Solch ein Aktienjahr braucht eigentlich keiner. Nach dem Motto "Rauf und runter - immer wieder" schwankte der Dax-Index durch das abgelaufene Jahr 2014. Am Ende kam für Anleger nicht viel dabei heraus, außer vielleicht ein nervöser Magen. Doch: Neues Jahr - neues Glück. Einiges spricht dafür, dass 2015 ein besseres Börsenjahr wird als 2014.

Zuerst: Die Geldpolitik. Schon im Januar könnte die Europäische Zentralbank mit dem Ankauf von Staatsanleihen beginnen, gegen alle Widerstände der Bundesbank und vieler deutschen Politiker. Bis kurz vor Weihnachten verdichteten sich die Hinweise immer mehr, die zeigen, wie ernst es EZB-Chef Mario Draghi und offensichtlich vielen seiner Kollegen aus dem EZB-Rat mit massiven Anleihenkäufen ist.

Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Geldspritzen der EZB nicht die Aktienkurse abermals anschieben sollten: "Heute treibt vor allem die Geldmenge die Börsen. Wird viel Geld gedruckt, steigen die Aktienkurse", urteilt der Vermögensverwalter und Fondsmanager Dr. Jens Ehrhardt. Konjunktur und Wirtschaft stehen kurzfristig nach Einschätzung des Börsenveterans nicht so sehr im Vordergrund. Doch auch an dieser Front häufen sich die guten Nachrichten.

Die Konjunktur-Prognose: Nach der enttäuschenden Entwicklung im Frühjahr und Sommer dieses Jahres wird die deutsche Wirtschaft jetzt wieder an Tempo gewinnen. Das renommierte Ifo-Institut erwartet für das nächste Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent. Hauptwachstumstreiber bleibt laut den Münchner Forschern der private Konsum. Der dürfte im Gesamtjahr um 1,7 Prozent zulegen. Auch die Investitionen der Unternehmen dürften die Konjunktur beleben, wenn sie auch nicht mehr so stark steigen wie in diesem Jahr. "Getragen wird die Erholung vor allem durch die Binnenwirtschaft, die vom Rückgang der Rohölpreise profitiert", heißt es im Ifo-Ausblick für 2015.

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Das Wachstum kommt zurück

Wegen niedriger Inflation und steigenden Löhnen und Gehältern wächst nämlich die Kaufkraft der Deutschen so kräftig wie seit über drei Jahren nicht mehr. Von Juli bis September legten die Reallöhne um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, berichtet das Statistische Bundesamt. Hauptgrund für die kräftige Zunahme ist vor allem die geringe Inflation. Dadurch bleibt den Deutschen von ihrem Nominal-Einkommen real deutlich mehr Geld im Portemonnaie.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im dritten Quartal mit 0,8 Prozent nur etwa halb so stark wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Ganz anders sah es dagegen bei dem Einkommen der Deutschen aus. Löhne und Gehälter legten in den ersten neun Monaten 2014 um durchschnittlich 2,7 Prozent zu. Das war fast dreimal so stark wie der Anstieg der Verbraucherpreise mit 1,0 Prozent.

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Kräftiges Lohnplus

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Löhne im kommenden Jahr erneut kräftig steigen werden. Damit liegen Merkels Experten wohl richtig: Deutschlands mitgliederstärkste Gewerkschaft IG Metall fordert beispielsweise für die 3,7 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie ein Plus von 5,5 Prozent. Die Gewerkschaften für die rund drei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder wollen 2015 ebenfalls 5,5 Prozent mehr herausholen.

Die Inflation dürfte dagegen weiter niedrig bleiben. "Die Inflationsrate könnte in den nächsten Monaten sogar unter Null sinken", prognostiziert Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Konsequenz: Die anhaltenden Kaufkraftgewinne kurbeln den Konsum der deutschen Verbraucher an: Die Konsumforscher der GfK ermittelten soeben für den Januar die beste Kauflaune der Deutschen seit acht Jahren.

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Die Unternehmen profitieren

Der steigende Konsum wird sich wohl auch in steigenden Gewinnen der deutschen Unternehmen widerspiegeln. Vor allem bei den Exporteuren brummt das Geschäft ohnehin schon wieder. Zum dritten Mal in diesem Jahr lag im Oktober der Wert der deutschen Ausfuhren über der Marke von 100 Milliarden Euro - trotz Krisen wie in der Ukraine und im Nahen Osten.

2015 werden dann auch die stärker von der Inlandsnachfrage abhängigen Gesellschaften nachziehen. Die Chancen stehen gut, denn schon im Oktober hat die deutsche Industrie überraschend viele neue Aufträge an Land gezogen. Die Bestellungen stiegen um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. "Dies dafür, dass die deutsche Wirtschaft damit beginnt, ihre Schwächephase zu überwinden", kommentiert das so das Bundeswirtschaftsministerium.

Die Erholung dürfte sich im neuen Jahr an der Börse niederschlagen. Mutige Anleger nehmen deshalb vor allem konjunktur-sensitive, zyklische Aktien ins Visier. Für weniger versierte Börsenkenner ist es allerdings kein ganz einfaches Unterfangen auf einzelne Branchen zu setzen. Einfacher ist die Investition in ein diversifiziertes, konjunktur-sensitives Portfolio, etwa in einen ETF der Schweizer UBS.

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Die richtigen ETFs

Der UBS MSCI EMU Cyclical ETF enthält zwar nicht nur deutsche Zykliker, aber ziemlich viele. Von den 170 konjunktur-sensitiven Aktien im ETF-Portfolio kommen rund 40 Prozent aus Deutschland. Weitere 30 Prozent belegen Titel aus Frankreich, wo sich ebenfalls eine Konjunktur-Erholung andeutet. Die Aktien im ETF zählen dabei jeweils zu einem runden Fünftel zu den Branchen Rohstoffe, Technologie, Industrie, Finanzen und zyklische Konsumgüter.

Wer ausschließlich auf deutsche Zykliker setzen will, kann dies mit einem ETF auf dem Mittelstands-Index Mdax tun. Der Deka MDAX ETF besteht aus 50 mittelgroßen deutschen Aktien von denen die Mehrzahl aus konjunktur-sensitiven Branchen kommt. Rund 30 Prozent der Aktien im ETF sind Industriewerte, 20 Prozent sind Hersteller zyklischer Konsumgüter, knapp 20 Prozent gehören zum Rohstoff-Sektor.

Deka MDAX ETF

ISIN: DE000ETFL441

Gesamtkosten: 0,30 Prozent p.a.

UBS MSCI EMU Cyclical ETF

ISIN: IE00BMP3HJ57

Gesamtkosten: 0,25 Prozent p.a.