17.56 Uhr - Die Mehrheit der Bundesländer sieht offenbar keine Notwendigkeit für eine Änderung der Einreiseverordnung. In dem Gespräch zwischen dem Kanzleramt und den Staatskanzleichefs der Länder habe der Bund an die Länder appelliert, dass die bestehende Einreiseverordnung erst einmal umgesetzt werden müsse, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Teilnehmerkreisen. Die Länder hätten ihrerseits aber darauf verwiesen, dass für die Kontrollen etwa an den Flughäfen die Bundespolizei zuständig sei. Diese solle nicht nur Stichproben machen, sondern bei Ankünften aus Risikogebieten alle Reisenden kontrollieren.

17.30 Uhr - Eine Kreuzimpfung aus AstraZeneca und BioNTech ruft einer Studie zufolge eine bessere Immunantwort hervor als die Gabe einer zweiten Dosis des Vakzins des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers. Der Impfstoff-Mix habe zu einer hohen Konzentration von Antikörpern gegen das Spike-Protein des Coronavirus geführt, geht aus der Oxford-Studie mit der Bezeichnung Com-COV hervor. Dabei wurde der BioNTech-Impfstoff vier Wochen nach der ersten Dosis mit dem AstraZeneca-Vakzin verabreicht. Die höchste Antikörper-Konzentration wurde bei der Gabe mit zwei Dosen BioNTech beobachtet. Wegen der Gefahr einer Hirnvenenthrombose hatte in Deutschland die Ständige Impfkommission (Stiko) im März das Vakzin von AstraZeneca für unter 60-Jährige nicht mehr empfohlen. Wer also unter 60 war und bereits mit AstraZeneca erstgeimpft wurde, bekam zur Zweitimpfung gewöhnlich den Mrna-Wirkstoff von BioNTech oder dem US-Konzern Moderna.

14.41 Uhr - Schweden lockert ab Donnerstag viele Corona-Auflagen. Somit können auch wieder mehr Zuschauer in Stadien und Restaurants gehen. Die Verbreitung des Virus habe sich deutlich verlangsamt, so Gesundheitsministerin Lena Hallengren zur Begründung. Schweden hat bei der Virusbekämpfung weitgehend auf Freiwilligkeit gesetzt, Besucherzahlen in Sportstätten, in der Gastronomie sowie in Läden und Einkaufszentren allerdings begrenzt. Mittlerweile haben über 57 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Dosis eines Covid-Impfstoffs erhalten, jeder dritte Schwede hat den vollen Impfschutz.

13.35 Uhr - Eine dritte Dosis des Impfstoffs von Astrazeneca erzeugt nach Angaben von Forschern eine hohe Immunreaktion. Dies ergab demnach eine Studie der Universität Oxford, die das Vakzin gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern entwickelt hatte. Da der in zwei Dosen verabreichte Impfstoff nach derzeitigen Erkenntnissen aber ohnehin über einen längeren Zeitraum vor den gegenwärtigen Virusvarianten schütze, könne es sein, dass eine solche Auffrischung überhaupt nicht erforderlich sei, sagt der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollard. Daher sei es auch nicht akzeptabel, in Großbritannien eine dritte Impfdosis zu verabreichen, während in anderen Ländern keine Impfdosen verfügbar seien. Die britische Regierung prüft nach eigenen Angaben Pläne für eine Impf-Auffrischungs-Kampagne im Herbst. Drei Fünftel der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits je zwei Impfdosen eines Corona-Vakzins erhalten.

13.30 Uhr - Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer fordert für die Zeit nach der Corona-Krise mehr Investitionen in die Köpfe der Menschen. "Drei Dinge sind wirklich wichtig: Bildung, Bildung, Bildung", sagt die Ökonomin auf der Konferenz Frankfurt Euro Finance Summit. Deutschland investiere in diesem Bereich viel zu wenig. So liege das Land bei den Ausgaben für die Bildung der Kinder unter dem OECD-Durchschnitt. Wenn dafür mehr Geld in die Hand genommen werde, würden sich auch andere Probleme lösen - etwa der Fachkräftemangel im Bereich Digitalisierung. "Wir brauchen eine massive Bildungsoffensive. Meine große Sorge ist: Das wird wieder hinten runterfallen, wenn wir dann am Ende die Rechnung aufmachen."

