Es ist eine unter Aktionären kontrovers diskutierte Glaubensfrage: Ist es besser, eine Aktie zu Tiefstkursen oder zu Höchstkursen zu kaufen? Anders ausgedrückt, ist es vielversprechender, auf Verliererwerte oder auf Gewinnertitel zu setzen? Letztlich dreht es sich somit um einen Streit zwischen Schnäppchenjägern und Trendfolgern. Nun, wenn man einigen Studienergebnissen Glauben schenkt, dann ist die Sachlage klar. Demnach haben Trendfolger die besseren Chancen auf dauerhafte Aktienkursgewinne.

Eine wichtige Basis für diese Schlussfolgerung ist eine Studie, die Hendrik Bessembinder von der Arizona State University durchgeführt hat. Der US-Finanzwissenschaftler kommt zu dem Ergebnis, dass in einem sehr langen Beobachtungszeitraum von 1926 bis 2016 nur eine kleine Minderheit von Aktien für den Großteil der erzielten Marktperformance verantwortlich war.

Konkret generierten laut Bessembinder vier Prozent aller US-Aktien mit der besten Wertentwicklung alle Gewinne an der US-Börse. Die Ergebnisse der restlichen 96 Prozent fielen dagegen enttäuschend aus. Denn die Zuwächse, die die nächstbesten 38 Prozent aller Aktien erzielten, wurden von jenen 58 Prozent aller Aktien zunichtegemacht, die im Untersuchungszeitraum Verluste verbucht hatten.

Betrachtet man die Langfristcharts von Aktien aus aller Welt, zeigt sich, dass es in der Tat nur wenige echte Dauergewinner gibt. Diese Beobachtung spricht dafür, dass Bessembinder richtig gerechnet hat. Und wenn eine Minderheit von Aktien letztlich die gesamte Nettovermögensbildung am US-Aktienmarkt einfährt, heißt das, dass man genau diese Marathonläufer im Depot haben sollte.

Geld ist wichtiger als Ego


Für Mensur Pocinci steht angesichts der skizzierten Resultate eines fest: "Wenn Sie als Anleger die vier Prozent der Vermögensschöpfer verpassen, dann hat das einen großen Einfluss auf die Portfoliorendite." Den Julius-Bär-Charttechniker bestärkt das in einigen seiner anderen grundsätzlichen Ansichten. Eine davon besteht in dem Rat an Anleger, sehr selektiv bei der Bestückung des Portfolios vorzugehen. Ein anderer Rat lautet, das eigene Ego in den Griff zu bekommen. Denn es gehe an der Börse nicht darum, recht zu haben. Das Hauptziel sei, Geld zu verdienen. Um diesem Ziel näherzukommen, empfiehlt Pocinci, Gewinne laufen zu lassen und Verlierer zu verkaufen. Seinen Angaben zufolge ergab sich in den USA mit Wetten auf jene Aktien im obersten Quintil der Performance-Rangliste seit 1926 ein durchschnittliches jährliches Plus von 16,7 Prozent. Die Vertreter aus dem untersten Quintil fuhren dagegen ein Minus von im Schnitt 1,5 Prozent per annum ein.

Eine weitere Grundregel des Charttechnikexperten lautet, bei Aktien am Ball zu sein, wenn sich deren Kurse über dem Gleitenden Zehnmonatsdurchschnitt bewegen. Seinen Berechnungen zufolge brachte das beim S & P 500 Index von 1926 bis heute sehr gute Ergebnisse. Für Pocinci gibt es deshalb keine Zweifel daran, dass es lukrativer ist, in Aufwärtstrends zu investieren, als Kursrücksetzer zu kaufen. Aufgrund seiner Erfahrungen und Ermittlungen ist ihm daran gelegen, Investoren die Angst vor einem Einstieg zu Höchstkursen zu nehmen. Denn die Fakten sprächen einfach für den Kauf von Allzeithochs. So hätte sich beispielsweise nach seinen Berechnungen auch beim DAX der Kauf zu neuen Hochs gelohnt. Gemäß seinen Berechnungen brachte diese Strategie in der Vergangenheit beim deutschen Leitindex ein Plus von durchschnittlich 8,5 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten. Das ist mehr als das, was Käufe zu neuen 52-Wochen-Tiefs mit einem Gewinn von im Schnitt 6,2 Prozent per annum eingefahren hätten.

