Die Onlinevideothek Netflix hat ihr Geschäft am Mittwoch überraschend auf fast die ganze Welt ausgeweitet. Der Anbieter von Serien wie "Jessica Jones" und "House of Cards" teilte am Mittwoch mit, nun würden mehr als 130 Länder bedient, darunter Indien, Russland und Saudi-Arabien. Die große Ausnahme bleibt China. Im Juli hatte Netflix angekündigt, der ursprünglich für 2016 erwartete Markteinstieg dort könne sich verzögern. Bislang war der Internet-Dienst in mehr als 60 Staaten verfügbar. Die Expansion kam an der Wall Street gut an: Die Aktie legte mehr als neun Prozent zu.

Firmenchef Reed Hastings sagte auf der Computermesse CES in Las Vegas, etwa die Hälfte aller US-Haushalte seien inzwischen Netflix-Kunden. Da das Wachstum auf dem Heimatmarkt nachlässt, ist das Unternehmen auf Zuwächse im internationalen Geschäft angewiesen. Der Analyst Michael Pachter von Wedbuch Securities erklärte, der Schritt komme "viel früher und ist sehr viel ehrgeziger als erwartet". Älteren Angaben zufolge will Netflix bis Ende 2016 in 200 Ländern verfügbar sein.

Netflix gibt es auch in Deutschland. Dort konkurriert das Unternehmen etwa mit der ProSiebenSat.1 -Tochter Maxdome, dem Dienst Watchever des französischen Medienriesen Vivendi und dem Amazon -Online-Streamingangebot Prime Instant Video.

Reuters