12.35 Uhr - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder warnt vor der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante. "Delta ist bis zum Sommer auf jeden Fall die dominierende Variante in Deutschland", sagt er nach dem Corona-Impfgipfel der Bayerischen Staatsregierung. "Die Delta-Variante zu ignorieren wäre ein schwerer Fehler. Wir dürfen auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken und denken es zieht an uns vorüber." Zugleich nehme die Impfbereitschaft derzeit etwas ab. "Wir spüren bei dem einen oder anderen eine gewisse Müdigkeit." Es bleibe aber dabei, dass es keine Impfpflicht in Deutschland geben werde. Auch seien keine Anreize geplant: "Wir verteilen keine goodies."

12.21 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert einen Erhalt der Impfzentren. "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Impfzentren über den September erhalten bleiben müssen", sagt er nach dem Corona-Impfgipfel der Bayerischen Staatsregierung. Diese aufzugeben, wäre ein "großer Fehler", sie würden weiter benötigt. Söder warnt angesichts der hochansteckenden Delta-Variante vor einer vierten Infektionswelle. Delta sei vor allem für Schülerinnen und Schüler sowie junge Menschen eine große Herausforderung. Deshalb müsse das Impftempo weiter gesteigert werden.

12.18 Uhr - Der Städte- und Gemeindebund ist gegen strengere Regeln für Reiserückkehrer. "Wichtiger als eine Anpassung der Einreiseverordnung ist die Kontrolle der bestehenden Regelungen zur Einreiseanmeldung und Quarantäne", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dabei müssen die Kommunen weiterhin auf die Unterstützung von Landes- und Bundesbehörden zählen können."

11.49 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sieht derzeit keine Veranlassung für stationäre Grenzkontrollen wegen der Delta-Mutation des Coronavirus. Ein Sprecher des Ministeriums in Berlin sagt weiter, Bund und Länder seien in dieser Frage im Austausch. Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigt, die Bundesregierung wünsche sich mit Blick auf Virus-Variantengebiete wie Großbritannien ein einheitliches Vorgehen der EU-Staaten.

11.40 Uhr - Bund und Ländern wollen heute über mögliche Regelungen für die Urlaubszeit beraten. Dazu konferieren nach Informationen aus Regierungskreisen Kanzleramtchef Helge Braun und die Chefs der Staatskanzleien. Beschlüsse seien nicht zu erwarten, heißt es. Mehrere Ministerpräsidenten hatten zuvor eine Verschärfung der Einreiseverordnung von Reise-Rückkehrern gefordert.

10.41 Uhr - Mittlerweile sind in Deutschland nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn 44,6 Millionen Menschen oder 53,6 Prozent mindestens einmal geimpft. Mehr als ein Drittel, 35,4 Prozent oder 29,4 Millionen, seien zweimal geimpft und hätten damit den vollen Impfschutz, teilt Spahn auf Twitter mit. "Unser für Juni gesetztes Ziel für Deutschland, mindestens jeden Zweiten einmalig und mindestens jeden Dritten voll geimpft zu haben, wurde somit übertroffen."

09.58 Uhr - Spanien verschärft die Corona-Vorschriften für Briten, die auf Mallorca, Ibiza oder die anderen Balearischen Inseln reisen. Künftig werde entweder ein Impfnachweis oder ein negativer Coronatest verlangt, sagt Ministerpräsident Pedro Sanchez im Radio. Damit würden für Briten dieselben Bedingungen gelten wie für andere europäische Bürger. Ursprünglich hatte Spanien für Briten die Vorschrift, einen negativen PCR-Test vorzuweisen, am 20. Mai aufgehoben.