Nichts ist für die Ewigkeit


Trotz alledem ist es natürlich richtig, dass sich die Favoriten an den Börsen immer wieder ändern. Wachablösungen gibt es selbst unter jenen Trends, die ganze Jahrzehnte gültig waren und Investoren Verzehnfachungen oder noch bessere Wertentwicklungen ihrer Anlagen bescherten. So wie das etwa in den 70er-Jahren der Goldpreis tat, in den 80er-Jahren der japanische Nikkei-225- Index, in den 90er-Jahren der Nasdaq-100- Index oder im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends die chinesischen H-Aktien.

Unterdessen zeigt sich bei der Durchsicht ganz langfristiger Chartbilder, dass es auf Ebene der Einzelwerte einige wenige dauerhafte Gewinner gibt. Diese Aktien steigen nicht nur auf Sicht mehrerer Jahre. Sie haben es sogar geschafft, ihre Notierungen gleich über mehrere Jahrzehnte hinweg ziemlich stetig nach oben zu schrauben. Diese Aktien haben somit ihre Fähigkeit bewiesen, über verschiedene Markt- und Konjunkturzyklen hinweg eine konstant gute Wertentwicklung zu erzielen. Dabei sollten Anleger bedenken, dass Dauerläuferaktien - wie der Name schon sagt - eben keine Sprinter sind. Ihre Stärke besteht nicht in einer Verdoppelung in kurzer Zeit, sondern in stetigen Kurssteigerungen, die regelmäßig das Jahresergebnis des Gesamtmarktes schlagen.

Wir haben die weltweiten Kurszettel nach Werten durchforstet, die schon seit sehr langer Zeit nach oben streben. Um es auf unsere Favoritenliste zu schaffen, mussten die Titel mehrere Qualifikationskriterien erfüllen.

Dazu zählte ein langfristiger Aufwärtstrend seit mindestens rund 20 Jahren oder im Idealfall sogar noch länger. Außerdem durfte das jüngste Rekordhoch nicht länger zurückliegen als Dezember 2020. Hängengeblieben sind bei diesem ersten Auswahlschritt 49 Aktien. Als wir diese zunächst rein aufgrund charttechnischer Faktoren entstandene Gruppe dann näher unter fundamentalen Aspekten betrachteten, ergab sich ein interessanter Sachverhalt. Denn es zeigte sich, dass diese 49 Unternehmen alle entweder über einen engen oder einen breiten wirtschaftlichen Schutzgraben verfügen.

Diese sogenannten Moats bestehen aus positiven Netzwerkeffekten, vorhandenen immateriellen Vermögenswerten, Kostenvorteilen, einer effizienten Skalierung oder hohen Umstellungskosten auf Kundenseite bei einem Anbieterwechsel.

Faktoren wie diese sind vorteilhaft, weil mit ihnen typischerweise Wettbewerbsvorteile einhergehen. Diese helfen Unternehmen dabei, sich beim Kampf um Marktanteile gegen die Konkurrenz zu behaupten oder Renditen zu erwirtschaften, die die Kapitalkosten übersteigen.

Auf den Graben achten


In der Folge sind Kursmarathonläufer praktisch immer Qualitätsaktien. Wie könnte es auch anders sein, schließlich bedarf es Qualität, wenn ein Kurs über zwei Jahrzehnte hinweg oder noch länger steigen kann. Wer nach künftigen Dauerläufern sucht, sollte somit auf die Existenz von wirtschaftlichen Schutzgräben achten.

Unsere auf neun Einzelwerte reduzierte Empfehlungsliste besteht komplett aus Qualitätsaktien. Zudem achteten wir auf weiterhin gute Wachstumsaussichten sowie auf Bewertungsrelationen, die gemessen an den Perspektiven vertretbar sind. Diese Vorgabe zu erfüllen ist nicht leicht. Denn der Status als Dauerläufer in Verbindung mit einer Stellung als Qualitäts- und Wachstumsaktie führt typischerweise zu anspruchsvollen Bewertungen.

Unsere neun Kauftipps haben aber alle Qualifikationshürden gemeistert und so ihre gute Form unter Beweis gestellt. Folglich spricht einiges dafür, dass diese Dauerläufer auch künftig nicht schlapp machen, sondern ihre Notierungen weiter nach oben schrauben können.

