17.26 Uhr - Der Impfstoffhersteller BioNTech darf voraussichtlich zusätzliche Mengen seines Covid-19-Vakzins in seinem Werk Puurs in Belgien produzieren. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erklärt, sie spreche sich für eine Zulassung zusätzlicher Produktions- und Abfüll-Kapazitäten in der Anlage von BioNTech und seinem US-Partner Pfizer aus.

17.09 Uhr - Der Essener Virologe Ulf Dittmer hält die derzeitigen Lockerungen für gerechtfertigt und sieht das Land auf allen Ebenen auf einem guten Weg, die Pandemie zu bewältigen. "Eine vierte Welle ist in Deutschland inzwischen ausgeschlossen", sagt der Leiter des Instituts für Virologie am Uniklinikum Essen der "Rheinischen Post". Zwar könnten lokale Ausbrüche den Inzidenzwert noch kurzzeitig nach oben treiben. Der Impffortschritt mache es dem Virus jedoch zunehmend schwieriger, sich zu verbreiten. Auch die von Mutationen ausgehende Gefahr sei derzeit überschaubar. Dittmer ruft zugleich dazu auf, vor allem in Innenräumen weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. "Es ist nämlich trügerisch zu denken, dass das Virus verschwunden ist", sagt Dittmer.

16.53 Uhr - Auch nach der EMA-Freigabe des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs warten viele Kinder- und Jugendärzte zunächst noch auf eine Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko). "Wir freuen uns über die Zulassung eines Impfstoffes für Zwölf- bis 15-Jährige in Europa", sagt Axel Gerschlauer, Sprecher für den Bezirk Nordrhein des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, der "WAZ" laut Vorabbericht. "Für uns Kinder- und Jugendärzte ist aber entscheidend, was die Stiko zur Impfung von Jugendlichen sagt, denn der Bundesgerichtshof hat die Stiko-Empfehlungen als medizinischen Standard anerkannt." Das Interesse an einer Impfung sei riesig. "Die Leute rennen uns die Bude ein", so Gerschlauer.

16.47 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erteilt dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac eine Notfallzulassung. Diese gilt ab einem Alter von 18 Jahren und sieht zwei Impfdosen im Abstand von zwei bis vier Wochen vor. Es ist der zweite in China hergestellte Impfstoff, der diese Zulassung erhält. Damit können diese Mittel vom internationalen Impfprogramm Covax verwendet werden, das ärmere Staaten mit Coran-Vakzinen versorgt.

16.08 Uhr - Indien will die Zahl der Impfungen im Juli und August auf zehn Millionen pro Tag mehr als verdreifachen. Das stellt die Regierung in Aussicht, die wegen des schleppenden Starts der Impfkampagne im dem von Corona stark betroffenen Land in die Kritik geraten war. Am Montag wurden nach offiziellen Statistiken fast 2,8 Millionen Impfdosen verabreicht. Laut der Regierung sind von den 1,3 Milliarden Indern inzwischen knapp 45 Millionen vollständig immunisiert. Fast 332.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Corona, über 28 Millionen Infektionen wurden bisher registriert.

15.15 Uhr - Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack warnt vor den Folgen der rückläufigen Ausbildungsbereitschaft: "Wir dürfen nicht von der Corona-Pandemie in eine Fachkräfte-Krise stolpern", sagt sie dem "Handelsblatt" mit Blick auf Daten zum Ausbildungsmarkt der Bundesagentur für Arbeit. "Es ist fünf vor zwölf auf dem Ausbildungsmarkt. Der zeitgleiche Einbruch von Bewerberzahlen und angebotenen Ausbildungsplätzen droht viele junge Menschen, aber auch die Betriebe hart zu treffen." Vor allem Jugendliche, die höchstens einen Hauptschulabschluss haben, könnten noch weiter ins Hintertreffen geraten. "Schon vor der Krise hatten 34,9 Prozent der Menschen mit Hauptschulabschluss im Alter von 20 bis 34 Jahren keine abgeschlossene Ausbildung." Diese Ausbildungslosigkeit drohe weiter zu steigen.

14.02 Uhr - Der US-Konzern Moderna beantragt die reguläre Zulassung seines Impfstoffs gegen das Coronavirus in den USA. Die Vakzine ist derzeit nur für den Notfalleinsatz im Land zugelassen.

11.45 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die geltende Homeoffice-Pflicht nicht vorzeitig beenden. Auch beim Arbeitsschutz müsse Umsicht gewahrt werden, sagt der SPD-Politiker. "Auch hier dürfen wir nicht leichtsinnig werden." Es könne nicht sein, dass einige Interessenverbände einen frühzeitigen Ausstieg forderten. "Die verschärfte Homeoffice-Pflicht gilt mindestens erstmal bis zum 30. Juni", sagt Heil. Von der Wirtschaft erwarte er zudem, dass sie über den gesamten Sommer hinweg ihren Beitrag zur Teststrategie leiste.

