Der kanadische Goldminen-Betreiber Barrick Gold will den US-Konkurrenten Newmont Mining übernehmen. Es wäre ein gigantischer Deal: Barrick Gold ist weltweit die Nummer 1 und Newmont folgt auf Platz 2. Newmont sieht darin eine feindliche Übernahme, zuvor erfolgte Gespräche über eine Fusion waren nicht zielführend gewesen. Zudem ist Newmont selbst gerade dabei, den kanadischen Wettbewerber Goldcorp zu übernehmen. Für die Newmont-Aktie ist diese Konstellation ausgesprochen viel versprechend: Barrick will den Kaufpreis in Höhe des aktuellen Börsenwertes in eigenen Aktien bezahlen. Zwar bietet der Konzern keinen Aufschlag, doch durch das Gebot ist die Newmont-Aktie nach unten gut abgesichert.
Sollte Barrick mit seiner Offerte zum Zuge kommen, dürfte sich dies mittelfristig positiv auf die Aktionäre des dann gemeinschaftlichen Unternehmens auswirken. Die Übernahme ist sinnvoll und schafft zahlreiche Synergie-Effekte. So betreiben Barrick und Newmont gleiche mehrere wichtige Goldminen im US-Bundesstaat Nevada, und eine Fusion brächte dort erhebliche Ersparnisse beim Abbau des Edelmetalls. Nicht nur bei der gemeinsam kontrollierten Turquoise-Ridge-Mine könnten die Einsparungen nach Meinung von Experten in die Milliarden US-Dollar gehen und so Gewinne und in der Folge die Aktie anschieben.
Bringt Newmont dagegen selbst seinen Kauf von Goldcorp unter Dach und Fach, würde das Unternehmen dann der größte Goldminen-Betreiber der Welt sein und Barrick vom Spitzenplatz verdrängen. Goldcorp ist derzeit recht günstig zu haben, weil die Aktie eine jahrelange Talfahrt hinter sich hat. Dabei besitzt das Unternehmen viel versprechende Goldminen, leidet allerdings unter recht hohen Förderkosten. Experten trauen Newmont zu, die Förderkosten zu reduzieren. Das würde die Goldreserven von Goldcorp wertvoller machen und so dem Aktienkurs Rückenwind geben.
Auch Analysten sind angesichts dieser Perspektiven von der Newmont-Aktie ziemlich angetan. Laut Daten des Wirtschaftsdienstes Bloomberg empfehlen zehn Analysten, die Aktie zu kaufen und vier, das Papier zu halten. Zum Verkauf raten gerade mal zwei Experten. Zum Vergleich: Die Aktie von Barrick sehen nur fünf Analysten als Kauf, aber 19 als Halteposition, einer rät zum Verkauf.
Und als Sahnehäubchen obendrauf: Zieht der Goldpreis weiter an, so sorgt das fast automatisch auch für steigende Kurse bei Goldminen-Aktien.