Geht einem Marathonläufer wider Erwarten doch die Puste aus, zeigt sich das in der Sportwelt zumeist vorab an einem Leistungsabfall. Bei Aktien sind diese Vorboten Verschlechterungen oder gar Verluste ihrer bisherigen Schutzgräben und/ oder nennenswerte Kursrückgänge, die zu einem Bruch des langfristigen charttechnischen Aufwärtstrends führen. Kommt es dazu, wären das Verkaufssignale.

Oft ist es aber sinnvoll, bei erprobten Dauerläufern etwas mehr Geduld als sonst üblich zu haben. Denn nicht selten legen diese Titel nur temporäre und wohlverdiente Verschnaufpausen in der Form von mittelfristigen Seitwärtstrend ein. Das heißt, um mit Dauerläuferaktien Geld zu verdienen, müssen Anleger Durchhaltevermögen und Geduld mitbringen.


Auf einen Blick: Hoch statt tief


Viele Anleger versuchen, so günstig wie möglich Aktien zu kaufen - also sie möglichst auf dem Tief zu erwischen. Diese Mühe kann man sich sparen: Studien zufolge zahlt es sich aus, in Aufwärtsphasen zuzugreifen.

AAON: Für jedes Wetter gut gerüstet


Im Falle des amerikanischen Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagenherstellers AAON ist der Kurs seit Ende 1992 bis Februar 2021 von 0,108 auf 80,80 Dollar gestiegen. Auffällig war dabei die Stetigkeit des Vormarsches, wobei sich der einzige ernsthafte Rückschlag von Mitte 1994 bis zum ersten Drittel des Jahres 1996 ereignete. Das Unternehmen aus Tulsa, Oklahoma, das die gewerblichen und industriellen Neubau- und Ersatzmärkte bedient, erzielte bei gleichzeitig getätigten größeren Investitionen im Vorjahr Rekorde bei Umsatz und Gewinn. Schulden gibt es keine, dafür zuletzt liquide Mittel von 79 Millionen US-Dollar, was insgesamt zu einer sehr soliden Bilanz beiträgt. Zu einem breiten wirtschaftlichen Schutzgraben verhelfen innovative und differenzierte Produkte von hoher Qualität und Leistung. Stolz ist man intern zudem auf eine Eigentümermentalität bei vielen der Mitarbeiter. Vorteilhaft, vor allem in Zeiten des Klimawandels, ist auch eine führende Stellung bei Energieeffizienz und umweltfreundlichen Funktionen. Laut Analysten steigt das Ergebnis je Aktie von 2019 bis 2022 von 1,02 auf 1,58 US-Dollar.

Accenture: Top-Dienstleister in zukunftsträchtigen Bereichen


Echte Dauerläuferaktien sind auf dem europäischen Kontinent noch rarer gesät als in den USA. So gesehen ist es gut, dass Accenture 2009 den Sitz aus steuerlichen Gründen von den USA nach Irland verlegt hat. Seither steigt der Kurs - eigentlich geht es sogar schon seit 2001 aufwärts mit dem Titel, als er den früheren Namen Andersen Consulting ablegte. Konkret stieg die Aktie von 2001 bis Dezember 2020 von 11,85 auf 266,25 Dollar. Diese Bilanz spricht für in der Vergangenheit gut gelaufene Geschäfte bei einem der weltweit größten Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Zudem scheinen auch die Aussichten solide. Analysten prognostizieren von 2020 bis 2024 eine Gewinnverbesserung von 7,46 auf 10,54 Dollar je Aktie. Aufträge winken vor allem dank der steigenden Ausgaben für die digitale Transformation. Accenture sollte davon besonders profitieren - weil die Gesellschaft einen breiten wirtschaftlichen Schutzgraben innehat. Dieser besteht aus immateriellen Vermögenswerten, Wechselkosten, engen Kundenbeziehungen sowie Größenvorteilen.

