17.45 Uhr - Die Schweizer Regierung ruft die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen. Künftig habe der Schutz der Spitalstrukturen und nicht mehr der Schutz der nicht geimpften Bevölkerung Vorrang, erklärte die Regierung. Fast die Hälfte der Bevölkerung sei vollständig geimpft und die Erstimpfungen nehmen bei ausreichenden Impfkapazitäten kaum noch zu, wie es hieß. "Der Bundesrat geht davon aus, dass alle impfwilligen Personen geimpft sind." Die kostenlosen Tests für Personen ohne Symptome sollen Anfang Oktober auslaufen.

16.24 Uhr - Deutschland hat einem Sprecher des Gesundheitsministeriums zufolge angeboten, zugunsten anderer EU-Staaten auf Impfstoff-Lieferungen zu verzichten. "Wir haben in der Tat über die EU-KOM angeboten, in den beiden Wochen auf Lieferungen von Moderna zu verzichten, wenn andere Staaten noch Mehrbedarf haben", zitiert der "Spiegel" den namentlich nicht genannten Sprecher in einem Vorabbericht. Dem Magazin zufolge handelt es sich um insgesamt 2,65 Millionen Dosen, die Deutschland für die ersten beiden August-Wochen nicht in Anspruch nimmt. Es sei das erste Mal seit dem Beginn der Pandemie, dass die Bundesrepublik auf mRNA-Impfstoff verzichte. Hintergrund sei die stockende Impfkampagne in Deutschland.

15.52 Uhr - Aus Frankreich werden Graffiti-Schmierereien an Impf- und Testzentren gemeldet. Die Täter sprühten etwa Hakenkreuze und Vorwürfe wie "Nazi", "Kollaborateur" oder "Genozid". Hauptsächlich betroffen seien kleine Städte mit geringer Polizeipräsenz, berichtet der TV-Sender BFM. Der Vandalismus habe vor der jüngsten Einführung des Gesundheitspasses zugenommen, den Präsident Emmanuel Macron im Kampf gegen eine vierte Infektionswelle eingeführt hat. Er dient als Bestätigung für eine Impfung oder einen Negativ-Test. In den vergangenen Wochen hatten Hunderttausende Franzosen gegen den Pass protestiert. 12.08 Uhr - Soziale Ausgleichszahlungen für ärmere Ungeimpfte, die sich künftig verstärkt testen lassen müssen, sind nach Angaben des Arbeits- und Sozialministeriums nicht geplant. Ziel sei es, dass die Bürger das kostenlose Impfangebot annehmen, unabhängig von ihrer sozialen Situation, sagt ein Sprecher.

11.51 Uhr - Wie teuer die Corona-Tests für Ungeimpfte ab Mitte Oktober werden, ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums noch offen. PCR-Tests würden momentan mit 43 Euro vergütet, Schnelltests mit elf Euro, sagt ein Sprecher. Das könne ein Ansatzpunkt sein. Geimpfte müssen Tests, die sie womöglich machen wollen, dann auch selbst zahlen. Das sei "Sache des Einzelnen". Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, in Unternehmen gebe es aber weiter für alle kostenlose Testmöglichkeiten. "Kostenlos bleibt die Impfung", ergänzt er.

11.30 Uhr - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) wirft Bund und Ländern vor, ihre Beschlüsse seien zu vage. "Angesichts der nahenden vierten Corona-Welle ist das Treffen einen konkreten, einheitlichen und praxistauglichen Maßnahmenfahrplan schuldig geblieben", erklärt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Echte Impulse zum Zünden des Impfturbos fehlen." Die Politik lasse zudem die Unternehmen mit Blick auf die Fortführung der Testangebotspflicht für Ungeimpfte im Dunkeln stehen. Bund und Länder stünden in der Pflicht, zügig Klarheit zu schaffen, ab wann die für die Öffentlichkeit beschlossenen Änderungen auch in den Unternehmen gelten würden.

10.33 Uhr - Laut Einzelhandelsverband HDE wird der ab Mitte Oktober geplante Kurswechsel bei Schnelltests die Branche nicht ausbremsen. "Nach unserer Einschätzung wird mit einer Selbstzahlung von Corona-Tests kein spürbar negativer Einfluss auf den Einzelhandelskonsum verbunden sein. Zudem wird mit einem weiteren Impffortschritt die Notwendigkeit solcher Tests voraussichtlich abnehmen."

07.40 Uhr - In den USA ist die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden um mindestens 109.200 gestiegen. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden damit seit Beginn der Pandemie mehr als 36,23 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Zahl der Todesfälle, bei denen das Virus nachweislich eine Rolle spielte, steigt um mindestens 831 auf 617.427. Weltweit verzeichnen die USA die höchsten Infektions- und Todeszahlen.

06.00 Uhr - Auch ohne weitgehende Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erhebliche Einschränkungen auf freiwillig Ungeimpfte zukommen. "Auf Dauer werden wir uns von der 3G-Strategie zu einer 2G-Strategie entwickeln", sagt Söder im Interview mit RTL/ntv mit Blick auf Geimpfte, Genesene und Getestete. Er habe Verständnis für Vereine oder Hotels, die bereits jetzt freiwillig Ungeimpften den Zutritt verwehren. Es sei die "tatsächliche Folge" einer jeweils individuellen, freien Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen. 2G bedeutet, dass freiwillig Ungeimpfte zu bestimmten Veranstaltungen oder Innenräumen auch mit Test keinen Zutritt mehr haben.

04.15 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4996 neue Positiv-Tests. Das sind 1425 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 3571 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 25,1 von 23,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 14 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.817. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,79 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.12 Uhr - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßt das Ende der kostenlosen Coronatests. "Es ist richtig, dass ab dem 11. Oktober die Bürgertests nur noch für die Personen kostenfrei sind, die nicht geimpft werden können. Wer ein Impfangebot nicht annimmt, muss akzeptieren, dass er für den Zugang zu bestimmten öffentlichen Veranstaltungen einen selbst finanzierten negativen Test vorweisen muss", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung "Rheinische Post" (Mittwochausgabe). Landsberg bedauere aber, dass es auf der Ministerpräsidentenkonferenz keinen Beschluss zu einem neuen Indikator gab. "Bedauerlicherweise gibt es keine einheitlichen Regelungen wie die unterschiedlichen Parameter - Inzidenz, Impfquote, Krankenhausbelastung - vor Ort umgesetzt werden. Dies können nun die Länder/Kommunen in eigener Verantwortung regeln. Die Überschaubarkeit für die Menschen, was wann wie wo gilt, wird damit schwieriger."

01.10 Uhr - Nach dem Gipfel von Bund und Ländern kritisieren die Deutschen Hausärzte die anhaltende Ausrichtung der Corona-Politik am Inzidenzwert. Es hätte "endlich eines bundeseinheitlichen, umfassenden Bewertungssystems des Pandemiegeschehens auf Basis unterschiedlicher Faktoren bedurft", sagt der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben). Das Virus könne "Teil eines Alltags" werden, der Risiken mitbedenke, "ohne in der angstbehafteten Krisensituation zu verharren".

rtr