17.33 Uhr - Die EU-Kommission rechnet mit etwas weniger Impfstofflieferung in der zweiten Jahreshälfte als noch vor einem Monat angenommen. Wie aus einem internen Papier hervorgeht, erwartet die EU-Kommission 900 Millionen Dosen - 500 Millionen davon im dritten Quartal und 400 Millionen in den letzten drei Monaten des Jahres. Zuvor war die EU noch von einer Milliarde Impfdosen der vier Hersteller BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZenca sowie Johnson & Johnson ausgegangen.

16.53 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von jährlichen Impfauffrischungen für die am meisten gefährdete Personen wie Ältere aus. Bei der Allgemeinbevölkerung sei dies alle zwei Jahre nötig, geht aus einem internen Papier hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Es sei mit neuen Varianten des Coronavirus zu rechnen und die Impfstoffe müssten regelmäßig angepasst werden. Im schlimmsten Fall müssten sich alle Geimpften auf eine jährliche Auffrischung einstellen.

16.20 Uhr - Die finnischen Behörden machen für einen sprunghaften Anstieg der täglichen Neuinfektionen Fußball-Fans verantwortlich, die von zwei EM-Spielen aus Russland zurückgekehrt sind. Die Zahl ist von etwa 50 pro Tag auf mehr als 100 angestiegen, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. "Das sind Leute, die die Spiele besucht haben", sagt der für die Krankenhäuser am zentralen Grenzübergang zuständige Mediziner Risto Pietikainen der Nachrichtenagentur Reuters. Einem Mitarbeiter des finnischen Gesundheitsinstituts zufolge wurden die meisten Infektionen bei Personen festgestellt, die am 22. Juni in 15 Bussen aus Sankt Petersburg nach Hause gereist waren.

16.08 Uhr - Angesichts steigender Fallzahlen verzichtet Portugal auf geplante Lockerungen. Zudem müssen Gaststätten und Cafes in Lissabon am Wochenende um 15.30 Uhr schließen, teilt die Regierung mit. Wer die Region um die Hauptstadt betreten oder verlassen wolle, werde einen Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test benötigen. Der Ausbruch in Lissabon geht auf die Delta-Variante zurück.

15.15 Uhr - Nordrhein-Westfalen will die Impfzentren Ende September schließen. Diese würden in ihrer jetzigen Form dann nicht mehr benötigt, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. "Die Impfzentren kosten jeden Monat 90/91 Millionen Euro." Die eine Hälfte trage das Land, die andere der Bund. Wenn alle geimpft seien, brauche man diese nicht mehr. In NRW solle es dann noch kommunale, regionale Impfteams geben. Hierfür werde derzeit an einem Konzept gearbeitet. Die Teams könnten dann etwa in Behindertenwerkstätten, Altenheimen oder Dorfgemeinschaftshäusern impfen.

13.55 Uhr - Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will zusätzliche Impfdosen von Johnson & Johnson vor allem in Regionen einsetzen, in denen sich die Delta-Variante ausgebreitet hat. Der Bund habe für Anfang Juli eine zusätzliche Lieferung nach Baden-Württemberg angekündigt, teilt das Ministerium mit. Diese wolle man gezielt an Kreise verteilen, in denen Corona-Fälle mit der Delta-Variante nachgewiesen worden seien. Bis zum 21. Juni betreffe dies 40 Kreise.

13.50 Uhr - Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron warnt vor der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. "Wir müssen wachsam sein", sagt Macron bei seiner Ankunft zum EU-Gipfel in Brüssel. Notwendig sei schnelleres Impfen und ein koordiniertes Vorgehen der EU-Staaten.

