14.25 Uhr - In Bayern werden weiter Erst-Impftermine mit dem Biontech-Impfstoff vergeben. Das sagt ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums auf Anfrage. Er reagiert damit auf die Ankündigung von Brandenburg, die zusätzliche Terminvergabe vorerst zu stoppen, weil man mehr Biontech-Impfstoff für die Zweitimpfung jüngerer Personen brauche, die zuvor mit Astrazeneca eine Erst-Impfung erhalten hatten. Der Sprecher ergänzte, auch der vorläufige Stopp der Auslieferung von Impfstoff von Johnson & Johnson erfordere keine Änderungen bei der Impfplanung in Bayern. Der Impfstoff sei noch gar nicht in die Impflogistik eingespeist gewesen.
14.18 Uhr - Die EU soll im laufenden zweiten Quartal 50 Millionen Impfstoffdosen von Pfizer und Biontech mehr bekommen als bislang geplant. Das gibt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bekannt. Die genannte Liefermenge wird demnach vorgezogen. Eigentlich wurde sie erst für das Jahresende erwartet. Insgesamt soll die EU dank dieser Vorziehung nun 250 Millionen Dosen von Pfizer und Biontech im laufenden Vierteljahr erhalten. Von der Leyen bestätigt ferner eine Reuters-Meldung aus der vergangenen Woche, wonach die Kommission mit beiden Unternehmen Gespräche über einen weiteren Vertrag über 1,8 Milliarden Dosen zur Lieferung im nächsten und übernächsten Jahr führt. Die beiden bisherigen Verträge sehen die Lieferung von zusammen 600 Millionen Dosen in diesem Jahr vor.
13.50 Uhr - Die EU-Länder haben die Einführung sogenannter Corona-Reisepässe formell abgesegnet, wie aus Diplomatenkreisen verlautet. Damit soll die Wiedereröffnung des Tourismus im Sommer abgesichert werden. Details werden den Informationen zufolge gemeinsam mit dem Europäischen Parlament im Mai ausgehandelt. Die Zertifikate sollen Geimpften, von Genesenen und Personen mit negativen Corona-Tests das Reisen in der EU erleichtern. Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung bedeuten für die Tourismusindustrie seit mehr als einem Jahr außerordentlich schwere Belastungen.
13.10 Uhr - "Brandenburg wird erst einmal keine zusätzlichen Impftermine mit BioNTech und Moderna vergeben können", sagt Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen zu Reuters. Hintergrund ist eine Entscheidung der Länder-Gesundheitsministerinnen und -minister, für die Zweitimpfung bei unter 60-Jährigen kein AstraZeneca mehr einzusetzen. "Wir müssen in den kommenden drei, vier Wochen rund 60.000 BioNTech-Impfdosen kompensieren, die nun für die Zweitimpfung nach einer AstraZeneca-Impfung für unter 60-Jährige nötig sind", sagt Stübgen. Die bereits zugesagten Impftermine blieben aber bestehen, betont der CDU-Politiker.
12.10 Uhr - Dänemark stellt dem Sender TV 2 zufolge dauerhaft den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffes ein. Das werfe die Impfkampagne um einige Wochen zurück. Das Mittel von Johnson & Johnson soll der Zeitung "Politiken" zufolge vorübergehend nicht verabreicht werden.
11.55 Uhr - Unter den Selbstständigen trifft die Corona-Krise Frauen stärker als Männer. Das geht aus einer Studie des DIW-Instituts hervor. Frauen müssen demnach deutlich häufiger Einkommensverluste hinnehmen und leiden auch stärker unter psychischen Belastungen. "Die Pandemie trifft vor allem jene Wirtschaftszweige, die physische Nähe erfordern und bei denen deshalb die Kontaktbeschränkungen einschneidender sind", erklärt Studienautor Johannes Seebauer. Hier gebe es überproportional viele weibliche Selbstständige. "Die Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie treffen selbstständige Frauen daher mit einer rund 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als selbstständige Männer." Während sich bei rund 47 Prozent der männlichen Selbstständigen das Einkommen verringerte, waren es bei den Frauen 63 Prozent.
