Wieder aufkeimende Hoffnungen auf eine Lösung im griechischen Schuldenstreit haben den US-Börsen am Mittwoch Auftrieb gegeben. "Investoren atmen kollektiv auf, dass bei Griechenland ein Endzeit-Szenario nicht eingetreten ist", sagte Adam Sarhan von der Investmentberatung Sarhan Capital. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor den Geldgebern des Landes einen weiteren Brief mit Sparvorschlägen geschickt. Bei den Finanzministern der Euro-Zone wurde der Vorstoß aber mit Skepsis aufgenommen. Positive Signale kamen auch vom US-Arbeitsmarkt: Die Firmen schufen im Juni so viele neue Stellen wie seit Ende 2014 nicht mehr.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete ein Prozent fester bei 17.795 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,9 Prozent auf 2080 Stellen zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,99 Prozent auf 5035 Zähler.
In den USA entstanden zuletzt 237.000 Jobs, wie der private Arbeitsvermittler ADP mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Zuwachs von 218.000 Stellen gerechnet. Nun wird mit Spannung der am Donnerstag anstehende Arbeitsmarktbericht der Regierung erwartet, für den Ökonomen mit einem Plus von 230.000 Jobs rechnen. Anders als bei der ADP sind darin auch staatliche Stellen miteingeschlossen. Die Job-Entwicklung ist ein wichtiger Faktor, den die US-Notenbank Fed bei ihrer Zins-Entscheidung im Blick hat. Experten rechnen für September oder das Jahresende damit, dass die Fed den seit dem Höhepunkt der Weltfinanzkrise Ende 2008 auf einem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent verharrenden Schlüsselsatz wieder anheben wird.
Unter den Einzelwerten legten die Aktien des Versicherers Chubb um ein Drittel zu. Der Rivale ACE will Chubb für 28,3 Milliarden Dollar übernehmen und zahlt einen entsprechenden Aufschlag auf den Aktienkurs vom Dienstag.
Ford-Aktien gewannen 0,6 Prozent, während die Papiere der Opel-Mutter General Motors 0,3 Prozent nachgaben. Ford hatte im Juni mehr Autos verkauft als GM.
Reuters