Am Donnerstag (28.4.) veröffentlicht der Bausoftware-Konzern Nemetschek seine Quartalszahlen - erstmals unter dem neuen Vorstandschef Yves Padrines. Der Franzose war erst Anfang März zum neuen Vorstandschef ernannt worden.
Doch bevor sich Padrines zu den Zahlen äußert, kommentierte er gegenüber boerse-online.de den Ausgang der Frankreich-Wahl: "Ich war immer ein überzeugter Europäer und glaube an die Europäische Union", sagte Padrines. "Meine Wurzeln sind in Frankreich, aber ich lebe seit Jahren außerhalb des Landes. Der Sieg Emmanuel Macrons ist gut für den Zusammenhalt in Europa. Gerade in diesen Zeiten sind Solidarität und Stärke der EU für uns alle wichtig."
Unterdessen rechnet die Baader Bank mit Quartalszahlen, die mindestens auf Höhe der Erwartungen oder darüber sind. So wird mit einem prozentual zweistelligen Umsatzwachstum und gestiegenen Margen gerechnet.
Schon mit seinem Ausblick für 2022 vor gut einem Monat hatte der MDAX-Konzern positiv überrascht. Goldman Sachs sprach von "starker Wachstumsdynamik trotz der anhaltenden Umstellung von Lizenzen auf Abonnements."
Weniger erfreulich entwickelt sich der Aktienkurs. Seit Jahresbeginn hat die Nemetschek-Aktie etwa 25 Prozent verloren.
Der neue Nemetschek-Chef Padrines hatte kurz nach seinem Antritt erklärt, er wolle eine neue Wachstumsphase bei Nemetschek einläuten. "Ich bin überzeugt, dass die Wachstums- und Ertragspotenziale unseres Konzerns angesichts des immer noch niedrigen Digitalisierungsgrades in unseren Industrien weiterhin riesig sind." Das stärkste Wachstum verzeichnet Nemetschek derzeit im Geschäft mit Software für die Film- und Unterhaltungsindustrie, die zum zweiten Standbein neben Software für Bau und Architektur aufgebaut werden soll.
Insgesamt rechnet das Unternehmen 2022 mit einem Umsatzwachstum von zwölf bis 14 Prozent (2021: plus 16 Prozent auf 681 Millionen Euro). Die operative Umsatzrendite soll zwischen 32 und 33 (2021: 32,6) Prozent liegen. 2021 war der Nettogewinn um 39 Prozent auf 134,5 Millionen Euro gestiegen.