Der Streaming-Gigant Netflix steht vor einer großen Veränderung. Die wird von Analysten gefeiert und könnte die Aktie auf neue Höhen bringen. Von Jennifer Senninger
Netflix hat Großes vor: Es könnte sein bisheriges Abo-Modell komplett auf den Kopf stellen. Der Plan: Ein werbebasiertes Abonnementen-Modell. Das könnte dem Streaming-Giganten laut J.P. Morgan Milliarden von Dollar einbringen.
Netflix plant ein neues Spar-Abo: Kunden zahlen bei dieser Variante weniger Geld für ihr Abonnement, bekommen während des Streamens eines Films oder einer Serie jedoch Werbung eingeblendet. J.P. Morgan schätzt, dass Netflix 2023 im US-/Kanada-Segment dadurch rund 7,5 Millionen neue Abonnenten hinzugewinnen könnte sowie 600 Millionen Dollar an Werbeumsätzen. Bis 2026 könnten laut dem Bericht 22 Millionen Abonnenten und 2,65 Milliarden Dollar an Werbeeinahmen erzielt werden.
Geplant ist das neue Spar-Abo laut Variety Anfang 2023. Laut dem Wall Street Journal könnte es aber bereits im November so weit sein. Der strategische Schachzug von Netflix kommt zu einem gelegenen Zeitpunkt: Die Aktie verlor seit Jahresanfang rund 60 Prozent. In den ersten beiden Quartalen verlor das Unternehmen über eine Million zahlende Abonnenten, sicherlich bedingt durch die Verlangsamung der Wirtschaft und der aufstrebenden Konkurrenz von Disney und Paramount. Dennoch bekam sie in den vergangenen drei Monaten bereits den Optimismus der Wall Street zu spüren und legte schon 30 Prozent zu.
„Angesichts des kürzlich gedämpften Abo-Wachstums von Netflix ist Werbung entscheidend, um die Einnahmen wieder zu steigern, den SAM-Markt von Netflix (Subscription Addressable Market) zu erweitern und die Rentabilität zu steigern“, so Dough Anmuth von J.P. Morgan.