11.30 Uhr - RKI-Chef Lothar Wieler hält eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht bei sinkenden Corona-Fallzahlen für möglich. "Wenn sich die Inzidenzen so entwickeln, wie wir hoffen, ist das ein folgerichtiger Schritt", sagt der Leiter des Robert-Koch-Instituts. Die einzelnen Öffnungsschritte sollten aber koordiniert werden und nicht parallel stattfinden.

11.17 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt ein hartes Vorgehen gegen Unregelmäßigkeiten beim Testen an. "Betrug ist 'ne Sauerei", sagt Spahn in Berlin. Wer falsch abgerechnet habe, müsse mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen. Wer etwa für ein Testkit 3,50 Euro bezahlt und dafür 6,00 Euro abgerechnet habe, habe betrogen. Es müsse aber betont werden, dass sehr viele Anbieter ihre Arbeit "sehr gewissenhaft und seriös" verrichteten und das flächendeckende Testen in der Pandemie einen Unterschied gemacht habe. In der Teststrategie sei es immer um die richtige Balance gegangen "zwischen pragmatisch schnell und alles im Detail im Einzelfall kontrolliert". Die Testverordnung werde jetzt überarbeitet, was die Beauftragung von Teststellen angehe sowie die Abrechnung der Tests, kündigt Spahn an. Das müsse jetzt "eine Frage von Tagen sein".

11.02 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt sich zum Ziel, dass die zum 30. Juni auslaufende Bundesnotbremse nicht wieder aktiviert werden muss. Alle müssten gemeinsam daran arbeiten, "dass wir eine solche Maßnahme nicht mehr brauchen", sagt Spahn in Berlin. Spahn betont, wegen des Infektionsgeschehens um Ostern sei die Notbremse ein "notwendiges Instrument" gewesen. Die Verordnung sieht automatische Einschränkungen bei Überschreitung von bestimmten Inzidenzen vor.

10.50 Uhr - Nach Einschätzung von RKI-Chef Lothar Wieler sind mehr Impfungen für weitere Öffnungsschritte in Deutschland nötig. "Impfen lassen, wann immer ein Impfangebot gemacht wird", plädiert der Leiter des Robert-Koch-Instituts. Momentan seien 18 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, um aber weitestgehend auf Maßnahmen zu verzichten, müssten mindestens 80 Prozent geschützt sein.

10.35 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch heute die Gefahrenlage für Deutschland von "sehr hoch" auf "hoch" herunterstufen. "Die Lage wird besser, sie wird deutlich besser, aber wir sind noch mitten in dieser Pandemie", sagt Spahn in Berlin.

10.10 Uhr - Japan will für die Bekämpfung des Coronavirus die Einreiseregeln veschärfen. Menschen aus Nationen wie Afghanistan, Vietnam, Malaysia und auch Deutschland müssten zunächst für einige Tage in Quarantäne, kündigt Regierungssprecher Katsunobu Kato an.

05.52 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet 1785 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 126 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 35,2. Am Tag zuvor betrug der Wert 35,1. 153 weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 88.595. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,68 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.07 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach führt die stark sinkenden Corona-Infektionszahlen auf den flächendeckenden Einsatz von Antigen-Schnelltests zurück. "Nein, die möglichen Betrugsfälle haben das Infektionsgeschehen nicht verfälscht. Die Antigen-Schnelltests haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Fallzahlen nun so stark sinken", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Durch die Testungen habe man die Superspreader, die bei der Variante B.117 etwa 10 Prozent aller Infizierten ausmachen würden, sehr gut und zuverlässig identifizieren können. "Ein Superspreader kann bis zu 15 weitere Personen anstecken, sie sind daher Treiber der Pandemie."

02.00 Uhr - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sieht bei den Verbesserungen der Abrechnungskontrolle in den Corona-Teststationen Bund und Länder in der Pflicht. "Die Kontrolle von Abrechnungsvorgängen ist sicher keine Aufgabe der Kommunen beziehungsweise der Gesundheitsämter. Dafür sind wir weder ausgestattet noch personell in der Lage", sagt DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Die aufgetretenen Probleme ließen sich nicht durch Zuständigkeitsverlagerungen, sondern nur durch ein besseres System lösen. Der DStGB erwarte von Bund und Ländern "einen wirksamen Kontrollmechanismus, der die Betrugsanfälligkeit bei den Testzentren reduziert."

00.00 Uhr - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, lehnt ein baldiges Auslaufen der Homeoffice-Pflicht trotz sinkender Corona-Inzidenzen ab. "Auch wenn die Infektionszahlen endlich zurückgehen - es wäre unverantwortlich, jetzt alle wirkungsvollen Mechanismen des Infektionsschutzes über Bord zu werfen", sagt Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Gerade die Unternehmen stünden im besonderen Maße in der Pflicht, für einen wirksamen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu sorgen. Neben klaren Hygienekonzepten beinhalte dieser "zweifelsohne auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten." Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft sei, dürften sich die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung ziehen.

rtr