Im Jahr 2023 schrammte der S&P 500 nur knapp an einem Rekord vorbei. Können sich Anleger nun auf neue Höchststände freuen und sollten jetzt noch schnell kräftig in den Aktienmarkt einsteigen?
Knapp war es am Ende. Obwohl der S&P 500-Index, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, im Jahr 2023 mehr als 24 Prozent zulegen konnte, verpasste der Index seinen bisherigen Rekordwert von 4796,56 Punkten aus dem Januar 2022 um etwa 0,6 Prozent. 2024 startet also ein neuer Anlauf und unter anderem ein Analysten-Team der Schweizer Grossbank UBS geht derzeit von einem Anstieg des Indexwertes auf 5000 Punkte bis zum nächsten Dezember aus, was einem Wachstum von etwa sechs Prozent entsprechen und das Erreichen eines neuen Allzeithochs bedeuten würde. Das hatte die Bank in einem Bericht dem Wirtschaftsnachrichtenportal MarketWatch mitgeteilt. Für diese im Vergleich zur Entwicklung 2023 doch recht moderate Plus-Prognose hat UBS mehrere Gründe.
Rekordhoch ja, aber kein großes Plus für den S&P 500
Mit einem erwarteten Plus von sechs Prozent würde der S&P 500 keine so großen Sprünge machen wie im vergangenen Jahr. Wie kommt UBS zu ihrer Einschätzung? Die Bank stützt das Plus in ihrer Prognose einerseits auf möglicherweise sinkende Zinsen, die durch die US-Zentralbank FED viermal in diesem Jahr gesenkt werden sollen. Dass nicht mehr drin ist, liegt andererseits aber auch an den zuletzt veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Obwohl die Daten zeigen würden, dass die US-Wirtschaft im Dezember mehr als 200 000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, wurden die Zahlen für die beiden Vormonate um 71 000 nach unten korrigiert. Das Analysten-Team der Bank ergänzte zudem: "Wir gehen davon aus, dass das Lohnwachstum weiter sinken wird. Bisherige Daten zeigen, dass der Anteil der Arbeitnehmer, die ihre Stelle kündigen, im November auf 2,2 Prozent gesunken war. Das könnte darauf hindeuten, dass die Arbeitnehmer weniger Chancen sehen, in bessere Positionen mit höherer Bezahlung zu wechseln." Dagegen sei die Erwerbslosenquote im Dezember aber mit 3,7 Prozent nicht so hoch ausgefallen wie von Wirtschaftsexperten erwartet.
Für 2024 erwarten die Analysten von UBS zwar einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen, aber keine stärkeren Rückgänge beim Konsum. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Wachstumsprognose für den S&P 500 eintritt, sieht die UBS übrigens bei etwa 60 Prozent. Vielleicht ist für den S&P 500 daher ja sogar noch etwas mehr oder auch etwas weniger drin.
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