Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestle trotzt den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im ersten Quartal 2016 ging das um Sondereffekte bereinigte organische Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar von 4,4 Prozent auf 3,9 Prozent zurück, Analysten hatten jedoch mit 3,65 Prozent gerechnet.

Die Anleger reagierten daher positiv. Die Nestle-Aktien legten am Donnerstag um zwei Prozent auf 72,60 Franken zu. Damit waren die Papiere die zweitgrößten Gewinner im Schweizer Leitindex SMI, der um 1,1 Prozent auf 8021 Punkte stieg. An der Frankfurter Börse kletterten die Titel auf 66,78 Euro.

Der Hersteller von Marken wie Maggi, KitKat oder Nespresso erzielte einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Erlöse beliefen sich auf 20,9 Milliarden Franken (19,2 Milliarden Euro. Dabei profitierte Nestle vor allem von guten Geschäften mit Kaffee- und Heimtierprodukten.

Der Ausblick machte den Investoren Hoffnung. Laut Finanzchef François-Xavier Roger dürfte Nestle im zweiten Halbjahr dank Preiserhöhungen und einer Erholung auf dem indischen Markt, wo der Konzern den sogenannten "Nudelskandal"inzwischen abgehakt hat, "noch mehr Schwung bekommen". Zuletzt hatten die niedrigen Rohstoffpreise und die geringe Inflation Preiserhöhungen erschwert. Roger hält es für möglich, dass die Rohstoffpreise ihren Tiefstwert ereicht haben.

Für das Gesamtjahr erwartet Nestle weiterhin ein organisches Wachstum auf dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Damit würde der Unilever-Rivale zwar das vierte Jahr in Folge das eigene Wachstumsziel von fünf bis sechs Prozent verfehlen. Die Renditen sollen jedoch steigen, falls sich der Wechselkurs nicht ändert.

Nestles Performance im ersten Quartal zeigt, warum die Aktie ins Depot gehört. Das Papier ist sicher kein Überflieger, aber eine solide Position in unruhigen Zeiten. Von Januar bis März schnitt es etwas besser ab als der SMI, und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,5 für 2017 ist der Wert noch nicht zu teuer. Im Gegenteil: "Die Aktie ist angesichts der hohen Umsatz- und Margenqualität derzeit zu billig", sagt auch Nomura-Analyst David Hayes. Darüber hinaus winkt den Anlegern eine Dividendenrendite von mehr als drei Prozent.

Kursziel: 80,00 Euro

Stoppkurs: 53,50 Euro

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