09.55 Uhr - Angesichts massiv gesunkener Corona-Zahlen fallen Forschern zufolge die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für die nächsten Monate sehr positiv aus. "Die Arbeitsagenturen haben noch nie eine so starke Verbesserung der Arbeitsmarktlage erwartet", berichtet Enzo Weber vom IAB - dem Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit. Das von dem Institut erstellte Jobmarkt-Barometer stieg im Juni auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. "Die Infektionszahlen in Deutschland sind niedrig, und die Weltkonjunktur zieht an. Jetzt ist das Zeitfenster da für eine starke Arbeitsmarkterholung", so Weber. Ein Risiko bleibe allerdings eine mögliche erneute Zunahme des Infektionsgeschehens im Zuge der Ausbreitung neuer Virusmutationen und damit verbundener Eindämmungsmaßnahmen.

09.32 Uhr - Wer ab diesem Montag aus Großbritannien nach Portugal einreist und keinen vollständigen Impfschutz nachweisen kann, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das geht aus einer Mitteilung der Regierung vom Sonntagabend hervor. Die Regelung soll bis mindestens zum 11. Juli gelten. In Portugal ist die Zahl der Positiv-Tests zuletzt stark angestiegen. Als Ursache gilt eine rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Deutschland hat unter anderem Portugal und Großbritannien als Virusvariantengebiete eingestuft.

04.40 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 219 neue Positiv-Tests. Das sind 127 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,6 von 5,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Acht weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.762 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.

03.01 Uhr - Die Kommunen in Deutschland pochen auf eine Verlängerung der zum Monatsende auslaufenden Bundesnotbremse bei steigenden Fallzahlen. "Sollten die Inzidenzen auch wegen neuer Virusvarianten wieder ansteigen, muss der Bund die Notbremse rechtzeitig wieder in Kraft setzen", sagt Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, der Zeitung" Rheinische Post" (Montagausgabe). Bundesweit einheitliche Standards hätten geholfen, damit die Menschen die Regeln verstehen und akzeptieren. Die die Pandemie sei noch nicht vorbei. "Deshalb sollten wir die AHA- und Hygieneregeln weiter beachten. Und Reiserückkehrer müssen die Quarantänepflichten unbedingt einhalten." Die Regelungen der Bundesnotbremse enden am 30. Juni.

02.37 Uhr - Der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisiert die pauschale Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet durch das Robert-Koch-Institut (RKI). "Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten", sagt DRV-Sprecherin Kerstin Heinen der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). "Insbesondere Madeira weist eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liegt, wird aber dennoch ab Dienstag - wie gesamt Portugal - als Virusvariantengebiet gelistet. Das ist nur schwer nachzuvollziehen." Wichtig seien für die Reisewirtschaft und natürlich auch für die Reisenden klare und leicht verständliche Einreiseregeln und ein maßvoller und zielgerichteter Umgang mit Quarantänemaßnahmen.

02.18 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, Großbritannien wegen der Ausbreitung der Delta-Variante als Corona-Risikogebiet einzustufen. Der Vorschlag werde derzeit im Krisenreaktionskomitee der Europäischen Union (EU) diskutiert, berichtet "The Times". Griechenland, Spanien, Zypern, Malta und Portugal hätten sich bereits dagegen ausgesprochen.

00.00 Uhr - Die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, ruft angesichts der Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus dazu auf, weiterhin die telefonische Krankschreibung und Videosprechstunden zu nutzen. "Die neuen Varianten müssen uns Sorgen machen", sagt Pfeiffer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Deshalb müsse es weiterhin darum gehen, Ansteckungen zu vermeidenb. Dazu seien in der Krankenversicherung Regelungen zur Kontaktvermeidung geschaffen worden, etwa die telefonische Krankschreibung oder Videosprechstunden.

rtr