12.52 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel will gemeinsame EU-Regeln für die Einreise von Personen aus Virus-Varianten-Gebieten. Die Ausbreitung der Delta-Variante mache ihr Sorgen. "Ich werde dafür werben, dass wir noch koordinierter vorgehen, auch gerade bei der Einreise aus Virus-Varianten-Gebieten", sagt sie vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Hintergrund sind etwa die starke Ausbreitung der Delta-Variante und die steigende Zahl der Positiv-Tests in Großbritannien. Dort tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu einem Spiel bei der Europameisterschaft an. Bis auf wenige Ausnahmen gilt in Deutschland eine zweiwöchige Quarantänepflicht für alle Personen, die aus Großbritannien einreisen. In etlichen anderen EU-Staaten ist die Einreise dagegen nicht beschränkt.

11.30 Uhr - Der Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech verfügt nach Angaben eines Unternehmensvertreters über eine sehr hohe Wirksamkeit gegen die ansteckendere Delta-Variante des Virus. Die bislang vorliegenden Daten deuteten daraufhin, dass das Vakzin zu rund 90 Prozent Covid-19 verhindern könne, sagt Pfizers medizinischer Direktor in Israel, Alon Rappaport, dem dortigen Armee-Rundfunk.

10.27 Uhr - Der Virologe Klaus Stöhr sieht derzeit keine dramatischen Auswirkungen der Delta-Variante auf die Corona-Pandemie. "Zum Glück sehen wir jetzt, und das sind die Zahlen aus England, dass sich die Delta-Variante höchstwahrscheinlich etwas leichter übertragen lässt, aber die Erkrankungsschwere scheint vierfach geringer zu sein", sagt Stöhr dem Sender MDR. Der Anteil der Delta-Variante an den Infektionen in Deutschland verdoppele sich etwa alle zehn Tage. Trotzdem gebe es einen "Sinkflug der Zahlen".

10.03 Uhr - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat die zeitweisen Grenzschließungen in der Corona-Pandemie als Fehler bezeichnet. "Wir dürfen diesen Binnenmarkt nicht wieder durch Grenzschließungen zerstören", sagt er im Bundestag. Es sei ein falscher, alter "nationalstaatlicher Reflex", zu glauben, man könne mit Grenzschließungen ein Virus bekämpfen. Nötig sei eine bessere Abstimmung innerhalb der EU.

09.37 Uhr - In Russland sind bislang etwa 14 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft worden. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Aufsichtsbehörde für Verbraucher- und Gesundheitsschutz. Demnach wurden bislang mindestens 20 Millionen der 144 Millionen Einwohner geimpft. Angesichts des langsamen Voranschreitens der Impfkampagne in Russland erhöhen die Behörden den Druck auf die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

09.10 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt "eine politisch erwirkte Freigabe" der Patente von Impfstoffen weiter ab. Dies sei "der falsche Weg", sagt Merkel in ihrer Regierungserklärung im Bundestag. So wie heute sei die Welt auch künftig darauf angewiesen, dass Impfstoffe entwickelt würden. Dazu sei es wichtig, geistiges Eigentum zu sichern.

09.05 Uhr - In Deutschland sind bislang knapp 30 Millionen digitale Impfzertifikate ausgestellt worden. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung vor dem Bundestag sagt, waren es bis zum Mittwochabend 29,2 Millionen. Ab dem 1. Juli gilt das Zertifikat EU-weit.

08.45 Uhr - Die britische Regierung will bald wieder Urlaubsreisen ins Ausland erlauben. Allerdings erschwerten neue Virusvarianten die Pläne für entsprechende Lockerungen, sagt Umweltminister George Eustice dem Sender Sky News auf die Frage nach den spanischen Inseln als mögliches Reiseziel. Verkehrsminister Grant Shapps werde im Laufe des Tages darlegen, ob weitere Ziele auf Englands "grüne Liste" für sicheres Reisen kämen. Derzeit gibt es elf Gebiete, bei denen keine Quarantäne nach der Rückkehr notwendig ist. Als weitere Reiseziele im Gespräch sind Mallorca und Ibiza sowie Malta und Madeira.