10.45 Uhr - Polen meldet 803 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, die zweihöchste Zahl seit dem Beginn der Pandemie. Viele der ursprünglich bis Montag angedachten Beschränkungen würden um eine Woche verlängert, gibt Gesundheitsminister Adam Niedzielski bekannt. Allerdings sollen dann Sport im Freien zugelassen werden und Kindergärten wieder öffnen. Hotels bleiben dagegen bis zum 03. Mai geschlossen. In Polen leben 38 Millionen Menschen.
10.41 Uhr - Die Türkei befürchtet wegen Reiseeinschränkungen Russlands zur Corona-Eindämmung das Fernbleiben von rund 500.000 Touristen, wie Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy dem Sender NTV sagt. Russland hat Flüge in die Türkei und von dort aus vom 15. April bis 1. Juni massiv eingeschränkt. Das faktische Flugverbot könnte allerdings - abhängig von den Corona-Infektionszahlen - verkürzt werden, wurde Ersoy vom Sender zitiert. Die Türkei, für Millionen Russen ein beliebtes Urlaubsziel, musste bereits 2020 ein Umsatzminus von rund zwei Drittel im wichtigen Tourismussektor wegstecken. Die Beziehungen zwischen Russland und dem Nato-Mitglied Türkei haben sich zuletzt eingetrübt. Jüngst sicherte die Türkei der Ukraine Hilfe bei Friedensbemühungen im Konflikt mit Russland zu.
10.40 Uhr - In der Koalition gibt es nach Worten des Parlamentarischen Geschäftsführers der SPD, Carsten Schneider, noch Gespräche über das Infektionsschutzgesetz für eine bundesweit einheitliche Notbremse in Regionen mit einer hohen Zahl von Corona-Fällen. Es gehe darum, "bestimmte Punkte im Gesetz noch gängiger zu machen", sagt Schneider. Unter anderem solle individueller Außensport auch während einer nächtlichen Ausgangssperre erlaubt werden. In der Fraktion gebe es eine "sehr, sehr breite Mehrheit" für das Gesetz, das der Bundestag am Mittwoch nächster Woche verabschieden solle. Dann komme "wahrscheinlich" auch der Bundesrat zu einer Sondersitzung zusammen.
10.20 Uhr - Die SPD will im Nachtragshaushalt des Bundes für 2021 zusätzliche Ausgaben von zwei Milliarden Euro für Kinder und Jugendliche durchsetzen. Ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Carsten Schneider spricht von einem "Corona-Aufhol-Paket", das seine Fraktion zuvor für die Bereiche der frühkindlichen und schulischen Bildung sowie der Kinder- und Jugendhilfe beschlossen hatte. Dabei gehe es unter anderem um zusätzlichen Nachhilfeunterricht. "Das ist eine klare Hausnummer. Das wollen wir im Nachtragshaushalt verändern."
09.20 Uhr - Die EU-Kommission will einem Medienbericht zufolge die Impfstoff-Verträge mit AstraZeneca und Johnson&Johnson nicht verlängern. Brüssel wolle sich statt dessen auf die mRNA-basierten Covid-19-Vakzine wie die von Pfizer/BioNTech und Moderna konzentrieren, berichtete die Zeitung La Stampa mit Verweis auf das italienische Gesundheitsministerium.
07.15 Uhr - Zur Stärkung der Impfkampagne nach dem Stopp für das Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die zeitliche Spanne zwischen den beiden Impfungen mit den MRNA-Mitteln von Biontech und Moderna zu verlängern. Wenn man erst nach zwölf und nicht nach sechs Wochen die Zweitimpfung spritze, könne man über drei Monate hinweg fast ausschließlich Erstimpfungen verabreichen und eine Grundimmunisierung sicherstellen. Denn nach der ersten Impfung seien die allermeisten schon nicht mehr gefährdet. So könne man eine deutliche Beschleunigung des Impftempos erreichen und auch besser Mutationen vorbeugen.
