17.44 Uhr - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt vollständig gegen Corona geimpfte Personen davor, sich mit dem Virus zu infizieren. "Es ist richtig, dass eine Corona-Infektion nach einer doppelten Impfung die Immunität abrundet", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber ich würde niemandem empfehlen, sich freiwillig zu infizieren oder eine Ansteckung auch nur zu riskieren", ergänzt er. "Auch vollständig Geimpfte können mit schweren Verläufen ins Krankenhaus kommen. Außerdem gibt es das Risiko von Long Covid auch bei Geimpften", argumentiert Lauterbach. "Und drittens vergrößert eine solche Praxis die Gefahr für alle Ungeimpften auf eine riskante Art und Weise."

15.30 Uhr - Schweden will bis Monatsende weitere Corona-Beschränkungen lockern. Die meisten Auflagen für öffentliche Veranstaltungsorte wie Restaurants, Theater und Stadien sollen dann wegfallen, kündigt die Regierung an. "Die wichtige Botschaft ist, dass wir jetzt weitere Schritte bei der Rückkehr zum normalen Alltag unternehmen", sagt Gesundheits- und Sozialministerin Lena Hallengren. Da die meisten Erwachsenen geimpft sind, hat Schweden bereits in den vergangenen Wochen einige Beschränkungen zurückgenommen. Die Zahl der neuen Positiv-Tests ist zuletzt wegen der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante zwar gestiegen, die der Corona-Todesfälle aber blieb niedrig.

14.15 Uhr - Der britische Premierminister Boris Johnson reagiert mit einer Gebühr auf die im Zuge der Corona-Krise gestiegenen Kosten im Gesundheitsweisen. Ein 1,25 Prozent umfassender Aufschlag auf die Sozialversicherungsbeiträge soll ab April 2022 dabei helfen, die Reform zu finanzieren. Johnson betont im Parlament, es gehe dabei um wichtige und zugleich verantwortungsbewusste Entscheidungen: "Es wäre unverantwortlich, die Kosten über höhere Kredite und höhere Schulden zu tragen."

13.32 Uhr - Die FDP will den Änderungen im Infektionsschutzgesetz am Dienstag im Bundestag nicht zustimmen. Das sagt Vize-Parteichef Wolfgang Kubicki. Die massiven Eingriffe in Grundrechte seien angesichts der Impffortschritte nicht mehr zu rechtfertigen. Die Regierung müsse aufhören, Ungeimpfte auszuschließen und die Gesellschaft zu spalten. Corona-Tests müssten zudem weiterhin für alle kostenlos bleiben. Auch die Grünen kündigen an, die Änderungen im Infektionsschutzgesetz nicht mitzutragen.

09.55 Uhr - AfD-Fraktionschefin Alice Weidel fordert ein sofortiges Ende aller Corona-Maßnahmen. "Stellen Sie die Grundrechte für alle wieder her", sagt Weidel im Bundestag. Das Land müsse "zur Normalität zurückkehren". Der Bundesregierung wirft sie "Angstparolen und Panikmache" vor.

09.38 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt in der letzten Debatte im Bundestag vor der Wahl erneut für das Impfen und kritisiert dabei SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. "Natürlich war und ist niemand von uns in irgendeiner Form ein Versuchskaninchen", sagt Merkel mit Blick auf entsprechende Äußerungen von Scholz im Wahlkampf. Jeder Geimpfte habe ein ausreichend getestetes Vakzin erhalten. Die Politik müsse die Menschen vom Impfen überzeugen "und nicht mit schiefen Bildern von Versuchskaninchen" argumentieren. Impfen wirke, bringe Freiheit zurück und mindere die Gefahr neuer Mutationen, sagt Merkel und appelliert: "Lassen Sie sich impfen."

04.26 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 6726 neue Positiv-Tests. Das sind 976 mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 5750 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 83,8 von 84,3 am Vortag. 59 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.413. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als vier Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.00 Uhr - Nach der Schließung der Impfzentren in Deutschland sollen die niedergelassenen Ärzte auch das Vakzin des US-Herstellers Moderna verimpfen. "Wir werden ab Oktober auch den Moderna-Impfstoff an die Arztpraxen liefern können. Da bin ich mir sehr sicher", sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe). Das sei wichtig, damit in den Arztpraxen auch Erst- oder Folgeimpfungen mit Moderna stattfinden könnten. Zurzeit werde der Moderna-Impfstoff nur in den Impfzentren und Kliniken verimpft.

02.00 Uhr - Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisiert, dass ein Großteil der bisher in Schulen verhängten Quarantänemaßnahmen überflüssig gewesen seien. "Daten aus der Vergangenheit zeigen, dass rund 98 Prozent der Quarantänen nicht notwendig gewesen wäre", sagt der BVKJ-Sprecher und Kinderarzt Jakob Maske der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe). Er forderte daher "sehr spezifische Quarantäneregeln", die nur die infizierte Person selbst oder sehr nahe Kontaktpersonen beträfen. Diese seien "für die Schüler und den Schulbetrieb und damit auch für die seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen immens hilfreich". Die neuen Quarantäne-Regeln seien seiner Ansicht nach verspätet beschlossen worden. "Einige haben gerade erst wieder mit der Schule begonnen."

rtr