Das organische Umsatzwachstum, das Devisenkurse und Übernahmen nicht berücksichtigt, lag bei 4,4 Prozent nach 4,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. 2,5 Prozent davon entfielen auf Preiserhöhungen, wie Nestle am Freitag mitteilte. Doch ein großer Teil der Zuwächse wurde durch Währungseffekte wieder aufgefressen, die Stärke der Konzernwährung Franken bremste merklich. Mit 20,9 Milliarden Franken (20,3 Milliarden Euro) lag der Umsatz lediglich ein halbes Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Hersteller von Nespresso-Kaffee, Kitkat-Schokoriegeln und Maggi-Suppen wächst weiterhin überwiegend in den Schwellenländern. Aber auch in Nordamerika und Europa griffen die Konsumenten zu Kaffee, Eiscreme, Mineralwasser und Süßigkeiten der Schweizer. Zugute kamen dem Unternehmen auch die früheren Osterfeiertage. Schleppend blieb das Geschäft im wichtigen Markt China. Nestle sei weiter daran, das Geschäft in Asien, Ozeanien und Afrika sowie in Nordamerika anzukurbeln, erklärte Konzernchef Paul Bulcke. Diese Bemühungen sollten im Laufe des Jahres Wirkung zeigen, erklärte Bulcke.

Der Weltmarktführer wuchs zuletzt nicht mehr so schnell wie gewohnt - das Mittelfristziel für das organische Wachstum lautet fünf bis sechs Prozent. Zudem legten Konkurrenten teilweise deutlich stärker zu. Danone bescherten bessere Geschäfte mit Babynahrung in China und die weiter wachsende Nachfrage nach Tafelwasser zum Jahresanfang auf vergleichbarer Basis um 4,8 Prozent höhere Einnahmen. Der Konsumgüterkonzern Unilever steigerte den Umsatz dank besserer Geschäfte unter anderem in China ohne Währungseffekte, Zukäufe und Veräußerungen um 2,8 Prozent. Auch Großfusionen sorgen für Aufsehen. So hatten vor einem Monat der Ketchup-Hersteller Heinz und Kraft Foods ihren Zusammenschluss zum drittgrößten Nahrungsmittel- und Getränkekonzern Nordamerikas angekündigt.

Deshalb soll der Konzernumbau rascher vorantrieben werden, wie Nestle-Präsident Peter Brabeck-Lemathe erst am Vortag auf der Generalversammlung den Aktionären sagte. Schwächelnde Sparten sollen saniert oder verkauft werden. Der größte Teil der Diätsparte Jenny Craig wurde bereits veräußert, auch von der Sportnahrungsmarke Power Bar und den Juicy-Juice-Fruchtsäften trennte sich Nestle. Der Verkauf der Tiefkühlkost-Tochter Davigel steht bevor.

An den Zielen für das Gesamtjahr hält der Konzern fest. Angepeilt wird ein organisches Wachstum von rund fünf Prozent und eine bessere Rentabilität. Gewinnzahlen gibt der in Vevey am Genfersee ansässige Konzern nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt. An der Börse schlug der Quartalsbericht keine großen Wellen. Die Aktien notierten auf dem Vortagesniveau.

Reuters