06.55 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet wegen des Stopps für das Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson keinen nachhaltigen Schaden für die Impfkampagne in Deutschland. "Das ist zunächst ein Rückschlag, aber ich glaube nicht, dass es ein permanenter Rückschlag ist", sagt Lauterbach im Deutschlandfunk. Die in den USA nach Impfungen aufgetretenen Thrombose-Fälle seien nach den Fällen bei dem ähnlichen Impfstoff von Astrazeneca zu erwarten gewesen. Er gehe davon aus, dass die Komplikation so rar sei, dass der Impfstoff nach einiger Zeit wieder in den USA verimpft und der Impfstart dann auch in Europa beginnen werde. Sicherlich sei dann darüber nachzudenken, den Impfstoff spezifisch bei den über 60-Jährigen einzusetzen.
06.30 Uhr - Auch in Berlin werden nun Teile der Corona-Protestbewegung einem Medienbericht zufolge vom Verfassungsschutz beobachtet. Dabei gehe es insbesondere um die Anhänger der Protestbewegung, die Verschwörungsmythen und Hetze verbreiteten, berichtet das ARD-Hauptstadtstudio unter Berufung auf Sicherheitskreise. Teile der Protestbewegung seien in einem Sammelbeobachtungsobjekt zusammengefasst worden, bei dem es sich nach Einschätzung der Verfassungsschutzbehörde um eine neue Form des Extremismus handle, die nicht zu den bisherigen Kategorien passe. Auch Rechtsextremisten seien Teil der Protestbewegung, die aber nach Ansicht der Verfassungsschützer keinen steuernden Einfluss ausübten und ohnehin schon beobachtet werden dürften. Die Berliner Senatsinnenverwaltung wollte sich den ARD-Angaben zufolge dazu nicht äußern. Die Corona-Protestbewegung wird bereits in mehreren Bundesländern von den Verfassungsschutzbehörden beobachtet.
06.19 Uhr - Indien verzeichnet mit 184.372 bestätigten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden erneut einen weltweiten Höchstwert. Damit haben sich nun rund 13,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. 1027 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es damit 172.085. Indien weist nach den USA die höchste Infektionszahl weltweit auf. Seit vergangener Woche meldet das Gesundheitsministerium jeden Tag mehr als 100.000 Neuinfektionen. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge in dem Land mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern aber deutlich höher liegen.
05.10 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwoch 21.693 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 153,2 von 140,9. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 342 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 79.088. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,044 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.
05.00 Uhr - Die FDP-Fraktion fordert in einem Antrag im Bundestag ein umfangreiches Hilfspaket für junge Menschen in der Coronakrise. "Bund und Länder sollen sich darauf verständigen, dass Schülerinnen und Schüler die unkomplizierte Möglichkeit haben, das Schuljahr zu wiederholen, ohne dass dies auf die Verweildauer insbesondere in der gymnasialen Oberstufe angerechnet wird", heißt es in dem Antrag "Jugend im Lockdown" der Liberalen, aus dem RTL/ntv (Mittwoch)vorab berichtet. Auch Studierenden soll zwei Semester zusätzlich zur Regelstudienzeit BAföG-Anspruch gewährt werden. Weiter heißt es, Schulen sollen kostenlose FFP-Masken für Schüler und Lehrer erhalten, außerdem soll mit einem "Digitalpakt 2.0" Geld für die digitale Weiterbildung von Lehrkräften und professionelle IT-Experten an den Schulen fließen.
