Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Der August ist einer der schlechtesten Börsenmonate, in den vergangenen 20 Jahren fiel der DAX durchschnittlich um 2,6 Prozent. Dieses Jahr beträt das Minus schon 3,6 Prozent, und der Monat ist noch nicht einmal halb vorbei. An den Maximalwert aus 2011, minus 19 Prozent, reicht das Zwischenergebnis bislang noch nicht heran. Es bleibt also statistisch betrachtet noch Potenzial nach unten.
Auch die klassische Chartanalyse zeigt großes Risikopotenzial: Das Kaufinteresse bei der ersten Haltezone um 8900/9000 Punkte stabilisierten den Absturz des Marktes zwar vorübergehend, nachhaltige Nachfrage setzte daraufhin aber noch nicht ein. Das maximale Kursziel für eine Bärenmarktrally, in der wir uns derzeit befinden, liegt bei 9400/9500 Punkten, wo 21-Tage-Linie und 200-Tage-Linie wieder verstärkt Verkäufer anlocken dürften.
Doch ob wir überhaupt so weit kommen, ist mehr als fraglich. Derzeit deutet alles wieder auf einen Test der nächsten Unterstützung hin. Hält diese nicht, ist der Weg zunächst bis mindestens 8500 frei. Das klingt zunächst mal bedrohlich, ist aber letztendlich auch harmlos, wenn man es aus einer übergeordneten Perspektive betrachtet: Ausgehend vom Allzeithoch bei 10.050 Zählern hätte der DAX dann 15 Prozent korrigiert, ein in den vergangenen Jahren häufiger Vorgang, der weit entfernt von einem Crash und damit durchaus realistisch ist. Anleger, die jetzt schon von der Schnäppchenjagd träumen, sollten dies berücksichtigen und sich vielleicht noch etwas gedulden.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
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Chart 3 - Tageschart
Aus dem erweiterten Blickwinkel des Tagescharts zeigt sich die kritische charttechnische Situation des Marktes deutlich: Die 200-Tage-Linie bei rund 9500 Punkten ist durchbrochen, ebenso ist die Untergrenze des mehrjährigen Aufwärtstrends (grüner Kanal).
Das daraus resultierende erste Kursziel bei rund 8900/9000 Punkten ist erreicht, nun ist der Markt kurzfristig überverkauft und sollte zumindest in eine vorübergehende Stabilisierung eintreten können. Danach sind auch weitere Verluste bis 8500 Zähler möglich. Denn das Szenario eines kleinen "Ausrutschers", gefolgt von einer schnellen Erholung zurück über die 200-Tage-Linie, ist derzeit kaum mehr wahrscheinlich.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend ebenfalls gebrochen, hier ist auch noch weitaus mehr Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird jedoch auch noch etwas klar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst größere Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung wieder fortsetzen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände