15.29 Uhr - In Bayern sind Ungeimpfte derzeit zehnmal so oft von Corona-Infektionen betroffen wie Geimpfte. "Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Ungeimpften in Bayern bei 58 pro 100.000 Einwohner. Dagegen beträgt sie bei Geimpften in Bayern nur 5,75 pro 100.000 Einwohner", sagt Gesundheitsminister Klaus Holetscheck (CSU) mit Verweis auf die Zahlen vom Dienstag. Insgesamt hat sich die Inzidenz im Freistaat bis Mittwoch binnen acht Tagen auf 31 verdoppelt; 56,5 Prozent der bayerischen Bürger sind geimpft. "Die beginnende vierte Welle zeichnet sich unverkennbar ab", sagt Holetschek. Er plädiert erneut dafür, die Belastung der Krankenhäuser mit Corona-Patienten und das Ausmaß des Impfschutzes in die Beurteilung der Lage einzubeziehen.
14.33 Uhr - Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, wirft der Bundesregierung gravierende Versäumnisse beim Erheben verlässlicher Coronazahlen vor. "Deutschland könnte umfassende, genaue Daten zur Pandemie erheben: vom Infektionsgeschehen bis zum Impfen. Anhand dieser Daten könnte die Politik zielgerichtete Maßnahmen ergreifen", sagt Felbermayr dem "Spiegel". "Aber: Die systematische Datenerhebung ist politisch nicht gewollt." Dem Magazin zufolge hatte Felbermayrs IfW zusammen mit dem Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie und anderen Institutionen der Bundesregierung ein Konzept für ein Corona-Screening vorgelegt - ohne Erfolg. "Ich bezweifle stark, dass die verantwortlichen Politiker Interesse daran haben, so kurz vor der Wahl ein komplettes Datenbild zu erheben", sagt Felbermayr. "Dann kommen am Ende Informationen heraus, die man nicht kontrollieren kann oder die vielleicht sogar Politikversagen belegen könnten."
08.20 Uhr - In Österreich könnte es ab dem Herbst Beschränkungen für Ungeimpfte geben. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kann sich etwa vorstellen, dass Veranstaltungen künftig nur mehr von Geimpften besucht werden dürfen. "Ich glaube, dass vor einer zunehmend präkerer werdenden epidemiologischen Lage im Herbst wir über '1-G' reden müssen und ich kann mir das im Oktober durchaus vorstellen", sagt der Minister. Zuerst müsse aber jeder die Gelegenheit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Derzeit gilt für Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen oder die Gastronomie die "3-G-Regel". Eingelassen werden darf wer getestet, geimpft oder genesen ist.
07.20 Uhr - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt weiter stark an: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch 8324 neue Positiv-Tests. Das sind 3328 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 40,8 nach 37,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 22 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Zwar verliert die Sieben-Tage-Inzidenz wegen der wachsenden Zahl an vollständig Geimpften an Bedeutung. Aber auch die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäusern steigt erneut und beträgt nun 569. Weil schwere Krankheitsverläufe meist erst zwei bis vier Wochen nach einer Infektion auftreten, steigt die Zahl der Intensivpatienten zeitverzögert. Betroffen sind von den schweren Verläufen vor allem Nicht-Geimpfte. Die regionalen Unterschiede sind sehr groß. So verzeichnet Hamburg eine Inzidenz von 74,5 vor Berlin mit 69,2. Am geringsten ist der Wert in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit jeweils 11,1. Sowohl Gesundheitsminister Jens Spahn als auch Kanzleramtschef Helge Braun hatten bereits im Juli davor gewarnt, dass die Inzidenz bei dem derzeitigen Tempo des Anstiegs im Oktober bei 800 liegen könnte.
07.10 Uhr - In den USA sterben einer Reuters-Zählung zufolge erstmals wieder mehr als 1000 Menschen am Tag am Corona-Virus. Grund dafür ist die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Landesteilen mit geringer Impfquote. Im Juli bereits war die Zahl der binnen 24 Stunden Verstorbenen im Schnitt auf 769 gestiegen, den höchsten Wert seit Mitte April. Insgesamt sind in den USA bislang knapp 623.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
05.55 Uhr - Trotz des seit bereits zwei Monaten andauernden Lockdowns verzeichnet die australische Metropole Sydney einen Rekordstand an Neuinfektionen binnen 24 Stunden. "Wir haben das Schlimmste noch nicht hinter uns, und wir können dem nur Einhalt gebieten, wenn alle zu Hause bleiben", sagt die Premierministerin von Neu-Süd-Wales (NSW), Gladys Berejiklian. NSW meldete den höchsten Tagesanstieg mit 633 neuen Fällen, darunter allein 545 in Sydney. Seit dem Bekanntwerden des ersten Delta-Falls am 16. Juni in Sydney, sind in dem australischen Bundesstaat sechzig Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
04.22 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 8324 neue Positiv-Tests. Das sind 3328 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 4996 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 40,8 von 37,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 22 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.921. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,8 Millionen Corona-Tests positiv aus.
01.47 Uhr - Die australische Fluggesellschaft Qantas führt für alle Mitarbeiter die Impfpflicht ein. Piloten, Kabinenpersonal und Flughafenmitarbeiter müssen bis zum 15. November vollständig gegen Covid-19 geimpft sein, während das übrige Personal bis zum 31. März 2022 Zeit habe, teilt Qantas mit. Für diejenigen, die aus dokumentierten medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, werde es Ausnahmeregelungen geben.
00.07 Uhr - Mit dem Ende der Finanzierung durch den Bund wollen einem Medienbericht zufolge alle Bundesländer den Betrieb ihrer überregionalen Impfzentren einstellen. Das ergab eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Mittwoch) unter allen 16 Landesgesundheitsministerien. Grundsätzlich soll nach der Schließung der Impfzentren das Impfen von den Impfzentren regelhaft in die Arztpraxen übergehen, sagt das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen. Die Finanzierung durch den Bund läuft Ende September aus.
rtr