbaren US-Investors Daniel Loeb, der etwa den rascheren Verkauf von schlecht passenden Firmenteilen fordert.