Das Analysehaus Morgan Stanley hat das Kursziel für die Rheinmetall auf einen neuen Höchstwert geschraubt und prognostiziert für die kommenden ein sagenhaftes Wachstum. Es gibt aber einen Haken.

Auch am Mittwoch reißen die Rekorde bei Rheinmetall nicht ab, obwohl sich die Aktie selbst nach der letzten Hammer-Rallye aktuell nur wenig bewegt und bei etwas über 1420 Euro stagniert. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hält das aber nicht davon auf, das Kursziel für die Rüstungsaktie so hoch anzusetzen wie sonst kein Experte bisher.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Wird sich die Rheinmetall-Aktie in ein paar Jahren verdoppeln?

Zunächst hob Morgan Stanley das Kursziel für Rheinmetall von 1300 auf 2000 Euro an und beließ den Wert auf "Overweight". Allein das ist schon rekordverdächtig, der langfristige Ausblick ist aber noch optimistischer: „Noch einmal verdoppeln vom aktuellen Kursniveau aus? Durchaus möglich!" - schrieb Analystin Marie-Ange Riggio in ihrer am Mittwoch vorliegenden Neubewertung. In ihrer Szenarioanalyse zeichnet sie einen aus ihrer Sicht durchaus plausiblen Weg zu einem Aktienwert von 3000 Euro bis 2030 vor. Immerhin müssten sich die Kapazitäten der Düsseldorfer ebenfalls verdoppeln, sollten künftig drei Prozent der Wirtschaftsleistung in Europa in Aufrüstung fließen.

Wie realistisch sind 3000 Euro für die Rheinmetall-Aktie?

Fakt ist: Die geopolitische Lage spielt Rheinmetall derzeit in die Karten und die Aufrüstungstendenzen in Europa sollten die Aktie vor allem langfristig noch zu einem attraktiven Investment machen. Ob es am Ende für die 3000 Euro bis 2030 reicht, wird sich zeigen, mittelfristig könnte die Aktie aber noch den ein oder anderen Rücksetzer erwarten. 

Durch die Rallye der letzten Wochen ist in den Wert schon viel eingepreist und Rheinmetall wird sich an diesen Erwartungen erstmal messen lassen müssen. Die Kaufpanik in letzter Zeit könnte daher etwas zu viel des Guten gewesen sein und Gewinnmitnahmen in nächster Zeit die Folge sein. Dafür sprechen auch zwei Insider-Verkäufe Mitte März im Gesamtwert von bis zu 6,2 Millionen Euro, die im Rahmen der „Directors‘ Dealings“ bekannt wurden und meldepflichtig sind. Ein Ende der Rallye müssen diese Verkäufe noch nicht bedeuten, Anleger sollten aber trotz der optimistischen Analystenziele vorsichtig bei großen Investments bleiben, um keine böse Überraschung zu erleben.

Enthält Material von dpa-AFX

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