Der Online-Videostreaming-Anbieter Netflix hat die Anleger mit der Bilanz für das zweite Quartal des laufenden Jahres verschreckt. Im Fokus steht die Zahl der Abonnenten. Von April bis Juni gewann das Filmportal eigenen Angaben zufolge auf dem Heimatmarkt in den USA 670 000 neue Nutzer, international 4,47 Millionen. Analysten hatten mit 1,2 Millionen Abonnenten in den USA und 4,97 Millionen weltweit gerechnet. Auch das Unternehmen selbst war mit mehr ausgegangen. Insgesamt hat Netflix per Ende Juni 130 Millionen Nutzer. "Wir hatten ein starkes, aber kein exzellentes Quartal," räumten die Kalifornier ein.
Im Berichtsquartal stieg der Nettogewinn auf 384,3 Millionen Dollar von 65,6 Millionen im Vorjahreszeitraum. Mit dem Umsatz, ein dickes Plus von 40 Prozent auf 3,9 Milliarden US-Dollar, und dem Ausblick für das laufende Quartal blieb die Online-Videothek hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Für die Monate Juli bis September erwarten die Amerikaner fünf Millionen neue Abonnenten.
Die Quartalszahlen kamen am Markt schlecht an. Die Aktie stürzte am Dienstag zu Handelsbeginn um mehr als zwölf Prozent ab.
Netflix lockt Abonnenten mit der breiten Auswahl an Inhalten und hält sie mit den Eigenproduktionen bei der Stange. Durch den Eintritt des US-Riesen Amazon in den Markt droht ein schärferer Wettbewerb. Risikobereite Anleger bleiben dennoch investiert.
Empfehlung: Halten.
Kursziel: 350,00 Euro
Stoppkurs: 250,00 Euro