04.00 Uhr - Nach dem Stopp der Impfungen von Johnson & Johnson (J&J) in den USA fordern deutsche Immunologen von der Bundesregierung eine schnelle Nachbestellungen von mRNA-Impfstoffen - notfalls im nationalen Alleingang. "Wenn es sich bewahrheitet, dass die Nebenwirkungen ähnlich häufig sind, wäre die Konsequenz, dass wir in Deutschland auch den Impfstoff von J&J ebenso wie AstraZeneca nicht für die unter 60-Jährigen verwenden sollten", sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Hirnvenenthrombosen scheinen seiner Ansicht nach eine generelle Nebenwirkung der Vektorimpfstoffe zu sein. Für die Impfung der unter 60-Jährigen stehe jedoch bis Herbst nicht ausreichend mRNA-Impfstoff zur Verfügung, was mangels Herdenimmunität eine vierte Pandemie-Welle auslösen könnte. Deswegen müsse die Bundesregierung sowohl mit BioNTech als auch mit Curevac in neue Verhandlungen treten und mehr Impfdosen für Deutschland sichern. "Deutschland sollte hier einen Alleingang wagen, da es über die EU zu lange dauert und jetzt viele andere Länder ähnlich aktiv werden."
03.45 Uhr - Eine britische Studie zur Kombination verschiedener Covid-19-Impfstoffe bei Zweifach-Impfungen wird um die Vakzine von Moderna und Novavax erweitert. "Wenn wir zeigen können, dass diese gemischten Impfungen eine ebenso gute Immunantwort ohne einen signifikanten Anstieg der Impfreaktionen erzeugen, können die Impfkampagnen schneller abgeschlossen werden, sagt Professor Matthew Snape, der an der der Universität Oxford die Studie leitet. Auch Lieferengpässe eines Herstellers könnten dann leichter ausgeglichen werden. Die sogenannte Com-Cov-Studie untersucht seit Februar mit den Vakzinen von AstraZeneca und BioNTech/Pfizer, ob die Verabreichung einer ersten Dosis eines Impfstofftyps und einer zweiten Dosis eines anderen Impfstoffs eine ebenso gute Immunantwort hervorruft wie die Verwendung von zwei Dosen desselben Vakzins.
03.02 Uhr - Indiens reichster Staat Maharashtra geht für 15 Tage in einen strikten Lockdown. "Alle Fabriken und Industrien", mit Ausnahme einiger exportorientierter Einheiten und derjenigen, die für wesentliche Dienstleistungen benötigt werden, müssen ihren Betrieb einstellen, teilt die Regierung mit. Bereits seit vergangene Woche sind Restaurants, Bars, Fitnessstudios, Theater und nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen. Maharashtra - Sitz der Finanzmetropole Mumbai - ist die am stärksten betroffene Region des Landes und ist für etwa ein Viertel der 13,5 Millionen Fälle in Indien verantwortlich.
01.00 Uhr - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer dringt auf Nachbesserungen beim neuen Infektionsschutzgesetz. Es gebe "Fragen bezüglich der Rechtsfolgen und auch der Verhältnismäßigkeit", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Mittwochausgabe) laut einem Vorabbericht. Die Diskussion um eine Veränderung des Infektionsschutzgesetzes dürfe aber "nicht davon ablenken, dass wir jetzt handeln müssen". "Ich appelliere an alle, sich an die Notbremse zu halten und ich bitte die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen einzuhalten."
00.40 Uhr - Angesichts der Verzögerungen bei der Verabschiedung der bundeseinheitlichen Notbremse warnt die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, vor der Notwendigkeit einer Triage in den Kliniken. "Die Notbremse kommt ohnehin spät. Aber wenn wir noch länger warten, droht eine Überlastung der Intensivstationen. Dann kann eine Triage nötig werden", sagt Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch) laut einem Vorabbericht. Bei einer Triage entscheidet das medizinische Personal, wer aufgrund von mangelnden Kapazitäten eine lebensrettende Behandlung erhält und wer nicht.
00.00 Uhr - Die vom Bundeskabinett beschlossene Corona-Testpflicht für Arbeitgeber stößt beim Handel auf Kritik. Diese sei "überflüssig", da eine schnelle und effektive Bekämpfung der Pandemie im Kerninteresse des Einzelhandels liege, weshalb die Unternehmer bereits seit Wochen ohne gesetzliche Verpflichtungen handelten, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Er fordert finanzielle Hilfen für Unternehmen, die von der Testpflicht betroffen sind. "Es darf keine zusätzlichen Belastungen für die vielerorts in akuter Existenznot befindlichen Handelsunternehmen geben."
rtr