Deutsche Autoaktien hatten in diesem Jahr nicht immer einen leichten Stand. Eine neue Studie bestätigt das. Einige Hersteller schnitten aber besser ab als andere. Sollten Anleger bei den Titeln zuschlagen?

Es ist vor allem der schwache Absatz von Elektrofahrzeugen, der seit Jahresbeginn die Gewinne der internationalen und deutschen Autoaktien schrumpfen ließ. Bei zehn ausgewählten Unternehmen fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Schnitt auf 7,1 Prozent des Umsatzes, wie das Forschungsinstitut Center of Automotive Management (CAM) in einer am Dienstag vorgelegten Studie zusammengetragen hat. 

Mit 8,3 bis 8,4 Prozent lag die operative Marge in den drei Jahren zuvor stets höher. Pro Auto sank das Ebit den Angaben zufolge um 19 Prozent auf 2253 Euro. Hohe Zinsen, geopolitische Unsicherheiten und der schwierige Markthochlauf für Elektro-Fahrzeuge machten das Geschäft schwieriger. Lief es aber bei allen Autobauern gleich schlecht?

Manche Autoaktien schneiden besser ab

Trotz Schwierigkeiten in der Branche waren die deutschen Hersteller BMW und Mercedes-Benz mit Margen von 11,1 und 10,8 Prozent noch am profitabelsten unterwegs. Volkswagen kam in dem Bereich nur auf 6,1 Prozent. Die Elektro-Spezialisten Tesla und BYD verdienten mit 5,5 respektive 4,6 Prozent sogar unterdurchschnittlich.

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Gibt es für die Autoaktien auch gute Nachrichten?

Fakt ist, und das bestätigt auch die Studie, dass für etablierte Hersteller kein Weg zurück zu den Verbrennern führt. Anleger und Unternehmen müssen also derzeit in den sauren Apfel beißen und im Transformationsprozess mit Rückschlägen in der Bilanz rechnen. Dabei gilt es laut Studienleiter Stefan Bratzel in Zukunft die Produktionskosten für E-Autos weiter zu reduzieren, um ein Gleichgewicht zum Verbrenner zu erreichen. Zudem müssen deutsche Autobauer im Vergleich zur chinesischen Konkurrenz den Angaben zufolge innovativer und besser werden, um die höheren Preis zu rechtfertigen. 

Bei den Aktienkursen der deutschen Autobauer könnte in Zukunft Mercedes-Benz die Nase vorn haben. Laut Daten der Plattform „MarketScreener“ trauen die Analysten dem Papier im Schnitt noch mittelfristig ein Upside von 25 Prozent zu, bei Volkswagen sind es noch knapp 18 Prozent und bei BMW 9,4 Prozent. Langfristige Anleger können aber bei allen drei Papieren investiert bleiben, da alle derzeit ähnliche Probleme und Chancen haben. 

Mit Material von dpa-AFX

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