08.30 Uhr - Kanzleramtsminister Helge Braun setzt angesichts der wachsenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf eine steigende Anzahl Geimpfter. "Angesichts der Liefermengen, die wir haben, je nach dem wie hoch die Impfbereitschaft ist, kann man damit rechnen, dass bis Ende Juli/Anfang August wirklich jeder, der möchte auch seine erste Impfung bekommen hat", sagt der CDU-Politiker am Donnerstag in der ARD. Eine Verkürzung der Impfintervalle lehnte Braun ab. Es gehe bei der Zweitimpfung darum, wie der Impfstoff wirke. Es habe sich gezeigt, dass ein gewisser Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung nötig sei, um die volle Wirksamkeit zu entfalten. "Wir wollen eine möglichst hohe Immunität in der Bevölkerung haben, das entscheidet über unseren Herbst", betont Braun.

08.27 Uhr - Bereits 18 EU-Staaten stellen die digitalen Impfzertifikate aus. Das teilt ein Vertreter der EU-Kommission mit. Das digitale Impfzertifikat gilt als wichtiges Mittel auch für das grenzüberschreitende Reisen.

04.23 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1008 neue Positiv-Tests. Das sind 322 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 6,6 von 7,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 93 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.616 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,72 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.00 Uhr - Die deutschen Kommunen fordern von Bund und Ländern angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante mehr finanzielle Anstrengungen, um die Schulen auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. "Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine weitere Ertüchtigung der Schulen, um einen möglichen weiteren Schul-Lockdown im Herbst zu vermeiden", sagt Geschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). "Da dies coronabedingte Kosten sind, erwarten die Kommunen als Schulträger auch eine entsprechende finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern." Auch der Deutsche Städtetag fordert mehr Unterstützung, warnte jedoch zugleich vor übertriebenen Erwartungen an die Ausrüstung der Schulen mit Luftfiltern. "Solche Bauvorhaben dauern lange und stellen angesichts der vorhandenen Anzahl an Klassenräumen und Gebäuden, die umgebaut werden müssten, keine kurzfristige Lösung dar", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Zeitung.

03.22 Uhr - Brasiliens Gesundheitsministerium meldet mit 115.228 Neuinfektionen so viele wie nie zuvor binnen eines Tages in dem Land. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 2392. Seit Beginn der Pandemie verzeichnet Brasilien demnach mehr als 18 Millionen Ansteckungen, die offizielle Zahl der Todesfälle klettert nach Angaben des Ministeriums auf 507.109. Einer Reuters-Zählung zufolge ist Brasiliens Sieben-Tage-Durchschnitt für bestätigte Infektionen und Todesfälle nun vor Indien der höchste weltweit.

02.12 Uhr - Mexiko spendet nach Angaben des mexikanischen Außenministeriums mehr als 400.000 Einheiten des Covid-19-Vakzins von AstraZeneca an Staaten des sogenannten Nördlichen Dreiecks in Mittelamerika. Guatemala und Honduras würden jeweils 150.000 Impf-Einheiten erhalten, El Salvador 100.800, sagt das Ministerium der Nachrichtenagentur Reuters.

01.30 Uhr - Angesichts der wachsenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringen Ärzteverbände auf eine Beschleunigung der Impfkampagne in Deutschland mit mehr Impfstoffen für niedergelassene Ärzte. "Wir dürfen beim Durchimpfen nicht nachlassen, je mehr Menschen geschützt sind, desto geringer sind auch die Chancen für die Delta-Variante", sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Gebt uns genügend Impfstoffe!" Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei die Ausbreitungsmöglichkeit. Auch der Verband der Kinder- und Jugendmediziner fordert, "das Impftempo deutlich zu erhöhen", erklärt Bundessprecher und Kinderarzt Jakob Maske dem RND. Besonders gefährdet sei die Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren. "Diese Menschen haben oft keine oder nur die erste Impfung erhalten und sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

rtr