Berkshire Hathaway B: Auf den Spuren des Altmeisters


Warren Buffett zählt zu den erfolgreichsten Anlegern der Welt. Fehler unterlaufen ihm aber auch, wie er selbst zugibt. Trotzdem macht der inzwischen 90-jährige Selfmade-Milliardär beim Geldanlegen insgesamt viel mehr richtig als falsch. Sonst wäre der Kurs seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway wohl kaum von 1990 bis heute um rund 6800 Prozent gestiegen. In den zehn Jahren bis Ende 2020 wuchs der Nettoertrag mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 6,2 Prozent. Während dieses Zeitraums kam der Nettogewinn mit einer Durchschnittsrate von 12,6 Prozent vorwärts. Für den Finanzdienstleister Morningstar führen ein dezentrales Geschäftsmodell, die breite Geschäftsdiversifizierung, die hohe Cash-Generierung und die unübertroffene Bilanzstärke zu einem breiten wirtschaftlichen Schutzgraben. Der Starinvestor selbst scheint der eigenen Holding noch einiges zuzutrauen. Schließlich hat er im Vorjahr 24,7 Milliarden Dollar für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben. Für Anleger sollte es sich lohnen, es ihm gleichzutun. Wir erhöhen das Kursziel und ziehen den Stopp nach.

Blackrock: Kurs steigt mit verwaltetem Vermögen


Die Aktie des US-Vermögensverwalters Blackrock stieg von 1999 bis dato von 12,81 auf fast 780,00 Dollar. Das reicht, um in unsere Auswahl der Dauerläufertitel aufgenommen zu werden. Die Aktie fällt eigentlich nur, wenn die Börsen allgemein kräftig wackeln - als Vermögensverwalter hängt man stark am Tropf der Finanzmärkte. Streng genommen gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur 13 Kalenderquartale mit Nettoabflüssen. Wie gut das Geschäft läuft, zeigt ein 2020 um fast 17 Prozent auf 8,68 Milliarden Dollar gestiegenes verwaltetes Vermögen. Bis 2025 prognostiziert Morningstar ein weiteres organisches Wachstum von drei bis fünf Prozent per annum. Der Gesellschaft ist ein breiter wirtschaftlicher Schutzgraben zuzubilligen. Zu verdanken ist das den Größen- (die Tochter iShares ist weltgrößter ETF-Anbieter) und Skaleneffekten, der starken Marke sowie der breiten Diversifizierung. Der Konsens unterstellt von 2020 bis 2023 einen Gewinnanstieg von 33,82 auf 45,89 Dollar je Aktie. Daraus ergibt sich perspektivisch eine moderate Bewertung gemessen am Zehnjahres- Durchschnitts-KGV von 18,4.

Fastenal: Gut verschraubt und verdrahtet


Das US-Unternehmen Fastenal dürfte nur wenigen Anlegern bekannt sein - und das, obwohl die Börsenbilanz erstklassig ist. Die Aktie des Spezialisten für Verbindungselemente wie Schrauben und Bolzen kostete 1989 0,20 US-Dollar, zuletzt waren es rund 45 US-Dollar. Ein Geschäftsmodell kann also durchaus bodenständig und sogar etwas langweilig sein und trotzdem Geld abwerfen. Der US-Konzern vertreibt nicht nur Verbindungstechnik, sondern auch Industrieund Baumaterialien, Farben, Schlüssel, Batterien und Drähte. Mit diesen Produkten ist es den Amerikanern gelungen, den Umsatz in den vergangenen zehn Jahren stets zu steigern. Auch der Gewinn je Aktie kam bis auf eine Ausnahme immer voran. Analysten erwarten, dass er von 2020 bis 2024 von 1,49 auf 2,05 Dollar weiter steigen kann. Dass Fastenal schneller wächst als andere Branchenvertreter, liegt nach Überzeugung des Vorstands am ausgefeilten Servicemodell. Globale Produktbeschaffung, das effiziente und skalierbare Vertriebsnetz sowie gute Eigenmarken sorgen für einen breiten wirtschaftlichen Schutzgraben.

Johnson & Johnson: Dividendenpolitik spricht für hohe Qualität


Als Dauerläufer hat Johnson & Johnson von April 1977 bis Januar 2021 einen Kursanstieg von 1,30 auf 170,48 Dollar vorzuweisen. Diese Bilanz spricht für die gute Aufstellung des US-Konzerns mit den drei Standbeinen Pharma, Medizintechnik und Konsumgüterprodukte. Die Geschäfte des 1886 gegründeten Unternehmens sind durch einen breiten wirtschaftlichen Schutzgraben geschützt. So kann sich Johnson & Johnson auf diverse Patente im Pharmabereich, Umstellungskosten im Medizintechniksegment und eine starke Markenmacht bei Konsumgüterprodukten verlassen. Hinzu kommen die breite Aufstellung, eine starke Produktpipeline sowie ein robuster Cashflow. Letzteres half dabei, 58 Jahre in Folge die Dividendenausschüttung anzuheben. Ohne eine kontinuierliche Geschäftsentwicklung wäre das nicht möglich gewesen. Die solide Bilanz lässt eine Fortsetzung dieser Erhöhungstradition und den Rückkauf weiterer eigener Aktien zu. Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2020 bis 2024 von 8,03 auf 11,41 Dollar steigen. Eine Perspektive, die für eine vernünftige Bewertung sorgt.

