Deutsche Telekom: Wachstum, Dividenden, Aktienrückkäufe und die glänzende US-Tochter. Warum die Aktie unterschätzt wird.
Die Deutsche Telekom, Europas größter Telekommunikationsanbieter, gehört seit Jahren zu den defensiven Wachstumswerten und gilt als verlässlicher Dividendenzahler. Mit der börsennotierten Tochter T-Mobile US, in den USA führend im 5-G-Mobilfunk, legt das Amerika-Geschäft des DAX-Konzerns beständig zu und liefert inzwischen rund zwei Drittel des operativen Konzerngewinns.
Auch weil der Höhepunkt der Investitionen ins US-Mobilfunknetz überwunden ist, kündigte T-Mobile US vor wenigen Tagen auf dem Kapitalmarkttag für Investoren an, den Anteil der freien Mittelzuflüsse (Free Cashflow, FCF), gemessen am Umsatz, bis 2027 deutlich auf 25 Prozent zu erhöhen. Im vergangenen Geschäftsjahr waren es etwas mehr als sieben Prozent vom 78,6-Milliarden-Dollar-Erlös der US-Tochter. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), die digitale Transformation sowie eine Deckelung der jährlichen Investitionen auf neun bis zehn Milliarden Dollar sollen mittelfristig deutlich höhere Mittelzuflüsse generieren.
Das zusätzliche Geld soll in höhere Dividenden, auch für die Aktionäre der Deutschen Telekom, und in Aktienrückkäufe fließen. Die Analysten von JP Morgan erwarten, dass der DAX-Konzern seinen Anteil an seiner wertvollen US-Tochter während der nächsten Jahre deutlich stärker als erwartet erhöhen wird, nicht auf 52, sondern auf 60 Prozent. Die freien Mittelzuflüsse des DAX-Konzerns sind nach Berechnungen von JP Morgan mit rund 19 Milliarden Euro schon jetzt fast 50 Prozent höher als die 13 Milliarden Euro aller anderen europäischen Konkurrenten zusammen.
Bis zu 50% Kurschance mit der Aktie von Deutsche Telekom
Der Bonner Konzern ist beim Mobilfunk weltweit unter den Marktführern. Beim Glasfaserausbau hat das Unternehmen in Europa die Nase vorn und kommt auch in den USA gut voran. Der kontinuierliche Ausbau der Infrastruktur, die Investitionen in digitale Dienstleistungen und Cloud-Lösungen werden in den kommenden Jahren für weiteres Wachstum sorgen und die führende Marktstellung ausbauen. Die aktuelle Analyse von JP Morgan kommt zu dem Ergebnis, dass der DAX-Konzern an der Börse dennoch weiter unterschätzt wird.
Die Analysten trauen der Aktie mit einem Kursziel von 40 Euro bis zu 50 Prozent Aufwärtspotenzial zu. In den vergangenen 4,5 Jahren hat die Telekom-Aktie, ohne Berücksichtigung der Dividenden, 77 Prozent zugelegt, was sich mit einem Gewinnwachstum von 70 Prozent deckt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei rund zwölf. Hier sehen die Analysten eine Unterbewertung der Aktie im Vergleich zu anderen europäischen Technologiekonzernen mit ähnlichen Gewinnsteigerungen.
Die Telekom sei einer von nur zehn europäischen Konzernen, bei denen Analysten für die nächsten Jahre prozentual zweistellige jährliche Gewinnsteigerungen pro Aktie erwarten. Während diese Unternehmen mit KGVs von 23 bewertet werden, liege die Bewertung der Telekom deutlich darunter. Den Grund dafür sehen die Analysten in der Sorge der Anleger, dass sich das Wachstum verlangsamen könnte. Mit ihrer Größe und wegen der stabilen Erträge werde die Telekom jedoch kurz- und auch langfristig ein Outperformer im europäischen Telekomsektor bleiben, urteilt JP Morgan. Vor allem die Tochter T-Mobile US sei ein zuverlässiger Wachstumstreiber, künftig auch im Glasfasergeschäft.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neue Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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