Bislang hatte der Konzern hier ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

"Wir haben den Grundstein für konstantes organisches Wachstum im mittleren einstelligen Bereich in den kommenden Jahren gelegt", sagte der Konzernchef. Über dieses Jahr hinaus geht er zudem weiter von moderat steigenden Margen aus. 2021 erwartet Nestle aber eine operative Umsatzrendite von rund 17,5 Prozent - das wäre etwas weniger als die 17,7 Prozent, die im vergangenen Jahr zu Buche standen. Schneider verwies zur Begründung auf die steigende Inflation. Nestle könne sich zwar gegen einige Preiserhöhungen absichern - wie etwa die Kaffeepreise, die diese Woche in die Höhe schossen - aber nicht gegen höhere Transportkosten.

NESTLE WILL PREISERHÖHUNGEN DURCHSETZEN


"Inflation war seit einigen Jahren praktisch nicht vorhanden und hat dann sehr stark zugenommen. Das hat uns direkt getroffen", erläuterte Schneider. Das Problem sei aber nur vorübergehend. Gegensteuern will der Konzernchef mit Preiserhöhungen, vor allem im zweiten Halbjahr. Nestle müsse die Preise um etwa zwei Prozent anheben, um die Kosteninflation von vier Prozent auszugleichen. Im ersten Halbjahr hatte Nestle die Preise um 1,3 Prozent erhöht. Der britische Rivale Unilever hat ebenfalls Preissteigerungen wegen steigender Rohstoffkosten angekündigt.

Im ersten Halbjahr gab Nestle die starke Nachfrage nach Kaffeeprodukten Schub, wozu vor allem die drei Hauptmarken Nescafé, Nespresso und Starbucks beitrugen. Zweistelliges Wachstum verbuchte das Unternehmen mit seiner Heimtiernahrung Purina. Insgesamt betrug das organische Umsatzwachstum 8,1 Prozent - mehr als die 7,4 Prozent, die Analysten erwartet hatten. Für Gegenwind sorgten Wechselkurseffekte und Bereichsverkäufe: Der berichtete Umsatz stieg um 1,5 Prozent auf 41,8 Milliarden Franken. Der Nettogewinn erhöhte sich um gut ein Prozent auf 5,9 Milliarden Franken. Die operative Umsatzrendite lag mit 17,4 Prozent auf Vorjahresniveau.

rtr