LVMH: Anleger schätzen Luxus


Man sagt, Luxus gehe immer. Am Langfristchart von LVMH lässt sich das nur bedingt ablesen, denn dafür gab es zu viele temporäre Rückschläge. Man könnte aber sagen, Luxus setzt sich am Ende stets durch. Denn schließlich ist der Kurs des weltweit führenden Luxusgüterkonzerns von 1987 bis März 2021 von 6,43 auf 524,80 Euro vorwärtsgekommen. Als Folge der Rekordjagd ergibt sich aktuell eine ambitionierte Bewertung. Doch diese relativiert sich, wenn die Analystenvorhersagen stimmen. Sie gehen davon aus, dass von 2020 bis 2024 das Ergebnis von 9,32 auf 21,63 Euro steigen wird. Das wäre am Ende des Zeitraums gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von gut 25. Das erscheint nicht zu teuer, wenn man bedenkt, dass laut Independent Research der Bereich Mode & Lederwaren hochprofitabel ist. Die Bilanzstruktur ist zudem solide, die Marken sind sehr bekannt, und LVMH ist regional stark diversifiziert. Diese Pluspunkte tragen zu einem breiten wirtschaftlichen Schutzgraben bei. Dieser sollte dafür sorgen, dass die Franzosen künftig gute Chancen im Kampf mit den Wettbewerbern haben dürften.

Netease: Spielend gewinnen


Wie in Europa sind auch in Asien verglichen mit den USA weniger echte Marathonläufer zu finden - immerhin ist aber das chinesische Unternehmen NetEase an der Nasdaq notiert. Mit einem Kursanstieg von 0,027 Dollar im Jahr 2001 bis auf zuletzt 108 Dollar bleiben hier in Sachen Performance keine Anlegerwünsche offen. Der Konzern bietet Onlinespiele sowie Spiele für Smartphones und Tablets, Musikstreaming, Werbung, E-Mail- Dienste und E-Commerce an. Damit sind die Chinesen gut aufgestellt, um auch künftig stetig zu wachsen. NetEase ist besonders im Geschäft mit Onlinespielen sehr erfolgreich und kooperiert auch mit dem US-Spielespezialisten Blizzard Entertainment. Außerdem hat NetEase den Umsatzstrom durch innovative Geschäftsinitiativen diversifiziert, wie die Credit Suisse mit Blick auf Onlinebildung über Youdao, E-Commerce über Yanxuan, Musikstreaming über Cloud Music und Livestreaming über NetEase CC lobt. Zusammengefasst sorgt das für einen engen wirtschaftlichen Schutzgraben, der neben guten Ergebnissen weiter steigende Notierungen verspricht.

Samsung: Gute Unterhaltung auch an der Börse


Weil die Zahl der Top-Dauerläufer in Asien eher begrenzt ist, haben auch jene Titel Chancen, es in unsere Auswahl zu schaffen, die im Laufe der Zeit immer wieder Rückschläge hinnehmen mussten. So ein Wert ist Samsung Electronics. Die Notiz der in Deutschland gehandelten GDRs kletterte unter dem Strich von 1998 bis Januar 2021 von 4,70 auf 1512 Euro. Beim Versuch, diese starke Performance auszubauen, hilft eine breite Palette von Geräten und Produkten für die Unterhaltungs- und Industrieelektronik. Eine führende Position hat das Unternehmen dabei in den Bereichen Smartphones, Halbleiterspeicher, Displays und Fernsehgeräten mit starkem Wiedererkennungswert. Und erhebliche Investitionen und finanzielle Ressourcen tragen laut Experten von Julius Bär dazu bei, die führende Position in der sich schnell entwickelnden globalen Informationstechnologiebranche zu halten. Zudem handeln die mit einem engen wirtschaftlichen Schutzgraben ausgestatteten Südkoreaner nach Angaben der Schweizer Privatbank nur mit der Hälfte der KGV-Bewertung des Halbleiterkonkurrenten TSMC.